In genau 2 Wochen erscheint F1 2021. Wir haben alle Infos und Details zusammengetragen, um euch einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen.
Wolfgang Rabenstein: Künstler • Softwareentwickler • Fotograf • Gamedesigner • Autor • Blogger • Aktivist • Lyriker • Träumer • Humanist • Abenteurer • Wissenschaftler • Philosoph • Weltenbürger • Bürger von Welt • menschliche Teufelsgeige • Testfahrer • Bruchpilot • Zeitgeisterjäger • aber in erster Linie und vor allen Dingen: G4m3r
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Mittlerweile könnt ihr auch unseren ausführlichen Testbericht zu F1 2021 nachlesen.
Wenn ihr auf diesem Artikel gelandet seid, dann könnt ihr es sicher auch kaum mehr erwarten, euch endlich hinters Steuer eures Next-Gen-F1-Boliden zu setzen und die „realistischste „Formel 1“‑Simulation zu spielen, die je von Codemasters entwickelt wurde“. Nein? Wir auch nicht! Daher haben wir hier für euch alle bekannten Infos und Details zu F1 2021 zusammengetragen.
Codemasters und EA Sports veröffentlichten am 9. Juli den Launch-Trailer zu F1 2021.
Der Trailer zeigt euch den neuen Story-Modus sowie einen erweiterten Karriere-Modus mit einer 2-Spieler-Option und drei neue Rennstrecken, die nach dem Launch zur Verfügung stehen werden.
F1 2021 erscheint am 16. Juli 2021 für PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One und via Steam auch auf PC. Besitzer der Digital Deluxe Edition haben zudem die Möglichkeit, das Spiel schon ab dem 13. Juli 2021 im Early Access zu testen.
Die Standard Edition kostet sowohl im Playstation- als auch im Microsoft-Store jeweils EUR 69,99 – während sie auf Steam bereits für EUR 59,99 zu haben ist. Käufer der Digital Deluxe Edition müssen hingegen für Playstation und Xbox EUR 84,99 und für den PC auf Steam EUR 79,99 berappen – haben dann aber auch die Möglichkeit, das Spiel schon 3 Tage vor Release ausgiebig zu testen und werden zudem mit 7 legendären Fahrern für den „My Team“-Modus belohnt.
Ja. Wie von Senior Creative Director – Lee Mather – persönlich bestätigt wurde, wird es PS5-Spielern möglich sein, mit PS4-Spielern zusammen zu spielen und Xbox Series X|S-Spieler können im Multiplayer mit Xbox One-Spielern um die Wette fahren.
Das beste Lenkrad für F1 2021 ist sowohl für Xbox, PC als auch für PlayStation das Fanatec Podium Racing Wheel F1. Für die kleinere Geldbörse empfehlen wir jedoch gerne auch das Logitech G920 (Xbox Series X|S, Xbox One, PC) bzw. das Logitech G29 (PS5, PS4, PC). Die hervorragenden Modelle von Thrustmaster (T300, TX 458) konnten im Langzeittest leider nicht so richtig überzeugen.
In den vergangenen beiden Jahren erschienen die Demos für Xbox und PlayStation stets mit Ende November. Wir rechnen nicht damit, dass Codemasters mit der Tradition bricht, und erwarten auch heuer wieder eine Demo kurz vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts.
Zielsicher fliegen wir mit unserem Aston Martin die Strandpromenade entlang, vorbei am Regierungssitz Aserbaidschans und über die Start-Ziellinie rein in Kurve 1. Vor uns muss es wohl einen Zusammenstoß gegeben haben, denn kurz nach Kurve 2 erblicken wir einige Trümmer auf der Strecke. Ein Blick in den Spiegel bestätigt uns auch, was wir ohnehin schon wussten: Daniel Ricciardo klebt förmlich an unserem Heck. Wir aktivieren also unser DRS und holen alles aus dem Motor, bis dieser gefährlich orange aufzuleuchten beginnt. Kurve 3 und Kurve 4 bereiten uns zwar noch kein Kopfzerbrechen, bei der Links-Rechts-Schikane in Kurve 6 müssen wir dieses Jahr aber aufpassen, den Curbs nicht bedrohlich nahe zu kommen. Aller Umsicht zum Trotz kommen wir dennoch ins schlittern, fangen uns jedoch schnell wieder ein. Plötzlich kracht es hinter uns im Heck, Trümmer liegen auf der Straße und obwohl keiner der beiden Wagen liegen geblieben ist, dröhnt es in unserem Boxenfunk: Safety Car.
Denn anders als noch bei den Vorgängern entscheidet erstmals nun auch die Anzahl an Trümmerteilen, die auf der Strecke liegen, ob der Einsatz des Safety Car vonnöten ist. Je nach unserem Geschmack können wir zudem schon vor dem Rennen festlegen, wie sensibel die Rennkommission auf solcherlei Ereignisse reagiert und ob weniger oder mehr frei herum liegende Trümmer diese dazu veranlassen, das Safety Car auf die Strecke hinaus zu schicken.
Wie ihr schon richtig vermutet habt, hat Codemasters nämlich ordentlich am Schadensmodell geschraubt: So können nicht nur Risse in unserem seitlichen Chassis die Aerodynamik erheblich beeinflussen, sondern Bodenplatte, Heck- und Frontflügel lassen sich jetzt in einer Vielzahl von Einzelteilen zudem fachmännisch zerlegen. Fahren wir über ein frei liegendes Trümmerteil oder leiten ein zu hartes Bremsmanöver ein, kann es auch schon mal passieren, dass wir mit einem Reifenschaden in die Box humpeln dürfen. Sofern der Reifen sich bis dahin nicht zur Gänze abgetragen hat.
Neben dem überarbeiteten Schadensmodell hat das Reifen- und Aerodynamikmodell aber wohl die größten On-Track-Änderungen in F1 2021 erfahren dürfen: Codemasters hat nämlich den Anpressdruck reduziert. Dieser wirft nicht nur das Setup das Vorgängers komplett über den Haufen, sondern sorgt auch dafür, dass wir in schnellen Kurven, wie der „Eau Rouge“, nun viel weiter nach außen getragen werden, während wir in engen, langsamen Kurven beim Herausbeschleunigen mit dem Gaspedal viel dosierter umgehen müssen – um den Wagen nicht zu übersteuern. Dadurch fahren sich die neuen F1-Boliden zwar kantiger und wendiger – was dem Realismus zu Gute kommt, sorgen auf der anderen Seite aber auch dafür, dass wir im Schnitt zwischen 0,5 – 1 Sekunde an Rundenzeiten einbüßen. Hinzu kommen die überarbeiteten Curbs, die uns nicht nur leichter ins Rutschen bringen, sondern auch unseren Unterboden beschädigen können, wenn wir zu schnell darüber brettern.
Fans der E-Sport-Szene wird es besonders freuen zu lesen, dass, wie beim realen Vorbild auch, die Motormodi nicht mehr durchgewechselt werden können. Während der Safety-Car-Phase ist es zwar noch möglich, auf ein mageres Gemisch zu wechseln, aber wenn es darum geht, möglichst viel aus dem Wagen herauszuholen, dann bleibt als einzige Alternative nur, den Motor zu überdrehen. Motorschäden und Treibstoffmanagement werden daher in F1 2021 ein besonders großes Thema sein – wie wir schon in den ersten Betas feststellen durften.
Ein anderes großes Thema, das viele Fans der Serie begeistern wird, ist, dass mit F1 2021 die beliebte Franchise nun erstmals auch auf Next-Gen-Konsolen erscheint. Dass Codemasters bei der Grafik ordentlich nachgebessert hat, fällt uns sofort auf, wenn wir den aktuellen mit dem zukünftigen Titel vergleichen:
So bekamen alle Strecken nicht nur ein überarbeitetes Facelift, was sie ihrem realen Vorbild zum Verwechseln ähnlich sehen lässt, sondern auch die Farben wirken echter. Vorbei die Zeiten in denen Gras lediglich durch eine platte Textur neben der Strecke verkörpert wurde: 3D-Grashalme geben der Rennsimulation eine längst überfällige zusätzliche Note und harmonieren hervorragend in Kombination mit dem neuen künstlichen Himmel und dem ausgedünnten Nebel. Letztere zwei sorgen vor allem bei Regenrennen für eine besonders glaubwürdige Atmosphäre.
Apropos Regen: Pfützen erstrecken sich nicht mehr über die gesamte Länge, sondern treten jetzt vereinzelt auf. Es sind vor allem diese kleinen, unscheinbaren Änderungen, die enorm zur Immersion des Spiels beitragen und F1 2021 zum bislang atmosphärischsten Teil der Serie werden lassen.
Von der Next-Gen-Grafik ebenfalls profitierend, wird mit Braking Point eine cineastische Story ihren Einzug ins Spiel finden. Das seit 2018 geplante Spielelement soll, angelehnt an die Netflix-Dokumentarserie „Drive to Survive“, für Drama und Spannung auch abseits der Strecke sorgen. Dafür wurden von Codemasters eigens professionelle Drehbuchautoren und ein externes CGI-Team an der Entwicklung beteiligt. Wir spielen den Youngster Aiden Jackson, der nach seinem Sieg der Formel 2-Meisterschaft erstmals F1-Luft schnuppern darf. Sein erfahrener Teamkollege, Casper Akkerman, wird äußerlich als ruhig und eiskalt beschrieben. Doch in dem, uns an einen finnischen Rennfahrer erinnernden, alternden Star brodelt ein Vulkan: Cas will einerseits zwar weiterhin gewinnen, fühlt aber, dass das Team sich lieber auf jüngere Fahrer fokussieren möchte und er nicht mehr den Rückhalt bekommt, den er sich eigentlich verdient hätte. Auf der anderen Seite haben wir da noch Devon Butler, unseren Antagonisten aus F1 2019, der seine Chance wittert und versucht, die beiden Teamkollegen gegeneinander auszuspielen.
Wie dieses Spannungsfeld aus „dem Jungspund, der daran zu kämpfen hat, mit der F1-Welt überhaupt Schritt zu halten“, „dem Altstar, der frustriert vom eigenen Team nicht mehr weiß, ob er überhaupt noch Teil der Formel 1 sein möchte“ und „dem intrigierenden Antagonisten“ dann im fertigen Spiel aussieht, und ob es Brian Doyle, als Vermittler zwischen Fahrern, Team und Teamchef, auch gelingt, den Streit im eigenen Rennstall zu schlichten, oder wir uns bemüßigt fühlen, während der insgesamt 3 laufenden Saisons (2019 – 2021) zu Aston Martin, AlphaTauri, Haas, Williams oder Alfa Romeo zu wechseln, erfahren wir frühestens am 16. Juli 2021.
Wenn ihr mehr zu den Darstellern in Braking Point wissen wollt, haben wir diese in einem eigenen Artikel für euch detailliert zusammengefasst.
Eine weitere große Neuerung in F1 2021 betrifft den überarbeiteten Karriere-Modus. Anders als in F1 2019 haben wir nun nicht nur die Möglichkeit, gemeinsam in die Formel 1 zu starten, sondern können schon zu Beginn entscheiden, ob wir im selben oder in unterschiedlichen Teams fahren möchten. Dabei können wir im Laufe unserer Karriere jederzeit den Rennstall wechseln, uns zusammentun oder auch getrennte Wege gehen. Nebenbei müssen wir uns aber auch um unsere Attribute, Pressearbeit und Forschung & Entwicklung kümmern. Vor allem Letzteres hat von Codemasters eine umfassende Änderung erfahren:
So wich der Entwicklungsbaum nun einem Entwicklungsmenü (Aerodynamik, Chassis, Triebwerk, Strapazierfähigkeit), sodass man im Vorfeld nicht mehr sieht, wohin die Reise geht – stattdessen schaltet eine Entwicklung die nächste frei. Die mittlerweile grafisch unterlegten Upgrades haben zudem aussagekräftigere Namen und insgesamt erinnert uns das viel detailliertere Menü sehr an den Tuning-Bereich aus den ersten Teilen der „Gran Turismo“-Reihe. Möchte man ein Upgrade entwickeln, erscheint ein Auswahlmenü, in dem wir festlegen müssen, ob wir eine „Standard“ oder eine „Schnelle Entwicklung“ wünschen. Schlägt Letztere fehl, werden wir mit einer viel längeren Entwicklungsdauer bestraft.
Ebenfalls wieder mit dabei sind die Trainingsprogramme: Diesmal mit 6 bzw. 7 (inkl. der Teamziele) verschiedenen Programmen, von denen vor jeder Session aber nur 3 ausgewählt werden können. Neben nun rotierender Disziplinen, sorgen zudem die neu hinzugekommenen Entwicklungsboni für jede Menge Abwechslung: Diese erweitern die Herausforderungen um optionale Bonusziele. Schließen wir diese erfolgreich ab, bekommen wir – neben der bereits bekannten Ressourcenbelohnungen in Form von Punkten – zusätzlich Rabatte auf künftige Teile. Außerdem heben abgeschlossene Bonusziele (und etwaige Aussagen bei Interviews) die Moral der Abteilung, was sich günstig auf die Qualität und Entwicklungszeit unserer Upgrades auswirkt.
Wem die oftmals sehr zeitaufwendigen Trainingsprogramme im Laufe der Saison zu nervig werden, kann diese durch das Minispiel-Set „Schnelles Training“ umgehen und trotzdem Ressourcenpunkte und Entwicklungsboni erhalten: Je höher dabei das Risiko ist, das wir bereit sind einzugehen, umso größer fallen auch die Belohnungen aus. Misslingt jedoch die Übung, dann erhalten wir nichts und haben zudem wertvolle Zeit aufgebraucht.
Schön: Vor jeder Session können wir über den Punkt Sessionlänge jetzt nicht nur die Länge der Rennen, sondern auch die der Trainings und des Qualifyings festlegen.
In F1 2021 werden uns anstelle von zwei, nun mit Gelegenheitsfahrer, Standard und Experte insgesamt drei verschiedene Rennstile angeboten. Letzterer eröffnet uns eine enorme Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten – wir stellen euch eine kleine Auswahl daraus vor:
Auch der „My Team“-Modus hat in F1 2021 Änderungen erfahren: Mit den neu hinzugekommenen Events müssen Teamchefs zukünftig Entscheidungen fällen. Hat beispielsweise einer der Fahrer einen Fauxpas gegenüber der Presse begangen oder erhalten wir eine Mitteilung darüber, dass die Lizenz für die Software auf unseren Simulatoren droht auszulaufen, dann liegt es an uns, die richtige Entscheidung zu treffen. Diese hat Einfluss auf unser Geld und die Motivation bzw. den Fokus unserer Fahrer. Der Fokus legt nämlich fest, wie leicht es unserem Fahrer fällt, sein Rating auf die Strecke zu übertragen und wird unter anderem auch über dessen Leistung sowie unserem Umgang mit der Presse beeinflusst.
Apropos Rating: In einem jüngst erschienen Video von Codemasters wurde jetzt auch das Rating einiger Fahrer im Detail vorgestellt – indem die Teamkollegen dieses schätzen mussten. Aber seht euch das äußert unterhaltsame Video am besten einfach selber an.
Während die Soundabteilung von Codemasters dieses Jahr leider keine Aufnahmen persönlich vor Ort nehmen konnte, wurde die Zeit vor allem dazu genutzt, den Sound im Spiel intensiv zu überarbeiten. Mit den neuen F1-2021er-Modellen wurden nämlich auch die Getriebe der Rennboliden lauter und das findet sich auch so im Spiel wieder. In der Cockpitansicht gibt es nicht nur eine weitere Kameraeinstellung, die vor allem für klare Sicht und ein direkteres Gefühl zur Straße sorgt, sondern auch der Sound hört sich für Spieler jetzt genauso an, wie für helmtragende F1-Piloten. Wem das zu wenig Formel-Feeling ist, hat die Möglichkeit den Soundmix so anzupassen, dass die Motoren sich anhören, als würde man vor dem Fernseher sitzen.
Auch der KI merkt man einige Verbesserungen an: Diese verhält sich nun aggressiver, blockt ab und drängt Spieler auch schon einmal in Richtung Leitplanke.
Codemasters versprach zudem auch Anpassungen für den Multiplayermodus. Dieser soll um ein Suchsystem für Public Lobbies und einen Filter sowohl für Casualplayer (Multiplayerrennen ohne Schäden) als auch Profis (längere Rennen, Rennen mit Kollision) erweitert werden. Wir sind gespannt darauf, wie diese Anpassungen von der Community angenommen werden.
Lee Mather, Senior Creative Director bei Codemasters, kündigte in einem Interview mit Tom Harrison von The Traxion an, dass mit Imola, Portimao und Jeddah insgesamt drei weitere Strecken per Patch nachgereicht werden sollen und gab auf Toms Nachfrage auch einige spannende Einblicke preis: „Eine neue Strecke wie Jeddah ins Spiel einzufügen, war schon eine Herausforderung, weil diese ja noch gar nicht existiert. Für Imola und Portimao hatten wir die LIDAR-Daten und immerhin auch unseren eigenen Fotografen vor Ort. Zum Glück haben wir aber auch ein erfahrenes Team, dass es aus der Vergangenheit bereits gewohnt war Strecken ins Spiel einzufügen, die überhaupt noch nicht gebaut waren.“
„Realer Saisonstart“ gäbe den Entwicklern zudem die Möglichkeit, mehr Rennen in den Kalender aufzunehmen, als es Strecken im Spiel gibt: „Wenn jetzt kurzfristig Strecken hinzugefügt werden sollen, die überhaupt nicht im Spiel vorkommen, dann sind wir mit dem Feature „Realer Saisonstart“ nun auch darauf vorbereitet. Spieler, die also mit „Realer Saisonstart“ spielen, finden trotzdem die Ergebnisse aus diesen Rennen in F1 2021 wieder – auch wenn die Strecke selbst sich nicht im Spiel befindet.“
Neben all der neuen Features in F1 2021 ist es einerseits zwar schade, dass die legendären Wagen gestrichen wurden, andererseits aber nur verständlich. Wir drücken die Daumen, dass all diese Änderungen sich ins fertige Spiel nahtlos integrieren und freuen uns schon darauf, in frühestens 11 Tagen das Gaspedal wieder durchdrücken zu dürfen.