Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Es gibt kein anderes Game, das für das Jahr 2017 kritischer sehe als Call of Duty WWII. Immerhin war der Vorgänger, Infinite Warfare alles andere als ein Vorzeige-Titel einer AAA-Videospiele-Reihe, auch das Szenario 2ter Weltkrieg wurde gefühlte 5000 Mal schon verwendet.
Ich habe mich lange „gesträubt“ wieder ein Call of Duty anzugreifen, nachdem mich die Serie – die es schon seit 14 Jahren gibt – bereits zu ihren Anfängen nicht wirklich fesseln konnte und auch der Vorgänger schon in der Beta mich nicht überzeugt hat. Darum wundert euch nicht über das ein oder andere zu kritische Wort. – Mir ist bewusst dass für manche Call of Duty mittlerweile eine Art „Religion“ ist.
Activision glaubt daran. Entwickler Sledehammer hat es umgesetzt – auch wenn sie eigentlich ganz etwas anderes machen wollten. Mit Call of Duty WWII kehrt die Serie zu ihren Anfängen zurück. Nach den unspektakulären Ausflügen in die Zukunft ist man wieder da. Sollten sich viele auf einen weiteren Teil der Black Ops-Reihe freuen, sei es ihnen verziehen. Der zweite Weltkrieg war schrecklich, er war grauslich und sicherlich nicht Entertainment und „Hurra-wir-Amis-kommen“ wie er im Singleplayer-Modus von Call of Duty WWII dargestellt wird. Aber mehr dazu gleich.
Das Spiel beginnt wie der Film, also Stevens Spielberg’s „Der Soldat James Ryan“ mit der Truppenlandung in der Normandie. Gefühlte 5 Minuten später ist auch schon wieder alles vorbei, immerhin wenn man den Kugelhagel brav ausweicht. Mit dem Protagonisten Red Daniels tue ich mir persönlich schwer. Irgendwie versucht man krampfhaft einen Charakter einzubringen, welcher einem irgendwie kalt lässt. Wenn man schon „Geschichten erzählen“ möchte, dann sollte man Dialoge auch einbauen. Aber was rede ich da: Es ist ein Shooter: Laufen, Schießen, Deckung, Laden, Laufen, Schießen,… Und dann wird man im Singleplayer-Modus immer wieder durch nervige Quick-Klick-Animationen durchgequetscht. Damit die Dramatik aufkommt. Nervig finde ich auch dass man bei den Sprech-Animationen auf die Gestik teilweise verzichtet hat. Oder gab es zur Kriegszeiten mehr Bauchredner, ich weiß es nicht…
Entwickler Sledgehammer fällt es nicht schwer in Call of Duty WWII die Gewalt und unmenschliche Brutalität einzufangen, schafft es aber nicht eine beklemmende Stimmung aufzubauen. Irgendwie hat man das eben schon alles Mal genauso gespielt. Déjà-vus wo man hinsieht. Würde man das erste Mal virtuell in der Normandie landen würde ich sagen: „Hey. Wow. Irre…“ Aber irgendwie stimmt da etwas nicht. Der Ansatz von „Hollywood“ hat mir die ersten zwei Minuten gefallen, die restlichen 6 Stunden in der Kampagne sind zwar schnell vergangen, waren aber bei weiten nicht so intensiv. Interessant habe ich kurze Ausflüge mit Jeep, Panzer und Flugzeug gefunden. Aber hey. Nur im Singleplayer! Es handelt sich hier nicht um ein Battlefield.
Mehr zur Geschichte der Kompanien findet ihr hier im Archiv.
Weder die „Künstliche Intelligenz“ der Gegner noch der Freunde kann mich sonderlich beeindrucken. Die deutschen Soldaten rennen mir quasi in den Lauf, niemand – so schien es – hatte auch wirklich Angst davor getroffen zu werden, denn sonst würden die Gegner nicht einfach so da stehen. Jeder der Überleben möchte sollte Deckung suchen. Am Anfang dachte ich noch ich hätte den Schwierigkeitsgrad auf Ultra-Leicht für CoD-Anfänger gestellt, aber hey, dass war es nicht. Das einzige das wirklich fordert ist die pure Masse an Gegnern, die auf einem zuströmt. Die eigene Kompanie am Schlachtfeld schießt zwar auch, aber (gefühlt) meistens daneben. Die größte Unterstützung sind da noch Munition und Heilpakete, welche man von ihnen erhält. Die Regenerative Heilung ist zumindest im Singleplayer-Modus passe, dafür gibt’s wieder das gute alte Medi-Pak!
Audiovisuell kommt ein Call of Duty nie an Battlefield heran. Grafisch auch nicht. Was CoD aber gut kann sind schnelle Multiplayer-Schlachten und diese haben es in sich. Die relativ kleinen Karten sind schnell, erbarmungslos und laden zum kooperativen Gameplay ein. Was dabei beeindruckt ist die Darstellung, welche jedoch mit 60 Frames pro Sekunde (im Test am PC) doch lahm rüberkam. Die Standard-Einstellungen muss man umstellen um auf 110-120 FPS zu kommen. Dieses Video zeigt wie es geht.
Auf den Konsolen, also auf der PlayStation 4 (+ PRO) und der Xbox One (X) läuft das Game mit konstant 60 Frames pro Sekunde. Einen Grafik-Vergleich der beiden Konsolen findet ihr hier bei uns. Für die Fernsehgeräte optimal. Viele andere – zeitgemäße Shooter – suchen sich die stärksten Hardware-Einstellungen selbst am PC…
Für den Multiplayer-Modus lebt eigentlich ein Call of Duty, auch wenn der Story-Modus meist aufwendig gemacht wurde. Zum Start gibt es eine Vielzahl von schnellen Maps, welche allesamt sehr unterschiedlich aufgebaut sind. Außerdem gibt es auch Szenarien, welche nicht vom Singleplayer bekannt sind, wie unter anderem die Schlacht auf einem Zerstörer. Aber auch der „Klassiker“ Carentan ist zurück und mit von der Partie.
Vor allem für Anfänger dauert es einige Zeit sich einzufinden, immerhin geht es hier um rasches Reagieren und Schießen im Akkord. Quasi ein Quake ohne Rocket-Jump und Rüstungen.
Neben dem klassischen Multiplayer, welcher euch auch immer wieder ins Hauptquartier führt wobei ihr eure Fertigkeiten und Loot-Boxen abholen könnt, ist der Zombie-Modus bereits zum Launch verfügbar, welcher auch mit einer netten Story aufwartet. Dieser Modus ist einzigartig und kann nicht mit einem Left 4 Dead verglichen werden, also nicht von der Intensität und den lockeren Sprüchen her. Die Maps sind genauso klein wie die anderen Multiplayer-Karten und so darf (gemeinsam) man auf Zombiejagd gehen um immer wieder neuen Horden in rundenbasierten Wellen von Zombies zu widerstehen. Zwischendurch kann man mit Punkten, welche für Abschüsse vergeben werden, Rüstung, Fertigkeiten und Waffen den eigenen Charakter aufbessern.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Call of Duty, auch WWII hat mich nicht wirklich überzeugen können von Taktik-Shootern abzuspringen und dem schnellen Arcade-Shooter mit (für mich) eigenartigen Hitboxen einzugewöhnen.
Im Singleplayer-Modus hat mir vor allem die K.I. der Gegner und Freunde gestört, welche einfach gesagt mies ist. Und wenn man versucht zwischendurch eine Geschichte aufzubauen, sollte sich zumindest das Gesicht ein wenig rühren. Die Fahrten zwischendurch sind CoD-untypisch und haben eigentlich den meisten Spaß gemacht, weil wenn man Fahrzeuge haben möchte, sollte man bekanntlich Battlefield spielen. (Diesen Vergleich der beiden Shooter kann ich schon nicht mehr hören, weil sie eigentlich nicht wirklich vergleichbar sind!)
Der Multiplayer-Part ist für meinen Geschmack zu stumpf. Man versucht krampfhaft „Rollenspiel-Elemente“ ála Destiny einzubauen um mit Loot-Boxen und Mikrotransaktionen den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Klar kann man auch alles erspielen, aber wir wissen doch alle dass dies sehr lange dauert und man quasi dazu genötigt wird etwas zu kaufen.