
Eva KrummEva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
- Das Wichtigste in Kürze
- Technisch holprig
- Interessanter Cast
- Starke Heldin
AmuLit ist eine neue Marke von Voltage, die für das Unternehmen Konsolen-Spiele entwickeln soll. Mit The Red Bell’s Lament ist nun ihr erstes Otome-Game für die Nintendo Switch erschienen und somit das zweite Spiel, das von Voltage selbst entwickelt wurde. Den Anfang machte even if TEMPEST, zu dem es auch eine Fandisc sowie DLCs gab.
Mit The Red Bell’s Lament werden wir in die Welt von Vampiren und Vampirjägern entführt. Unsere Heldin Juliet verlor ihren Bruder an einen Aristo, die höchste Rangklasse unter den Vampiren. Daraufhin wurde sie von einer Thompsin-Familie aufgenommen und zur Vampirjägerin ausgebildet. In den folgenden Jahren stieg sie zu einer der sieben besten unabhängigen Jägerinnen auf – weshalb ihr und den anderen der Name „Elips 7“ aufgedrückt wurde, obwohl sich diese begabten Jäger untereinander gar nicht kennen.
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Als der Prinz des Landes von Vampiren entführt und in ihr Reich verschleppt wird, ruft die Krone die Sieben zusammen. Unter der Führung des Kommandeurs des Königlichen Ordens sollen sie den Prinzen retten. Alle nehmen an – und ein bunter Haufen Einzelgänger muss nun versuchen, zusammenzuarbeiten, um den Prinzen zu befreien, die Vampire zu vernichten und heil wieder aus dem Reich der Vampire zu entkommen.
Auf die Jagd!
Obwohl unter den „Elips 8“ einige interessante Charaktere vertreten sind, sind nur drei davon datebar. Ein vierter Charakter – ein Vampir der Aristo-Klasse – stößt später hinzu. Das ist etwas schade, denn mit Figuren wie Jack und Flynn wäre noch mehr Vielfalt ins Spiel gekommen.
Nichtsdestotrotz fand ich The Red Bell’s Lament wirklich gelungen. Mit Juliet haben wir eine starke Protagonistin, die mit ihrer Armbrust schon unzählige Vampire niedrigerer Ränge erledigt hat – und auch bereits zwei Aristos. Sie ist kompetent, mutig und keine „Dame in Not“. Das habe ich sehr geschätzt. Die vier datebaren Charaktere passen insgesamt gut zu ihr, wobei – wie so oft – eine Route für den Anfang gesperrt ist.
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Als Erstes hätten wir Asher Thompson. Er ist der Spross einer bekannten Vampirjägerfamilie – jener, die Juliet aufnahm und ausbildete. Die beiden kennen sich also seit ihrer Kindheit. Später verschwindet Asher, und sie treffen sich erst wieder als Mitglieder der Elips 8. Anfangs gibt er die typischen Sandkastenfreund-Vibes: freundlich, sanft, hilfsbereit. Doch es steckt mehr dahinter. Er gibt an, damals aufgrund gesundheitlicher Probleme behandelt worden zu sein – aber schnell wird klar: Da stimmt etwas nicht.
Gerret Welkin ist der Kommandeur des Königlichen Ordens und führt die Mission an. Ich würde ihn dem Kuudere-Archetyp zuordnen: kühl, berechnend, stur. Er ist sehr erfahren im Kampf gegen Vampire und besitzt einen gewissen ritterlichen Charme. Vampirjäger mag er allerdings nicht, da er glaubt, sie tun es nur des Geldes wegen – was auf manche in der Truppe durchaus zutrifft. Dennoch bemüht er sich als Anführer um seine Kameraden.
Mit Rhodes Heartfield hingegen bin ich überhaupt nicht warmgeworden. Ein hübscher Vampir, der genau weiß, wie er seine verführerischen Attribute einsetzen muss, um seine Opfer um den Finger zu wickeln. Er ist der einzige Vampir im Cast – weshalb man in seiner Route auch viel mehr über die andere Seite und Nyx, die Welt der Vampire, erfährt. Er zeigt seine Zuneigung gegenüber Juliet sehr deutlich – was an sich nicht schlecht ist, aber ich tue mich mit dem Playboy-Archetyp immer etwas schwer.
Zum Schluss haben wir Ciaran Lowell – ein absolutes Ausnahmetalent. Er hat schon über 20 hochrangige Vampire erledigt. Er ist der Tsundere des Casts, Einzelgänger und hasst Vampire genauso sehr wie Juliet. Seine Route ist diejenige, die anfangs gesperrt ist. Ich mochte ihn wirklich gern, auch wenn er vielleicht ein bisschen zu „overpowered“ ist. Das Wunderkind, das schon mit zehn Jahren einen Vampir erledigt hat und jetzt selbst Aristos mühelos besiegt. Seine Story ergänzt noch einmal viele wichtige Informationen – deswegen lohnt es sich, ihn vielleicht zuletzt zu spielen. Persönlich halte ich mich aber eher selten an empfohlene Routen-Reihenfolgen.
Leider etwas buggy
Ja, The Red Bell’s Lament ist das erste Otome unter AmuLit – aber hier muss man definitiv noch nachpatchen. Obwohl ich Juliet umbenannt habe, sprachen manche Charaktere sie trotzdem mit „Juliet“ an, statt den Namen wie gewohnt auszulassen. Gesprochene Sätze skippen manchmal nicht richtig und überlagern sich dann. Auch insgesamt wirkt vieles etwas träge, was das Spiel unnötig in die Länge zieht. Das bezieht sich auch vor allem auf das Mini-Game. Es bringt natürlich Achwechslung, doch wenn man über das ganze Feld navigieren möchte, dauert das alles seine Zeit.
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Es fühlt sich insgesamt also alles nicht so rund an – das kenne ich eher von Indie-Otome-Games. Bleibt abzuwarten, ob sie nachliefern – immerhin stehen mit Project Code: Neon Mafia und Project Code: Kaleido Tower schon zwei weitere Spiele in den Startlöchern.
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Fazit zu The Red Bell’s Lament
Anfangs war ich skeptisch. Seit der Twilight-Hochzeit tue ich mich mit Vampir-Romanzen immer etwas schwer, einfach weil ich den Hype nicht verstanden habe. Doch die Story ist solide – mit einer starken Heldin. Auch wenn ich zu Beginn ständig Gerret und Ciaran verwechselt habe. Die beiden sehen sich einfach zu ähnlich, was wahrscheinlich daran liegt, dass Kuudere und Tsundere ähnliche Vibes haben. AmuLit und Voltage müssen jetzt nur noch die Bugs fixen, dann steht dem blutigen Abenteuer nichts mehr im Weg.