Als Birb auf einem Skateboard erkunden wir die Welt von unserem "Großen Freund" und versuchen ihn wieder glücklich zu machen und seine Realität zu verschönern.
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Skatebird ist ein Projekt des Entwicklers Glass Bottom Games, der sich darauf spezialisiert hat Tiere in die Rolle der Menschen schlüpfen zu lassen. Der skatende Vogel ist bereits das dritte Projekt des Entwicklers Glass Bottom Games und scheint verrückter denn je zu sein. Ob uns Skatebird mit seinen zahlreichen Skatebirbs überzeugen konnte oder uns die Tricks verzweifeln ließen, erfahrt ihr in unserem Game Review!
In Skatebird schlüpfen wir in die Rolle eines von vielen Vögeln, die es lieben zu skaten. Wir sind als Skatebirb dazu bestimmt unseren „Großen Freund“ glücklich zu machen. Da dieser nicht mehr so viel Zeit für uns hat und langweilige Realitätsdinge nachgehen muss, ist es unsere Aufgabe ihn ausfindig zu machen.
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Doch dieses Projekt stellt sich als etwas viel kompliziertes dar als wir zunächst vermuten. Denn als Birb wissen wir schließlich nicht viel von ihm, doch unser Ziel ist klar und wir beginnen sein Zimmer aufzuräumen. Ihr fragt euch sicherlich wie wir das machen und die Antwort ist klar: Wir sind Birbs und dazu geboren zu skaten!
Bevor wir das Spiel überhaupt beginnen dürfen wir unseren eigenen Vogel kreieren. Hierbei stehen uns bis zu 38 verschiedene Vogelspezies zur Verfügung, die unterschiedliche Accessoires tragen können. Neben einer schicken Elvistolle, Blumen und einem Heiligenschein stehen uns noch zahlreiche andere Gegenstände zur Verfügung. Hierbei sind wenig Grenzen gesetzt und umso verrückter wir aussehen, umso besser ist es. Wir haben uns am Ende für einen Wellensittich entschieden, mit einer Schlafmütze, Lesebrille und einer schicken Fliege!
Ihr müsst „Fancy“ Tricks durchführen um das Zimmer zu säubern und Hinweisen nachzugehen. Hierbei seid ihr auch nicht alleine, da euch viele andere Birbs unterstützen und euch nützliche Tipps und Tricks geben. Der Anfang ist noch recht simpel gehalten und ihr könnt euch mit dem Gameplay vertraut machen. Neben Ollies und Fliptricks erwarten euch noch andere Skateboard-typische Tricks, die gemeistert werden möchten. Leider hat man bei diesem Kernelement zahlreiche Abstriche gemacht.
Denn die Mechaniken sind sehr ungenau, die Kamerasteuerung hat das Potential einen zur Weißglut zu bringen und eine direktes Eingabeempfinden lässt sich vermissen. Oft müssen wir die Tricks abermals wiederholen um den Zeitpunkt zu erwischen, bei dem das Spiel die Eingabe akzeptiert und der Trick dann auch vollführt wird. Das skaten fühlt sich selten wirklich richtig flüssig an und unser Birb fällt öfter vom Board als uns lieb ist.
Denn auch die Grenze zwischen fallen und nicht fallen ist sehr unklar und undurchsichtig. Uns ist es oft passiert dass unser Birb sich hingelegt hat, obwohl es nicht hätte passieren dürfen. Aber wir dürfen uns wenigsten wie einen Kugel hin und her rollen und selbst entscheiden wann wir wieder auf das Board steigen möchten.
In den meisten Fällen sind die Missionen mit einem Countdown ausgestattet, was ein unnatürlichen Gefühlt von Zeitdruck mit sich bringt. Durch das Fancy-System schaffen wir es erst an Fahrt aufzunehmen und können erst damit den Moment nutzen und manche Rampen überwinden. Manchmal frisst das System so viel Zeit des Countdowns, dass es nur schwer ist einzelne Missionen zu meistern. Die Paarung zwischen Zeitdruck und ungenauer Gameplay-Mechanik ist ungünstig und lässt den Spaß oft zweitrangig erscheinen.
Durch unterschiedliche Missionen lernt ihr die Mechaniken des Spiels sowie auch die einzelnen Charaktere kennen die euch unterstützen. Erst durch die verschiedenen Charaktere fängt Skatebird an zu glänzen, denn der Humor sowie die einzelnen Hintergrundgeschichten sind einfach nur urkomisch und charmant zugleich. Die Unterhaltungen sind verrückt und es macht einfach Spaß sich mit unseren Kumpeln zu unterhalten.
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Sei es drum dass wir einen treuen Fan haben der uns „Grindlord“ nennt oder wir einen Vogelkumpel haben der schon die wildesten Dinge erlebt hat und Verbindungen in den höchsten Rängen der Politik besitzt. Darüber hinaus feiern auch zahlreiche Videospielcharaktere ihre Cameos in Skatebird, die es zu entdecken lohnt. Mit fortlaufender Geschichte wechselt ihr die Schauplätze und nähert euch eurem „Großen Freund“ mit großen Vogelschritten. Bis ihr dann am Ende die Wahrheit enthüllt!
Während wir auf unserem Board sind und die Welt erkunden begleitet uns ein peppiger Soundtrack von SkaPunk bis hin zu Rock und vieles mehr. Die Musik ist sehr authentisch und passt hervorragend zu dem Spiel selbst. Doch abseits dessen besitzt Skatebird kaum Gameplay-Sounds. Einmal die Musik abgedreht bemerken wir die peinliche Stille und das lässt jegliche Authentizität vermissen.
Darüber hinaus fehlt uns auch eine kleine Minikarte, um das navigieren zwischen den einzelnen Räumen zu erleichtern. Die einzige Karte die wir besitzen ist die aus dem Pausemenü. Hierbei wird uns eine teilweise isometrische Karte gezeigt, die auch nicht einmal den kompletten Raum einfängt. Die anstehende Missionen sind dabei mit einer kleinen, farbigen Kugel markiert die uns lediglich die ungefähre Position des Vogels zeigt.
Uns fehlt darüber hinaus auch die Möglichkeit die Grafik bei der PC-Version anzupassen. Speziell haben wir eine Funktion vermisst den „Blur“-Effekt abzustellen, denn dieser Effekt hat wirklich Kopfschmerz-Potential. Doch im Menü können wir uns zumindest nochmal die einzelnen Skate-Erklärungen anschauen, falls wir vergessen haben wie wir skaten.
Skatebird wurde mit großen Ambitionen angekündigt und konnte am Ende des Tages nur wenig davon einhalten. Der Spielspaß wird von der schlechten Gameplay Umsetzung überschattet und Lust ändert sich schnell zu Frust. Ob nun eine schwammige Steuerung, willkürlichen Fallanimationen oder einer fehlende Minimap. Uns als Spieler wird das Leben nicht leicht gemacht. Eine schwach erzählte Geschichte macht das ganze Konzept nicht besser und hätte das Ruder noch herum reißen können. Doch Skatebird besitzt nicht nur schlechte Seiten. Eines der besten Dinge sind am Ende des Tages tatsächlich die unterschiedlichen Charaktere die zu begeistern wissen. Die Dialoge haben Charme und wissen zu überzeugen. Es ist witzigen und verrückt zugleich die Gespräche zu verfolgen und die Reaktionen unseres Birbs zu sehen. Hierbei haben sich die Übersetzer auch alle Mühe gemacht, denn die deutsche Übersetzung kann sich wirklich sehen lassen! Der Vogel-Editor zählt auch zu den besseren Punkten des Spiels, auch wenn die Optik eher mittelmäßig ist. Die fehlende Option den Blur-Effekt zu entfernen überanstrengt die Augen unnötig.
Skatebird ist seit dem 16. September für Nintendo Switch, PC und Xbox One im Handel erhältlich!
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Test-Hardware: Intel Core i9 9900K, NVIDIA GeForce GTX 1070, 32GB DDR 4