Gamer-Blog Classics: KONSOLEN-KRIEG – die beste Konsole aller Zeiten (für uns)

Wer schreibt hier?

Dieses Mal stellen sich Florian, Eva und Markus die Frage: Was war eigentlich die beste Konsole aller Zeiten?

Was war so innovativ? Was hat das heutige Gamer-Erlebnis geprägt. Ausgenommen von dieser „Wertung“ sind die aktuellen Konsolen, also die Xbox One (X), PlayStation 4 (PRO) sowie die Nintendo Switch. Denn: Alles hat einen Anfang gehabt. Jeder Redakteur schildert seinen persönlichen Favoriten, den er auserkoren hat. Das Match beginnt!

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Florian – Es klingt vielleicht schräg aber mein Favorit ist: die PSP!

Ich weiß schon, da draußen sind einige geniale Konsolenklassiker, von denen ich auch einige besitze, die es verdient hätten. Eine Atari-, Sega-, Nintendo- oder Sony-Konsole, ich mag sie ja grundsätzlich alle, aber eine ganz große, ist für mich eben die PSP. Wieso?

Sehen wir einmal davon ab, dass die „PlayStation für die Tasche“ meine erste Konsole war, kann ich gute Gründe liefern:

Sie war innovativ. Zum Beispiel das UMD Laufwerk. In der heutigen Zeit sieht das wahrscheinlich seltsam aus, weil es für jeden normal ist, immer und überall zu streamen. Damals  war das aber in dem Ausmaß nicht möglich. Auch wenn es nicht viele gemacht haben, alleine die Möglichkeit sich unterwegs einen Film über UMD anzusehen war schon sehr innovativ und cool.

Dann war da noch die Funktionalität. Die PSP konnte nicht nur Fotos anzeigen, ein MP3 Player sein, Videos wiedergeben, oder der Internet Browser für unterwegs sein (ja das hab ich tatsächlich gemacht), neben all dem hat man Spiele darauf spielen können. Obendrein gab es dann auch noch Zubehör wie eine Kamera (zugegeben, die Qualität dieser Kamera ist heutzutage wirklich mehr als schlecht) oder GPS, damit die Konsole euer „Navi“ wurde! Ein echter Alleskönner die Kleine!

Dann sind da die Spiele. So viele Spiele!

Und wie viele Klassiker darunter gleich zu finden sind: Burnout, Wipeout, Ratchet and Clank, God of War, GTA, Tekken, Loco Roco, Daxter, Final Fantasy 7: Crisis Core, Ridge Racer, Monster Hunter und so viele mehr! Es war fantastisch. Einmal im Monat konnte ich mit meinem Taschengeld zu einem von den zweien „Video Game Stores“ in meiner Nähe (die es jetzt beide nicht mehr gibt) und konnte mir gebraucht ein Spiel kaufen. Dieses wurde dann auch immer auf alle Fälle durchgespielt, egal ob „grottenschlecht“ oder „endgeil“. Es war auch irgendwie eine der letzten Konsolen bei der es nicht immer hieß: Grafik, Grafik, Grafik und sich um den Rest nur mehr halbherzig gekümmert wurde. Zumindest bekommt man bei vielen modernen Spielen heutzutage den Eindruck, dass dies so geschieht.

Auch „modden“ konnte man die PSP super! Hier zum Beispiel mit blau beleuchteten Triggern.

Und zu guter Letzt…

Sie ist eine der letzten Konsolen mit der man noch so viele Spiele gemeinsam im selben Raum gespielt hat. Für viele Spiele hat man, ähnlich wie beim Nintendo DS, noch nicht einmal eine zweite (oder dritte etc) Kopie des Spiels gebraucht, für andere hingegen schon. Es war einfach super! Egal ob mit Freunden in der Schulpause, oder zuhause mit meinen Brüdern, wir haben extrem viel gemeinsam gespielt, und uns wurde es nicht verwehrt Blödelein, Aufreger, und meistens Lacher dem Gegner auch direkt ins Gesicht zu werfen. Etwas, so viele Vorteile und Spaß das Spielen online auch bringt, das heutzutage leider enorm verloren geht.

Aus all diesen Gründen, und natürlich weil es meine erste Konsole war (so ehrlich muss ich dann doch auch sein), ist sie für mich die beste Konsole aller Zeiten (zumindest bis zu diesem Zeitpunkt)!

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Eva – Der Super Nintendo mit Opa

Der SNES von Nintendo war die erste Konsole die ich besessen habe und ich habe zusammen mit meinem Großvater viele Stunden vor dem Fernseher verbracht. Die Spiele waren toll und auch wenn man in die Module eigentlich nicht rein pusten sollte, hat es irgendwie doch jeder von uns getan.

Der SNES verkaufte sich rund 49,2 Millionen Mal (ohne Mini-Version)

Ich bin auch heute noch stolzer Besitzer von ihr, auch wenn das Feeling der Konsole am Flachbild etwas verloren geht, macht Mario Kart dort immer noch genauso viel Spaß. Vor allem da man auch die Gameboy-Spiele mit ihr zocken konnte. Ein tolles All-Round Talent, das bei einem Retro-Abend niemals fehlen darf. Für mich zumindest.

Ich bin zwar mittlerweile zu Sony übergelaufen, das ändert aber nichts daran das Nintendo mit ihren Konsolen den Weg für Gamer erst richtig geebnet hatte.

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Markus – Die am längsten lebende Konsole der Welt: Dreamcast

Eigentlich wollte ich als Kind immer einen Nintendo (NES) haben, weil meine Freunde auch alle einen hatten.

Habe ich aber nicht bekommen, da mein Papa von Sega und dem Mega Drive mehr begeistert war, wie er 1990 auf den Markt kam.  Eigentlich war der Verkäufer in der damaligen Niedermayer-Filiale mehr davon begeistert und steckte mit seinen Überredungskünsten meinen Papa an. (Anm. „Niedermayer“: Österr. Foto und Computer-Händler, welcher vor Jahren in Konkurs gegangen ist.)

Und so kam es das der kleine Markus zu seinen Freunden weiterhin Nintendo spielen ging und diese anderwärtig zu mir Sega (Mega Drive) spielen kamen. Der Super Nintendo erschien ja erst zwei Jahre später und die 16-Bit-Grafik war damals einfach ein Hammer! Und da gab es einige Games die meine heutigen Fingerabdrücke formten! Aber wir hatten auch alle Spaß im Garten, im Wald oder am Fußballplatz. Bei Schlechtwetter blieb aber nichts anderes übrig, als Konsole zu zocken! Und das war gut so.

Die Jahre vergingen und der Mega Drive wurde immer wieder erweitert. Einmal mit Mega CD und ein zweites Mal mit dem Modul-Aufsatz Mega Drive 32x. Danach folgte kurzweilig der Sega Saturn (wobei man diesen in einem gesonderten Retro-Artikel einmal genauer betrachten sollte) und es folgte meine (bis heute) Lieblings-Konsole: Der/Die/Das Sega Dreamcast. Vielleicht liegt es auch daran das es die erste Konsole war die ich mir selbst, also mit meinem Taschengeld, gekauft habe und daher besonders stolz darauf war.

Von SEGA-Konsolen- Erweiterungen konnte man damals nicht genug bekommen. Kurz nach dem 32X-Aufsatz erschien auch schon der Sega Saturn am Markt.

Aber genug der persönlichen Anekdoten…

Der eigentlich wahre Grund der Besonderheit des Dreamcast lag an seinem innovativen Aufbau. Das fängt schon einmal beim Controller an, welcher mit Hilfe einer VMU-Einheit (Visual Memory Unit), welche nicht nur als Speicherkarte diente, sondern auch als zusätzliches Display am Gamepad und bei einigen Games sogar als eigenständiger Handheld verwendbar war. Meistens wurde das Display für kleine Animationen oder Statusanzeigen verwendet. Sonic Adventure-Gamer von damals können sich aber auch an die „Chao Battles“ erinnern.

Die andere Besonderheit der Dreamcast war die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Betriebssystemen. Zum einen das von SEGA selbst entwickelte System „Katana“ (auch einer der Arbeitstitel der Konsole) sowie dem von Microsoft portierten Windows CE, welches auch DirectX unterstützte. Damit konnten auch viele PC-Games relativ rasch und unkompliziert auf die Dreamcast portiert werden. Einer meiner damaligen Lieblings-Games wurde daher auch damals für die DC geplant: Half-Life inklusive der Erweiterung Blue Shift. Allerdings wurde die Dreamcast vorher eingestellt und Valve entschied sich die Erweiterung als Add-On für PC-Gamer anzubieten. Dennoch schaffte es die GD-Rom, so hießen die damaligen Medienspeicher. Die Dreamcast konnte jedoch auch normale CDs lesen und daher waren relativ bald schnell Raubkopien am Markt.

Kennen die „Kids“ eigentlich nur als Mobile-Game für Android/iOS.

Unvergessen bleiben bis heute Games wie Crazy Taxi 1+2, Shenmue 1+2, Chu Chu Rocket, Jet Set Radio oder aber auch die beiden Sonic Adventure-Titel. Viele der SEGA-Exklusiv-Marken haben ihre Stärke auch auf anderen Plattformen später ausleben können bzw. bei Shenmue erwartet uns nach 16 Jahren endlich Teil 3 (von geplanten 15) für PlayStation 4 und Windows PC.

Die erste internetfähige Konsole der Welt!

Was viele auch nicht wissen, was man der Dreamcast auch hoch anrechnen muss. Bevor Nintendo oder Sony in dieser Sache irgendetwas beieinander hatten konnte man mit der Sega Dreamcast online gehen und auch gegeneinander antreten wie das berühmte Phantasy Star Online.

Innovation hatte einen Namen: Dreamcast

Als erste Spielkonsole überhaupt wurde ein 33 kbit/s-Modem eingebaut, welches auch durch einen Breitbandadapter ausgetauscht werden konnte. Sega war damit der Vorreiter, bevor Microsoft mit Xbox Live und Sony mit dem PlayStation Network nachziehen konnte gab es schon die Dreamarena. Insgesamt gab es laut meinen Recherchen 26 Games, welche online gespielt werden konnten. Ich kann mich noch an viele Runden Quake III Arena erinnern, welches mir irgendwie auf der Dreamcast besser gefiel als auf dem PC. Und das mag etwas heißen.

Die Dreamcast scheiterte an einem eigentlich eigenartigen Ereignis.

Die DC erschien September/Oktober 1999 in USA/Europa und hatte zu Beginn einen starken Verkaufserfolg. SEGA war mit einer Konsole wieder so richtig erfolgreich und gefragt! Ein Jahr später kam die PlayStation 2 und wurde bereits im Vorfeld massiv mit Marketing und Publicity aufgezogen. Der Hauptkaufgrund damals war jedoch das DVD-Laufwerk der PS2, welches das Abspielen von DVD-Filmen ermöglichte. In puncto Innovation und Exklusiv-Titeln war die zweite PlayStation eigentlich der Dreamcast unterlegen. Die PS2 konnte schöner rendern, okay – aber die besseren Games hatte Sega. Mit der Meinung stehe ich nicht alleine da. Bis heute existiert eine kleine, aber feine Dreamcast-Szene, welche die DC zu der am „längsten lebenden Konsole“ überhaupt macht. Bis heute erscheinen noch Games! Die letzten zum Beispiel im Oktober 2017. Wenn ihr mir nicht glaubt, findet ihr unter Dreamast-Scene.com eine feine Auswahl. Die PlayStation 2 hat sich bis heute rund 158 Millionen Mal verkauft. Die Dreamcast-Konsole schaffte knappe 11 Millionen verkaufte Exemplare.

Und irgendwann einmal, da wird es eine Dreamcast-Mini geben…

Hinweis in eigener Sache: Gaming Blog-Artikel entsprechen der Meinung des Autors und müssen nicht die Meinung der DailyGame-Redaktion widerspiegeln.
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