Alex Kidd in Miracle World DX (PS5) im Test – Game-Review

Auch 35 Jahre nach dem Release des Originals von Alex Kidd in Miracle World weiß die DX-Version im Test zu überzeugen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Großzügige Aktualisierung von Grafik und Sound verfälscht das Original nicht.
  • Abwechslungsreich und schwer: das erwartet euch im Plattformer-Remake von 1986.
  • Von Fans für Fans. SEGA hat alles richtig gemacht.

1986 war ein großes Jahr für Videospiele. Titel wie Out Run, Rolling Thunder und auch Alex Kidd in Miracle World DX erblickten das Licht der Welt und 35 Jahre danach schafft es ein Remake (DX) in den Test. Das Spiel war der Super Mario-Killer des Master Systems, zumindest war es so von SEGA gedacht. Ein authentischer Plattformer der einfach nur sauschwer zu spielen war. Daran hat sich nicht viel verändert, dafür gibt es einige Neuerungen in der DX-Version.

Alex Kidd in Miracle World DX bietet wieder dieses SEGA-Maskottchen mit der starken Photonenfaust. Für viele Spieler von damals war es eines der ersten Videospiele. Immerhin war es im Master System II enthalten und in der 8-Bit-Ära das Maskottchen von SEGA. Bis Sonic für den Mega Drive/Genesis kam.

Nostalgiker (wie ich) haben sich auf diesen Titel gefreut, seitdem sie davon gehört haben. In der Tat ist es eine Neuinterpretation des Klassikers von 1986 mit frischer Grafik, remasterter Musik und neuen Inhalten. Es ist irgendwie das was man sich erhofft hatte und ein wenig mehr.

Egal auf welcher Plattform (PC, PS5, PS4, Xbox One, Xbox Series X/S oder Nintendo Switch) man den Titel spielt, man sieht sofort die optische Neugestaltung. Man kann aber auch jederzeit zur Originalgrafik (aber mit 16:9) wechseln. Obwohl die neue Grafik optisch ansprechend ist, habe ich auch immer wieder zur Original-Grafik gewechselt. Hier ist der Kontrast eben am Einfachsten zu erkennen. Manche Gegner verwischen sich nämlich leicht mit dem Hintergrund. Die neue Grafik ist reich an Details, Farben und Elementen, die in der 8-Bit-Grafik natürlich fehlen. Irgendwie scheint es als würde man zwischen zwei Spielen umherschalten.

Starker Sound

Wem die Töne der originalen Master System-Version noch im Ohr sind (die ich nie vergessen habe) fühlt man sich gleich zurück in die Kindheit versetzt. Alex Kidd in Miracle World DX bietet lupenreinen 8-Bit-Sound und vieles davon hörte sich an, als wäre es von Sonic The Hedgehog von der Mega Drive-Konsole. Die neuere Version bietet eingängige Melodien und auch die Soundeffekte klingen nun realistisch. Es ist also auch vom Sound her eine Geschmackssache, welchen Modus man lieber spielt. Retro oder neue Grafik. Ich habe mich irgendwie – wieder – in die 8-Bit-Version verliebt.

Alex Kidd in Miracle World DX im Test – Starke Abwechslung

Die wahre Stärke des Spiels liegt im Gameplay. Als Plattformer hat Alex Kidd: In Miracle World DX einige Mitbewerber, wie schon erwähnt damals Super Mario. Aber keines der anderen Spiele ist so brutal schwer. Und keines der anderen Spiele fesselt so sehr. Vor allem die Photonenfaust von Alex macht den Unterschied, auch wenn man sonst herumhüpft.

Es ist auch nicht so wie bei Sonic, wenn man einen Gegner am Kopf trifft ist er ausgeschaltet. Nur die eiserne Faust von Alex kann Gegner besiegen. Und da muss man schon trickreich sein, denn es kann rauf und runter gehen. Doch das merkt man gleich in der ersten Mission.

Alex Kidd in Miracle World DX - (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Die Welt von Alex Kidd in Miracle World DX bietet jede Menge Abwechslung. – (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Dauernd gestorben

Als ich das keine 500 Megabyte-Spiel heruntergeladen und sofort zum Spielen begonnen habe war mir wieder bewusst warum mich dieses Spiel als Kind so vor dem Bildschirm fesselte: Es war sauschwer. Gleich im ersten Level benötigte ich mehrere Anläufe um es überhaupt zu schaffen. Der PS5-Controller dürfte hier noch etwas nachgeschärft werden, immerhin handelte es sich um eine Version vor dem Release. Mit der etwas schwammigen Steuerung kam ich zu Beginn gar nicht recht und musste mich erste einige Minuten einspielen. Dann geht es eigentlich Schlag auf Schlag. Und ehe man sich versieht sitzt man mehrere Stunden vor dem Bildschirm.

Ein Actionspiel. Ein Plattformer. Und Gedächtnistraining.

Vor allem die Gestaltung der Level in Alex Kidd: In Miracle World DX macht den Titel aus. Nicht jeden Block muss man mit Alex Faust zerstören und manche Zerstörungswut kann auch zum fatalen Ende führen. Dann kann man das Level neu starten, weil man nicht weiter kommt. Auch manche Gegner müssen erst erledigt werden, um den nächsten Sprung zu schaffen. Bei manchen muss man sogar ausweichen, in Deckung gehen, um nicht getroffen zu werden. Es gibt Endgegner die von wütenden Affen bewacht werden und diese auf Alex schießen. Es passiert manchmal so viel, dass man erstens die Action bekommt, zweitens richtig abspringen muss und drittens überlegt handelt. Ansonsten geht es in den Abgrund. Oder man wird von explodierenden Kakteen getroffen.

Alex Kidd in Miracle World DX - (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Jan-Ken-Pon ist nichts anderes als Schere-Stein-Papier. Hört sich nur cooler an und kann mit den Bossen gespielt werden. – (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Alex Kidd in Miracle World DX im Test – Nicht nur zu Fuß unterwegs

Hab ich schon die Abwechslung im Spiel beschrieben? Es gibt sogar spezielle Fahrzeuge, die man im Shop kaufen kann. Plötzlich fährt man mit dem Motorrad durch die Gegend oder fliegt mit dem Gyrocopter über die Gegner hinweg. Und beendet so ein sauschwieriges Level in unter einer Minute. Speedrunner werde ich deswegen aber keiner.

Es gibt sogar ein Schnellboot, aber wenn man getroffen wird, dann geht es zu Fuß bzw. Unterwasser weiter. Neben der bewährten Plattformdynamik der 1986er gibt es eben auch viel Abwechslung.

RPG-Elemente, Komplexe Labyrinthe und Wasserabenteuer

Wir reden hier noch immer von einem fast nahtlosen Remake für Alex Kidd in Miracle World DX im Test. Der Master System-Titel hatte damals schon komplexe Labyrinthe und Unterwasser-Abschnitte, die den Spielstil völlig veränderten. Und das eben heute mit guter 2D-Grafik.

Alex Kidd in Miracle World DX - (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Im Shop können allerlei lebenswichtige Dinge eingekauft werden. – (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Um die gesammelten Yen-Geldbeutel auch ordentlich einzusetzen, die übrigens nach eigenen Ableben weiter summiert werden, gibt es eben Shops, die immer wieder in verschiedenen Levels auftauchen. Dort kann man sein Inventar auffüllen, das mit der Starttaste abgerufen werden kann, um es dann zu verwenden, wenn man es benötigt. Damals eine Sensation. Erst später wurde Nintendo mit Super Mario darauf aufmerksam.

Ein schwieriges Pflaster

Genauso wie viele andere Titel (gefühlte zehn Ecco the Dolphin) war Alex Kidd in Miracle World DX sauschwer zu spielen. Alles was sich nicht im Hintergrund bewegt tötet Alex. Daher muss das Timing im Spiel absolut perfekt sein. Man muss eins werden mit der Mechanik.

Wenn man das Spiel fertig hat wäre die Jedi-Prüfung zum Meister auch kein Problem. Zumindest fühlt man sich danach so. Oder man fühlt sich so euphorisch als wäre Österreich Europameister geworden und man selbst hätte das “Golden Goal” im Finale geschossen. Oder so.

Alex Kidd in Miracle World DX - (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Die kleine Fledermaus im Bild braucht dich nur zu berühren. Und schon bist du weg. – (C) Jankenteam, Merge Games, SEGA

Es gibt aber auch die Option für “Unendlich Leben”. Ohne dieser Option hätte das Spiel wohl in 10 Jahren nicht durchbekommen. Kurzum: Das Niveau ist anspruchsvoll und eigentlich nicht für kleine Kinder gedacht. Außer sie finden das “Game Over” lustig, wie meine Kinder – wenn ich spiele. Knappe 3 Stunden habe ich schon gebraucht um mir alles genau anzusehen und es durchzuspielen. Wie gesagt, aber im “Unendlich Leben”-Modus.

Fazit zu Alex Kidd in Miracle World DX

Alex Kidd in Miracle World DX ist ein perfektes Remake. Von Fans für Fans entwickelt. Es wurde nie leichter und der innere Schweinehund wird angetrieben, damit man immer weiter spielt. Bis man es durch hat. Die Grafik- und Sound-Erweiterungen sind beeindruckend und es war von SEGA eine gute Entscheidung das anfängliche Fan-Remake durchzuwinken. Trotz aller Einschränkungen die man mit einem Spiel aus dem Jahr 1986 hat ist es auch heute noch ein tolles Spiel.

Alex Kidd in Miracle World DX erschien am 21. Juni 2021 für PC, PS5, PS4, Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch und ist für einen UVP von 19,99 Euro erhältlich.

ReviewWertung

8SCORE

Mit Alex Kidd in Miracle World DX erwartet euch ein abwechslungsreiches Spiel das euch fordern wird. Ein Titel den ihr durchspielen wollt.

Detail-Wertung

Grafik

8

Sound

9

Gameplay

8

Story

6

Motivation

9

Steuerung

7

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