Battlefield REDSEC startet mit „Ausgeglichen“ auf Steam – Was steckt dahinter?
Der neue Free-to-Play-Ableger Battlefield REDSEC legt einen holprigen Start auf Steam hin: "Größtenteils negativ" bis "Ausgeglichen", keine Solo-Playlist und Pflicht-Aufgaben sorgen für Frust unter Spielenden.
Markus BauerMarkus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
35 Tage nach dem Release von Battlefield 6 wollte EA mit Battlefield REDSEC die Hype-Welle verlängern: Free-to-play, eigenständiger Client, gemeinsamer Fortschritt und der große Battle-Royale-Schub für die Reihe. Der Launch am 28. Oktober 2025 für REDSEC erfüllte vieles davon, inklusive eines riesigen Schauplatzes (Fort Lyndon), Gefechte und dem auffälligen Feuerring als Zone.
Doch die Stimmung kippte schnell. In den ersten 24 Stunden verzeichnete REDSEC auf Steam eine „Größtenteils negativ“-Tendenz; inzwischen liegt die Gesamtwertung bei „Ausgeglichen/Mixed“ mit rund 44 Prozent positiven Stimmen – tausende Rezensionen bleiben kritisch. Kurz: Starker Start bei den Spielerzahlen, schwaches Echo in den Reviews. Was sind die Beweggründe für die schlechten Bewertungen?
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Battlefield REDSEC – Schlechte Steam-Bewertungen an der Tagesordnung?
Der häufigste Kritikpunkt: keine Solo-Playlist. Zum Launch gibt’s nur Duos und Quads: wer allein spielen will, landet trotzdem mit „Random“-Spielern im Squad. Viele fühlen sich so zum Teamplay gezwungen, das sie gar nicht wollen, andere ärgern sich über unkoordinierte Mitspieler. Dass Solos „später schon kommen“, wurde nicht konkret bestätigt. Andererseits wäre das nicht die „Natur“ von Battlefield. Aber weiter im Context.
Zweiter Aufreger: Wochenziele/Challenges sind an REDSEC gekoppelt. Selbst wer Battlefield 6 wegen der klassischen Modi gekauft hat, muss für maximale Fortschritte regelmäßig ins Battle Royale ausweichen. Diese „Zwangsmissionen“ zählen zu den meistgenannten Gründen für Downvotes und befeuern die Debatte, ob REDSEC die Kernmodi überstrahlt.
Dazu kommen Detailkritiken, etwa fehlende Backfill-Optionen nach Wunsch (allein einsteigen ist nicht möglich), oder die Sorge, dass EAs Live-Service-Fokus Inhalte in den Multiplayer-Modi von Battlefield 6 relativiert. In Foren und Reviews liest man den Vorwurf, REDSEC ziehe Ressourcen ab, während der Premium-Titel an anderer Stelle zu kurz komme. Den Spielerzahlen hat es übrigens auf Steam nicht geschadet. Waren am 27. Oktober maximal 395.000 Spielende gleichzeitig online, waren es am 28. Oktober um 20:00 Uhr (MEZ) sogar 549.000.
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Die Map „Eastwood“ erscheint am 18. November 2025 und präsentiert sich bereits im Trailer als „Game-Changer“ für den Battlefield 6-Multiplayer. – Bild: EA / Battlefield Studios – YouTube-Video
Was REDSEC richtig macht
Fair ist: Inhaltlich liefert REDSEC einige Ideen, die klar „Battlefield“ schreien. Fort Lyndon bietet große Sichtachsen und Zerstörung, Fahrzeuge lassen sich über Missionen/Gegenmissionen ins Match holen, und mit Gauntlet gibt’s einen flotten, rundenbasierten Eliminierungsmodus als Alternative zum Battle Royale-Standard. Außerdem ist Portal integriert.
Auch technisch verteidigen die Entwickler ihren Ansatz. Ein Entwickler verwies nach Kritik an Server-Tickraten darauf, dass REDSEC mit seiner Skalierung im Genrevergleich solide performe. Kein Trost für alle, aber ein Hinweis: Nicht jeder Negativpunkt ist so eindeutig, wie es die Schlagzeilen vermuten lassen.
Die Kernfrage: Für wen ist REDSEC und wie stark greift es in Battlefield 6 ein?
Der Spagat ist heikel: REDSEC will Free-to-play-Fans anziehen, ohne Stammspieler von Battlefield 6 zu verprellen. Gemeinsamer Battle Pass und geteilte Progression sind modern, sie können aber schnell wie ein Pflichtprogramm wirken, wenn Challenges Modus-Hopping erzwingen. Genau hier brennt es aktuell: Viele, die Squad-Gefechte in Conquest/Breakthrough lieben, sehen wenig Sinn darin, für XP und Freischaltungen in den Battle Royale zu müssen.
Was jetzt helfen würde? Ein Schnellpaket an Goodwill-Features: Eine Solo-Playlist (und idealerweise Trios) als kurzfristige Priorität. Klarere Trennung der Fortschrittspfade, damit wöchentliche Ziele nicht zur Pflicht werden. Dazu Transparenz beim Live-Plan, damit beide Säulen – REDSEC und das Kernspiel – sichtbar und gleichwertig wachsen. Erst dann wird aus dem „Ausgeglichen“-Echo vielleicht ein „Positiv“ werden.
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