Astria Ascending (PC) – Game Review

Seit je her sind die Halbgötter für die Harmonie und den Wohlstand des Landes zuständig. Doch diese ist vergänglicher und zerbrechlicher als erwartet.

(C) Artisan Studios & Dear Villagers

Das Wichtigste in Kürze

  • Außergewöhnlich handgezeichnete 2D-Welt die vor Detailgrad nur so strotzt
  • Stimmungsvoller Soundtrack, der zu jeder Situation passt
  • Rundenbasierte, fordernde Kämpfe mit einem aufwendigen Job-Klassen-System

Mit ehemaligen Final Fantasy-, Nier Automata- und Bravely Deafult-Entwicklern haben sich hochkarätige Personen zusammen gefunden, die das klassische JRPG Astria Ascending entwickelten. So ist Kazushige Nohjima (Final Fantasy X und Final Fantasy VII Remake) für die Geschichte verantwortlich, Hitoshi Sakimoto ( Final Fantasy XII, Vagrant Story) für den dazugehörigen Soundtrack und die Grafik stammt von Akihiko Yoshida und Hideo Minaba. Alles Namen die für Qualität und viel Erfahrung stehen. Uns wurde eine eindrucksvolle Welt, mit einer faszinierenden Geschichte voller Verrat, Aufopferung und Schrecken versprochen. Darüber hinaus auch ein Spiel, dass zu den Wurzeln der Genres zurückkehrt und doch in der modernen Welt verweilt. Ob und in wie fern uns Astra Ascending überzeugt hat, erfahrt ihr in unserem Review!

Der Fall der Halbgötter

Als Halbgötter ist es unsere Aufgabe das Reich vor dem Bösen zu beschützen und die Harmonie zu gewährleisten. Während eines Meetings und der Feststellung dass wir nur noch drei Monate zu leben haben, dringt ein Notruf zu uns. Denn in einem Stadtteil verbreitet sich die Disharmonie zunehmend und es ist die Aufgabe der 333. Kompanie von Halbgöttern diesen Vorfall zu klären und Harmonie unter die Bewohner zu bringen.

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Die 333. Kompanie vereint.

Mit der Segnung der Göttin Yuno, die als Sinnbild der Harmonie steht, bereiten sich unsere Helden auf eine Reise vor die ihre Prinzipien nochmal überdenken lassen. Dies ist der Anfang einer Verkettung von Schicksalshaften Begegnungen und Ereignissen, die Orcanon für immer verändern sollte. Denn hinter den Kulissen verbreitet sich das Böse schneller als es uns bewusst ist und Zwietracht und Missgunst soll von nun an unser ständiger Begleiter sein.

Die Welt der Harmonie

Die Welt Orcanon ist reich an Lebewesen, denn mit fünf unterschiedlichen  Stämmen behausen zahlreiche unterschiedliche Arten und Gemütszustände den Planeten. Doch mit der Harmonie möchte die Göttin Yuno diese Welt in Einklang bringen, ohne Zwietracht und Missgunst. Während unserer Reise erkunden wir diese Welt und werden von der Flora und Fauna förmlich erschlagen, bis wir belebte Städte oder Tempel erreichen.

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Rückblende einer vergangenen Erinnerung!

Manche Städte sind uns wohlgesonnen und begrüßen uns mit offenen Armen und bei den anderen stoßen wir auf viel Gegenwähr. Jede Stadt hat seinen eigenen und einzigartigen Charme, der ausgesprochen gut von dem Grafik-Stil eingefangen wurde. Neben den Städten sind auch die besagten Tempel eine unserer Hauptanlaufpunkte, denn durch die dort lebenden Macht gewähren wir uns die Gunst der Götter, die bis vor 1000 Jahren noch auf der Welt wandelten.

Wir pendeln also sehr oft zwischen den Städten und den Tempeln sowie den dazugehörigen Dungeons, die nach den Sternzeichen benannt sind, hin und her. In den Dungeons erwarten uns anfänglich noch leichtere Rätsel, die jedoch von der Schwierigkeit anziehen und einem manches Mal etwas Kopfzerbrechen bereiten, jedoch nie unüberwindbar sind. Hierbei ist das Kennwort “Metroidvania” auch das Schlüsselwort, wenn ein Dungeon beschrieben werden sollte. Denn oftmals gelangt ihr an unüberwindbare Passagen, zu denen ihr erst zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren müsst, da ihr die nötigen Gegenstände noch nicht besitzt.

Orcanon bietet jede Menge unterschiedliche Gebiete zum erkunden

Es ist klar zu erkennen mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler die unglaublich vielen Dungeons entwickelt haben. Daher liegt auch der Hauptfokus eher darin die Welt zu erkunden, statt übermäßig geschichtslastig zu sein, denn diese wird nur nebenbei am Rande erzählt. Jedoch ist die Geschichte immer noch so interessant, dass die Lust niemals verloren geht und die Motivation bestehen bleibt. Doch eines hat mich in den Dungeons bereits zu Beginn gestört, denn eine übersichtliche Karte suchte ich vergeblich.

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Unübersichtliche Karte in den Dungeons.

Abseits der Geschichte gibt es viel zu tun

Wenn uns die Geschichte doch mal ermüden sollte, haben wir viele Dinge in Orcanon zu erledigen. Denn neben den neusten Jagdaufträgen der ortsansässigen Gilde, erreichen uns viele Hilferufe die als Nebenquest gekennzeichnet sind und ein ausgeklügeltes Minispiel. Die Jagdaufträge werden klassisch mit allen Informationen in der jeweiligen Gilde ausgehängt. Hierbei wird uns ein Bild des Monsters gezeigt sowie die dazugehörige Belohnung und in welchem Teil des Dungeons es sich aufhält. Es liegt dann an uns diesen ausfindig zu machen und zu beseitigen.

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Status von Alassia

Neben den Aufträgen gibt es über 40 Nebenquests die auf euch warten und erst mit eurem Fortschritt freigeschaltet werden. Hierbei geht es nicht nur um den geschichtlichen Fortschritt, sondern auch um den Klassenfortschritt und den erlernbaren Berufen. Die Aufgaben werden im Menü unter dem Reiter “Nebenquests” gelistet und klar strukturiert angezeigt. Dabei könnt ihr einsehen welche Belohnung auf euch wartet und wie weit ihr in den jeweiligen Quests fortgeschritten seid. Oftmals geben auch die Quest-Beschreibungen nützliche Informationen an welchem Ort eure Suche beginnen sollte.

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Auflistung der Nebenquests

Darüber hinaus erwartet euch auch ein Fantasy-Karten-Spiel, dass nicht ganz so leicht zu lernen ist. Es ist relativ simpel aufgebaut und versteckt doch ein übergroßes Maß an Strategie. Die willigen Spieler sind mit einem expliziten Symbol markiert und zeigen euch zunächst mit welchen Regeln sie gegen euch antreten möchten. Dabei ist auch der Schwierigkeitsgrad dargestellt, wodurch ihr euch auf eine härtere Partie oder nicht einstellen könnt. Hierbei existieren zahlreiche Karten die ihr entweder finden oder erspielen könnt.

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Steinsammlung für das Minispiel

Viele Möglichkeiten die Geschichte etwas zu entschleunigen.

Klassensystem und die Kämpfe

Die Kämpfe in Astria Ascending sind an die alte Schule angelehnt und bedienen sich an dem rundenbasierten Kampfsystem. Je nach dem wie hoch euer Beweglichkeitswert ist dürft ihr in diesen Kämpfen zuerst agieren oder dürft warten. Hierbei hätte ich mir eine kleine Leiste gewünscht bei der angezeigt wird welcher Charakter oder Gegner als nächstes dran ist. Denn da fehlte mir die Übersicht um meine Züge ordentlich zu planen. Denn die Kämpfe sind bereits auf Normal  eine große Herausforderung. Wer die Geschichte bloß genießen möchte sollte daher das Spiel auf “Sehr Leicht” spielen.

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Kämpfe im rundenbasiertem Modus

Die Entwickler haben das Spiel mit insgesamt 20 Klassen ausgestattet, wodurch eine große Variation an Teamkonstellationen zusammen kommt, die unglaublich viele und unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Neben einer Basisklasse, mit der wir beginnen gibt es noch eine Haupt-, Neben– und Hilfsklasse. Alles Klassen die mit fortlaufender Geschichte freigeschaltet werden und das Repertoire an Fähigkeiten zunehmend erweitern.

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Einer von vielen Talentbäumen

Technische und musikalische Aspekte des Spiels

Da das Spiel nicht zu denen gehört welches die Hardware sonderlich auslastet, hatten wir technisch gesehen keine Probleme gehabt. Die FPS lagen zu jeder Zeit stabil bei 120, die deutsche Übersetzung wurde sehr gut umgesetzt, auch wenn bei der Klassenbeschreibung Übersetzungsfehler dabei waren. Aber sonstige Patzer suchte ich vergeblich.  An dieser Stelle möchte ich die Synchronisation und die Musik hervorheben. Denn die englische Vertonung ist herausragend und  gibt dem Spiel die nötige Würze die es braucht. Neben einer tiefen und rauchigen bis hin zu einer zarten, seichten und zerbrechlichen Stimme ist alles dabei und so unglaublich passend gewählt!

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Auswahl einer Hauptklasse

Darüber hinaus ist die Soundkulisse in den Kämpfen gewaltig und die geben die Intensität der Kämpfe deutlich wieder. Die Erschütterungen von Steineinschlägen sind förmlich zu spüren, wodurch die Kämpfe einfach noch so viel mehr Spaß gemacht haben. Denn wer möchte nicht bösartige Kreaturen vernichten und dabei die Wucht deutlich spüren? Bis auf die Standardgespräche mit den NPCs in den Städten sind alle wichtigen Figuren komplett vertont und mit einer anderen Stimme versehen. Ein Fest für die Ohren wenn man das Spiel mit einem Headset spielt.

Astria Ascending wird am 30. September für Nintendo Switch, PC, PlayStation 4 und 5 sowie Xbox One und Xbox Series X|S veröffentlicht.

Fazit zu Astria Ascending

Mit Astria Ascending haben die Entwickler eine kleine Perle unter den zahlreichen JRPG-Spielen entwickelt, was sich keineswegs vor bekannten Größen verstecken muss. Auch wenn die Geschichte, im Vergleich zu anderen JRPG-Titeln, etwas schwächelt und die Charakterentwicklung nicht so groß ist, werden komplett andere Geschütze aufgefahren. Mit zahlreichen Nebentätigkeiten, einer lebendigen Welt, kniffligen Rätseln in den Dungeons und einem großartigen Klassensystem besitzt das Spiel viele wunderbare Aspekte. Die Kämpfe sind fordernd und die Grafik zu jeder Zeit wunderschön anzusehen. Jedoch kann kaum eine Verbindung zu den Halbgöttern aufgebaut werden, da durch die Grafik Mimik und Gefühle fast komplett ignoriert und ausgelassen wurden. Astria Ascending steht eher für ein starkes Gameplay als für eine starke Geschichte und das ist in einer Welt voller geschichtlicher Riesenhits völlig in Ordnung und gut so! Die Spielzeit beträgt hierbei ungefähr 20-30 Stunden und wenn die Nebentätigkeiten hinzukommen, kommen wir auf eine Spielzeit von 50-70 Stunden.

ReviewWertung

9SCORE

Ein kleiner Geheimtipp unter den japanischen Rollenspielen, welches sich eher auf Gameplay-Mechaniken spezialisiert als eine tragische Geschichte zu erzählen.

Detail-Wertung

Grafik

10

Sound

10

Gameplay

9

Story

7

Motivation

8

Steuerung

9

Test-Hardware: Intel Core i9 9900K, NVIDIA GeForce GTX 1070, 32GB DDR 4

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