Spieletest: Overkill’s The Walking Dead

Schwere Zombie-Kost mit vielen Optionen! Lest alles dazu in unserem Spieletest.

Könnt ihr euch noch an Left 4 Dead erinnern? Ein richtig schnelles Game, mit vielen innovativen Zombie-Gegnern. Nun, so innovativ und schnell ist Overkill’s The Walking Dead zumindest in der Gestaltung nicht. Dafür äußerst realistisch und beängstigend.

Die Story von The Walking Dead ist bekannt? Für alle die die letzten Jahre sich in einer Erdhöhle versteckt haben – und wirklich keine Ahnung haben – hier eine kurze Zusammenfassung: Die ganze Welt wurde von einem bösen Virus heimbefallen. Wer nicht zum menschenfressenden Beißer geworden ist, der kämpft um die letzten Ressourcen und ums nackte Überleben. Wie die beiden TV-Serien uns die Apokalypse zeigen, zeigt auch dieses Game die Auswirkungen der Zombie-Welt, in der jeder der stirbt – ob gebissen oder nicht – zum Beißer mutiert.

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Kinderkrankheiten in den ersten Versionen

Spielabsturz nach 5 Minuten, aber nicht komplett sondern nur zum Hauptmenü zurück. Spielabsturz nach 15 Minuten, nachdem man nach 5 Minuten Wartezeit endlich ein passables Team, das dieses Game versteht beisammen hatte. Frust!

Die erste Mission nach gefühlten 30 Minuten „Zeitverschwendung“ mit hochgerenderten Zwischensequenzen und Ladeschirmen überstanden. Anspruchslos? Naja, bereits auf normaler Schwierigkeitsstufe macht das Game schon einiges an Stress und das in der ersten Mission. In der Basis müssen wir drei Eingänge bewachen, die immer wieder von Beißern durchbrochen werden. Um die Eingänge wieder zu verschließen brauchen wir Bretter. Aber nicht nur in einem Durchgang hämmert und nagelt man sich durch, sondern benötigt weitere Bretter. Aber hey. Ich hab ja ein Team. Und die wollen doch auch die zweite Mission sehen. Also versuchen wir gemeinsam die Tore von den Beißern zu befreien und Bretter anzuschaffen um die Eingänge wieder zu zumachen.

Danach müssen wir auch ein wenig Punkte auf unserer Basis verteilen, damit wir neue Routen auf der Map erschließen können. Dann geht es schon wieder weiter in der Geschichte und in ähnlicher Manier, später noch mit mehr Aufgaben. Wir sammeln Erfahrungspunkte und steigern uns. Mission für Mission.

Eine Horde. Gut das wir am Dach sind.

Ist es ein besseres Left 4 Dead 2?

Es gibt wieder „Boomer“. Also dicke Zombies die platzen wenn man ihnen auf den Bauch schlägt und sich so richtig auskotzen. Also die Entwickler haben wirklich viel Left 4 Dead und Left 4 Dead 2 gespielt. Man kann sogar, wenn man am Boden liegt mit der Pistole weiterschießen. All diese Features erweckten sehr häufig Erinnerungen an die gute alte Zeit. Vielleicht ein wenig zu viel des guten. Ich muss sogar in die sichere Zonen laufen und werde dort abgeholt und das Zonen-Feld sieht vom Design auch noch genauso so aus. Ach! Allerdings hatte man beim „Vorgänger“ wesentlich mehr Munition zur Verfügung gegen die Untoten. In „The Walking Dead“ mag man es eher ruhiger.

Hier lautet das Motto (wie in der Serie):

„Langsame Zombies und viel Muskelschweiß um die Horden zu erschlagen.“

Vor allem das upgraden der Waffen macht Spaß. Aber wie bei so vielen Games, die „real“ wirken möchten verschleißen die Teile wie Schalldämpfer, Kompressor und Co mit der Zeit. Die Dinger bekommt man als Belohnungen von den Missionen.

Mensch gegen Zombie. Mensch gegen Mensch.

Am Anfang war die größte Bedrohung in einer Welt voller Untoter die Untoten selbst. Nachdem es aber auch andere Überlebende gibt, in diesem Fall nicht die Saviors oder Kannibalen, sondern „Die Familie“, ist man auch gezwungen auf menschliche Gegner zu ballern. Eines der größten Unterschiede zu den vorhin angesprochenen Left 4 Dead-Spielen. Neben den Beißern, die man bevorzugter Weise leise und still erledigt benötigt man Munition und Waffen, um den Kugelhagel zu überleben. Oder man schleicht sich brav an, wenn es funktioniert und das Team das genauso sieht und ausführt. Munition ist eines der Dinge, die man nicht unbegrenzt sammeln kann. Und da wären noch die Beißer, die man klug einsetzen kann um die menschlichen Gegner auszuschalten. Einfach eine Welle Beißer anlocken und dann haben sie schon zu tun. Aber immer auf den eigenen Rücken aufpassen. Geballere lockt wiederum neue Beißer an, ein nicht enden wollender Kreislauf.

“Die Familie” hat eine klare Grundregel.

Grafik und Technik

Ich war geblendet. Von wirklich hübschen Zwischensequenzen. Aber das Game selbst? Sagen wir einmal so, es ist nicht Letztstand 2018 und auch nicht Höchststand 2016. Die Unreal Engine 4 ist sicher nicht am Limit, aber das Ergebnis ist auf jedem Fall über einem PlayerUnknown’s Battlegrounds anzusiedeln. Aber auch nicht viel weit darüber.

Hohe Frameraten bei den Zwischen-Sequenzen sind garantiert, diese liegen bei 150-200 bei offener Option. Man kann in den Einstellungen jedoch auch 30 FPS als Standard setzen, aber ansonsten hält sich das Game aktueller Gaming-PC-Hardware bei 54-60 FPS konstant. Bis auf ein paar Drops im Verlauf des Spiels funktioniert alles wunderbar. Und bis auf die erste Spielstunde, die von Spielabstürzen nur so gestrotzt hat.

Ein Zombie ist über uns hergefallen. Da hilft nur mehr ein Mitspieler.

Sound und Musik. Sag nichts!

Sie sprechen – ohne gefragt zu werden – klingt jetzt ein wenig komisch, ist aber so. Lippenbewegungen? Was ist das? Die Geräuschkulisse ist beklemmend, genauso wie man es sich für ein The Walking Dead-Game erwartet. Die Hintergrundmusik ist ebenso stimmig, allerdings nicht sonderlich originell.

Langsame Zombies. Bewegungslose Charaktere.

Ohne zu meckern! Was will man am PC schon viel anderes machen, wenn man einen First Person Shooter auf den Markt bringt? Einzig die Bewegungen sind manchmal etwas starr und emotionslos. Die Charaktere können laufen, aber nicht ewig. Sie werden müde, sie wollen sich ausrasten. Wenn dann noch zwei Dutzend Zombies in der Umgebung sind kann man sich in die Höhe erklimmen. Mit gut gezielten Schlägen auf die Köpfe, macht man den Beißern den Gar aus. Genauso hat man sich das vorgestellt, genauso wird es auch präsentiert. Dein Skill, in Bezug auf Headshots, wird sicherlich besser trainiert als wie in anderen Games.

Motivation für den Weltuntergang

Die Missionen sind abwechslungsreich und erfordern immer wieder unterschiedliche Aufgaben, die es zu erledigen gilt. Man rennt an den Beißern nicht blindlinks vorbei, aber wenn es zu viele sind und man ist auf sich allein gestellt (wenn das Team wieder mal am Boden liegt) ist es besser zu laufen. Und so verrennt die Zeit bis man Mission für Mission durch hat. Wenn nicht immer dazwischen irgendwelche Verbindungsfehler den Spaß trüben.

Mit den gefundenen Loot kann man sich immer wieder im Spiel Vorteile verschaffen. Jeder der vier wählbaren und levelbaren Charaktere verfügt über seine besonderen Fähigkeiten.

Fazit

Um in der Welt von Overkill’s The Walking Dead zu überleben muss man eine ordentliche Portion Geduld mitbringen. Das Game hat noch so seine Schwierigkeiten in puncto Verbindungsaufbau und Frame-Drops. Und natürlich noch viele andere, die ich zuvor erwähnt haben. Irgendwie hat es auf mich gewirkt als wären die PC-Gamer die besseren Beta-Tester für die zukünftigen Konsolen-Versionen von Xbox One und PlayStation 4. Nicht falsch verstehen, dass Game macht in den Missionen direkt Laune, vor allem wenn man mit besseren Gegenständen als einen Baseballschläger ohne Stacheldraht (Lucille is calling…) herumläuft. Wer sich einen Hau-drauf-Shooter erhofft hat, der wird mit diesem Game nicht glücklich. Wer die Serie kennt und weiß das Waffen mit Schalldämpfer nicht die Horde anlocken, der wird seine Freude damit haben. Der kooperative Teil ist wirklich gut gelöst. Jeder der Charaktere verfügt über seine Stärken und Schwächen und das Team ergänzt sich, wenn es zusammenspielt.

Ein großes Manko oder nicht: Der fehlende Sprachchat im Game fehlt nicht sonderlich, dass texten erinnert mich – wie so vieles – an die Left 4 Dead-Games. Größter Unterschied ist jedoch: Wer seinen Charakter und seine Waffen nicht „hinauflevelt“, wird in späteren Missionen „kein Leiberl“ haben. Und wer die Missionen „noch schwieriger“ meistern möchte, sowieso nicht.

ReviewWertung

2SCORE

Nette Idee, total schlechte Umsetzung!

Detail-Wertung

Grafik

7

Sound

8

Gameplay

2

Motivation

1

Steuerung

7

Multiplayer

1

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