Kampagne mau. Multiplayer hui.

Call of Duty: Modern Warfare 3 (PC) im Test – Game Review

Call of Duty: Modern Warfare (2019) war ein Meilenstein in der Geschichte des Franchise, aber 2023 ist mit dem dritten Teil alles kaputt!

Call of Duty: Modern Warfare 3 - (C) Activision

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2003 entwickelte sich Call of Duty zu einem Gaming-Phänomen
  • Trotz des Ruhms der Vorgänger wirkt Modern Warfare 3 (2023) eher wie ein DLC
  • Gemischte Gefühle bei bekanntem Elementen

Seit seinem ersten Erscheinen im Jahr 2003 hat sich die Call of Duty-Reihe zu einem wahren Phänomen in der Gaming-Welt entwickelt. Mit seinen vielfältigen Veröffentlichungen und unterschiedlichen Szenarien hat jedes Spiel seinen eigenen Reiz gehabt. Doch eins sticht besonders heraus: Call of Duty: Modern Warfare, das eines der besten Spiele der Reihe galt und die Herzen von Spielern weltweit eroberte. Und so passierte es 2022, dass der Nachfolger, MW2, auf dem Markt kam. Mit ihm gleich eine neue Adaption von Warzone. Und wieder ein Jahr später, Call of Duty: Modern Warfare 3. War das zu viel des Guten?

Call of Duty: Modern Warfare, veröffentlicht im Oktober 2019, markierte einen bedeutenden Wendepunkt für das Shooter-Franchise. Entwickelt von Infinity Ward, kehrte das Spiel zu seinen Wurzeln zurück und brach gleichzeitig mit einigen Traditionen. Es bot eine neue Erzählweise, eine überarbeitete Grafik-Engine und eine überzeugende Einzelspielerkampagne, die den Spielern den Atem raubte. Die Einzelspielerkampagne von Modern Warfare fesselte die Spieler mit einer fesselnden und realistischen Erzählung. Sie zeigte die Grausamkeiten moderner Kriegsführung und thematisierte moralische Dilemmas. Die Charaktere waren tiefsinnig und komplex, was die Spieler emotional mitnahm und sie tief in die Geschichte eintauchen ließ.

So viel Lob ich für die ersten beiden neuen Modern Warfare-Spiele habe, so schwer bin ich enttäuscht von „Teil 3“. Kann ich es eigentlich als ein eigenständiges Spiel bezeichnen – das ist eher die Frage!

Call of Duty: Modern Warfare 2.5

Richtig gelesen. Für mich gibt es kein drittes Modern Warfare. Das was Activision im Jahr 2023 abgeliefert hat ist ein DLC. Eine Kampagne die drei Stunden dauert. Okay, vier, wenn man alles „erforscht“. Allerdings ohne Inhalt. Ohne Emotionen. Scheiße, sogar „Soap“ stirbt (wieder) weg und die Mission geht einfach so weiter. Kein Aufschrei. Keine Mimik, die verzogen wird.

Tatsächlich wirkt Modern Warfare 3 wie ein Schnellschuss. Gerüchteweise sollte Sledgehammer Games an einem „Advanced Warfare“ arbeiten. Daraus wurde anscheinend nichts und die Arbeiten an MW3 begannen. Oder so, erzählt man es sich. Abgestritten wurden die Spekulationen, dass das Spiel in nur 9 Monaten gemacht wurde. So ganz nachvollziehen kann ich nicht alles, immerhin erwarte ich mir als Spieler ein vollwertiges Spiel. Doch hier ist alles Copy & Paste und hier und da eine Stellschraube verändert. Sogar nach Verdank geht es wieder, wie auch schon 2019. MW3 besteht tatsächlich aus Inhalten, die bereits in anderen Spielen vorhanden waren. Oder in Warzone verwendet werden.

Call of Duty: Modern Warfare 3 - (C) Activision

Optisch sieht das Spiel natürlich hervorragend aus, genauso wie seine beiden Vorgänger. – (C) Activision

Nicht alles muss man schlecht reden

Seit 2005 veröffentlicht Activision jährlich ein „neues“ Call of Duty. Modern Warfare 3 hat die Besonderheit, dass es gleich an seinen Vorgänger anschließt. Normalerweise wechseln sich Sledgehammer, Infinity und Treyarch mit „ihren“ Veröffentlichungen ab. Sledgehammer macht das nicht. Doch trotz aller „Einschränkungen“, gibt es einen hochwertigen Multiplayer und einen anständigen Zombie-Modus.

Eigentlich sollte man die Kampagne auf die Seite schieben, weil wirklich spannend ist sie nicht. Wenn man die 3-4 Stunden in den Wald spazieren geht, hat man mehr davon. Vor allem körperlich. Und die Kinder freuts auch, wenn sie an die frische Herbstluft kommen. Tatsächlich ist so viel wie Nichts hängen geblieben. Teilweise sind die Missionen so „offen“, dass es eigentlich ein Verbrechen ist, es als Kampagne zu bezeichnen. Man läuft von A nach B, dann von B nach C, schaltet Feinde aus oder lässt irgendetwas hochgehen und Ende. Die Zwischensequenzen sind eigentlich nur dazu da, dass man weiß was das nächste Reiseziel ist. So unterhalten wie in Modern Warfare 2 oder zuvor in Black Ops Cold War habe ich mich defacto nicht. Im Gegenteil. Ich finde es ist die schlechteste Kampagne aller Zeiten, die man in einen Call of Duty „erlebt“ hat.

Multiplayer-Modus der von Start weg funktioniert

Auch wenn man mit ein paar Spawn-Punkten zu Beginn in Call of Duty: Modern Warfare 3 Probleme hatte, so wirklich großartige Probleme gab es (bisher) nicht. Das ist eigentlich verwunderlich. Normalerweise gibt es immer Schikanen, die Millionen von Spielern daran hindert, in den Multiplayer einzusteigen. Und wie es sich spielt. Ein Traum! Die Bewegungsabläufe sind schneller, flüssiger und fühlen sich im Allgemeinen viel besser an, als in jedem anderen Call of Duty bzw. jedem anderen Shooter. Hier muss man die Entwickler wiederum loben, denn sie haben so ziemlich alles umgesetzt, dass Fans seit Jahren forderten.

Und so ganz nebenbei bediente man sich nostalgischer Maps, die Fans lieben: 16 Multiplayer-Maps gibt es zum Start, die aus Modern Warfare 2 (2009) übernommen wurden, jedoch mit erheblichen visuellen Verbesserungen. Klassiker im neuen Gewand. Und diese tragen dazu bei, dass der Multiplayer-Modus so unterhaltsam ist. Jedoch gibt es hier noch wichtige Modi, die zum Start nicht verfügbar sind. Darunter zählen „Gunfight“ und „Gun Game“. Allerdings sollten sich Call of Duty-Fans schon daran gewöhnt haben, den Schinken nicht auf einmal präsentiert zu bekommen, sondern in Scheiben. Feinen Scheiben. Dafür gibt es jetzt einen Modus namens „Cutthroat“. Ein 3vs3vs3-System. Keine Respawns, dafür kann man seine Teamkollegen wiederbeleben. Hat mir selbst keinen Spaß gemacht.

Call of Duty: Modern Warfare 3 erstmals mit Zombies

Die Zombies sind da, also nun auch in Modern Warfare. Gespielt wird wie im DMZ-Modus von Modern Warfare 2, nur eben mit Zombies. Gespielt wird auf der Battle-Royale-Karte für Warzone, Urzikstan. Warzone vermischt mit Zombies. Während man die Karte erkundet und Missionen erfüllt, stellt man sich Horden von Zombies, KI-Söldnern und anderen Spielern. Zum Schluss flüchtet man mit dem Helikopter nach Hause.

Bleibt man in den „Außenbezirken“, dann ist es eigentlich ziemlich einfach, auch in einen Helikopter zu kommen. Um besseres „Loot“ zu holen, muss es weiter rein in die Stadt. Und dort gibt es stärkere Zombies und Söldner. Wer hätte das gedacht? Es gibt auf jeden Fall immer etwas zu tun im Zombie-Modus. Findet man zwei Mitspieler, dann macht es natürlich mehr Spaß. Außerdem kann man so schonmal die neue Warzone-Map kennenlernen.

Fazit zu Call of Duty: Modern Warfare 3

Wenn man lernen möchte, wie man Geld macht, dann sollte man ein Praktikum bei Activision machen. Das neueste Call of Duty-Spiel ist ein Meisterwerk an Nachhaltigkeit. Es verwendet Warzone-Inhalte, um eine Kampagne darzustellen. Multiplayer-Maps die 14 Jahre alt sind. Und der Zombie-Modus verwendet die selbe Map wie der kostenlose Battle Royale-Ableger Warzone. Möchte man jetzt noch ein paar Operator dazu kaufen? Nein, ehrlich: Wer dafür 70 oder 80 Euro bezahlt, der kann das Franchise nur lieben.

Nicht einmal meine AMD-Software konnte getäuscht werden! Gut, es gibt bekanntlich für das Startfenster nur noch „Call of Duty“, jedoch Call of Duty: Modern Warfare II | Warzone 2.0. Modern Warfare 3 scheint hier noch gar nicht auf.

Call of Duty: Modern Warfare 3 (2023) von Activision bekommst du ab einem Preis von 59,84 Euro (ohne Versand) für deine PS5.

ReviewWertung

7SCORE

Würde man die Kampagne alleine bewerten, hätte das Spiel keine 3 Score-Punkte verdient. Multiplayer und Zombie retten den Titel.

Detail-Wertung

Grafik

9

Sound

9

Gameplay

9

Story

1

Motivation

5

Steuerung

10

Multiplayer

8

Test-Hardware: AMD Ryzen 9 7900; 64GB Dominator RAM DDR5-6000; AMD Radeon RX 7900 XTX 24GB DDR6; Gespeichert auf NVMe M.2. Corsair MP600 PRO XT; ASUS ROG STRIX X670E-F GAMING Motherboard

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