Die nächsten 10 Videospiele, die von 2000 - 2009 erschienen sind und unter die Must-Plays fallen.
Redaktion: Die aktuelle DailyGame Redaktion setzte sich erstmals 2009 zusammen und berichtet seit jeher - mit kurzen Unterbrechungen - über die Welt der Videospiele.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib an Redaktion (AT) DailyGame.AT
Dabei haben wir nicht nur genre- und systemübergreifend Videospiele seit 2000 nach deren Auszeichnungen und Verkaufszahlen gecheckt, sondern auch den Einfluss auf die Spielebranche und deren Bedeutung auch heute noch berücksichtigt. Beginnen wir also Teil 2 unserer 20 Videospiele der 2000er Jahre, die man gespielt haben muss, mit:
Werbung
Mit Tony Hawk’s Pro Skater 2 erschien der wahrscheinlich populärste Teil des legendären Funsport-Franchise, auch wenn noch im selben Jahr mit dem Release der PS2 der Beginn einer neuen Videospieleära eingeleitet wurde. Die Fehler des Originals wurden zwar ausgemerzt, vom Spielprinzip aber blieb sich auch der 2. Teil treu: Wir flippen, grinden, grabben und sliden uns mit 1 von 13 Skatern durch 7 verschiedene Levels und versuchen dabei die irrsinnigsten Tricks miteinander zu kombinieren, um möglichst viele Punkte zu erreichen. Es war vor allem aber auch der grandiose Soundtrack, eine Mischung aus Hip-Hop und Punkrock, der Musik und Videospiele für immer verändern sollte: Die Songs aus THPS2 erreichen bis heute Kultstatus und es dauerte auch nicht lange bis andere Hersteller, wie EA SPORTS, die Songlist für ihre Videospiele dahingehend umzugestalten begannen. Völlig zurecht verweilt, selbst nach fast 21 Jahren, der Skaterkönig immer noch auf Platz 2 des All-Time-Rankings auf Metacritic.
Mit Tony Hawk’s Pro Skater 1+2 (für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC) ist zudem vergangenes Jahr ein Remake erschienen, das eigentlich als Vorzeigebeispiel für jeden Videospielhersteller dienen müsste – wie ein Remake auszusehen hat: So gelang es den Entwicklern, den Zeitgeist einer ganzen Generation in die heutigen 2020er-Jahre zu transferieren und die Stellschrauben an den richtigen Positionen nachzuziehen, ohne dass der Kern des Spiels darunter leiden musste.
Fazit: Der König des Funsports ist ein Spiel für alle, die gerne Videospiele spielen und ein 110%iges Must-Play.
In dem 30er-Jahre Mafia-Epos von Illusion Softworks schlüpfen wir in die Rolle von Tommy Angelo, einen ehemaligen Taxifahrer, der ein Problem hat: Er möchte nämlich aus dem schmutzigen Familiengeschäft aussteigen. Nach und nach spielen wir, im Gespräch mit Detective Norman, seinen Werdegang wieder. Schon kurz nach dessen Erscheinen galt das Open-World-Adventure als eines der besten Actionspiele aller Zeiten.
Dass der storygewaltige Mafia-Epos, der im New York der 30er-Jahre angesiedelt ist, nichts von seinem Charme verloren hat, beweist auch das im September 2020 für PC, PS4 und Xbox One erschienene und wirklich sehr gut gelungene Remake.
Fazit: Für alle Spieler, die Wert auf eine packende Story legen oder ein Faible für die 30er-Jahre hegen, ein definitives Must-Play.
Ein Fußballmanager, der ausschließlich auf PC erschienen ist, in den Must-Plays der 2000er-Jahre? Nicht irgendein Fußballmanager: DER Fußballmanager.
Anstoss 3 gilt bis heute bei Fans als der legendärste Fußballmanager aller Zeiten. Und das mit gutem Grund: Anders als beim Pendant von SEGA etwa, dürfen wir, mit bis zu 4 Spielern (über LAN oder Hot-Seat-Modus), nicht nur das Training festlegen und Spieler verpflichten, sondern müssen uns auch um den Stadionausbau, das Vereinsgelände, Bandenwerbung, Sponsoren, die schwarze Kasse, Doping, unseren Ruf bei Spielern, Fans und Journalisten, und, und, und, kümmern.
Dass selbst die inoffiziellen Nachfolger von EA dem Charme von Anstoss 3 nie gerecht werden konnten, beweist auch die immer noch recht große Fangemeinde, die mit regelmäßigen Kaderupdates und Anstoss-Online – einer Multiplayer-Browserumsetzung – das Spiel selbst nach mehr als 20 Jahren immer noch am Leben erhält. Mit We Are Football ist dieses Jahr zwar vom einstigen Schaffer der beliebten Anstoss-Reihe ein Nachfolger erschienen, der den Geist von damals wieder hätte aufleben lassen sollen, – erntete aber von Presse und Fans gleichermaßen Kritik.
Fazit: Anstoss 3 ist das Must-Play unter den Managerspielen und kombiniert Sportliches mit einer knallharten Wirtschaftssimulation – verpackt als charmanter Fußballmanager, dem man die Liebe zum Spiel mit jedem Mausklick ansieht.
Deus Ex gilt heute als Meilenstein der Videospielgeschichte. Doch bis zu dessen Veröffentlichung sollte Starentwickler – und Vater von Klassikern, wie System Shock, Ultima Underworld oder etwa der Thief-Reihe – Warren Spector einige schlaflose Nächte erleben. „Mir war klar, dass wir schlechte Kritiken kriegen würden, wenn man uns mit anderen Shootern oder Stealth-Titeln gleichstellen würde“, gestand dieser 17 Jahre später in einem Interview mit PC Games Insider. Und weiter: „Und ich wusste nicht, ob die Leute auch verstehen würden, was wir mit Deus Ex vorhatten.“ Am 26. Juni 2000 kam der Titel in die Läden – der Rest ist Geschichte:
Deus Ex veränderte die Spielwelt, wie es bestenfalls nur einem Half Life etwa davor gelang. – Mit seinem Mix aus Ego-Shooter, Rollenspiel und Stealth-Elementen begeisterte das dystopische Cyberpunk-Abenteuer nicht nur Kritiker und Fans gleichermaßen, sondern galt auch als Wegbereiter für das Genre der Action-Rollenspiele. Jede getroffene Entscheidung hatte plötzlich seine Konsequenzen: Wurde etwa im Hauptquartier der männliche Protagonist dabei erwischt, wie er sich auf die Damentoilette schlich, hagelte es nicht nur eine saftige Rüge vor Ort, sondern man wurde danach auch gleich zum Chef zitiert. All das, was uns in Videospielen heute als so normal erscheint, galt Anfang der 2000er-Jahre jedoch als Novum: So sorgten, abhängig von den im Spiel getroffenen Entscheidungen, insgesamt 3 unterschiedliche Enden für 3 völlig verschiedene Spielerfahrungen.
Doch auf die Frage, ob die packende Weltverschwörungsstory rund um Geheimbünde, wie etwa der Illuminaten, auch heute noch Anklang in einem Videospiel finden würde, zeigt sich Warren Spector skeptisch: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deus Ex heute noch machen würde. Die Verschwörungstheorien, die wir damals für das Spiel geschrieben haben, sind heute Teil unserer realen Welt. So eine Entwicklung möchte ich nicht auch noch unterstützen.“
Das könnte unter Umständen auch der Grund dafür sein, dass eines der besten Spiele aller Zeiten bis heute kein Remake erfahren durfte.
Fazit: Mit seiner packenden Story und den kaum gealterten Spielmechaniken gilt das heute leider grafisch doch recht mitgenommene Deus Ex als Must-Play für all jene, die einmal wissen wollen, wie Cyberpunk und Videospiel wirklich funktionieren. Spieler, die Wert auf modernere Optik und eine für Controller optimierte Steuerung legen, greifen zum nicht minder qualitativen, zweiten Teil Deus Ex: Human Revolution – Director’s Cut (für PC, PS3, Xbox 360 und Wii U).
Mit Company of Heroes betrat gegen Ende 2006 das Taktikspiel von Relic Entertainment die Bühne der Echtzeitstrategie – und wollte seitdem da auch nicht wieder herunter: So rangiert das effektgeladene Weltkriegsspektakel nach wie vor in den Top 5 der besten Strategiespiele aller Zeiten und den Top 3, wenn es um Echtzeit-Strategie geht. Es waren aber vor allem die sehr intensiven, rasanten und taktisch anspruchsvollen Schlachten, die Echtzeit-Strategie-Fans ins Staunen versetzte: So gehen die Infanteristen bei Angriffen automatisch in Deckung, die mächtigen Panzer bewegen sich schwerfällig und können ausmanövriert werden und die Artillerie lässt, physikalisch korrekt, Dreckfontänen regnen.
Mit dem Erscheinen des Nachfolgers hat, wider Erwarten, eine Spaltung bei den Fans stattgefunden, was den ersten Teil zu einem noch immer sehr aktiv gespielten Echtzeit-Strategie-Titel macht.
Fazit: Die sehr gut ausbalancierten Einheiten in Kombination mit einem hervorragenden Multiplayer-Modus und einer sehr aktiven Modding-Community machen den ersten Teil von Company of Heroes nach wie vor zu einem der beliebtesten Echtzeit-Strategiespiele und einem wahren Must-Play.
Mitte der 2000er-Jahre begannen Karaoke- und Musikspiele ein neues Publikum für Videospiele zu erschließen und schon bald avancierten diese zum Partyhit und Must-Play an feuchtfröhlichen Abenden unter Freunden. In Guitar Hero III: Legends of Rock versuchen wir auf einem speziellen Gitarren-Controller Musikstücke möglichst authentisch nachzuspielen, indem wir auf dessen entsprechende Tasten am Gitarrenhals drücken, die „Saiten“ per Schalter anschlagen und den Tremolohebel gezielt einsetzen. Der dritte Teil der beliebten Videospielereihe begeisterte vor allem mit seiner, erstmals im Spiel vorkommenden, Koop-Karriere: So müssen wir, wahlweise als Gitarrist oder Bassist, unsere eigene Band gründen, um uns von kleinen Gigs auf die großen Bühnen der Welt hochzuspielen. Verpasste Töne sorgen für Unruhe beim Publikum – passiert uns das zu oft hintereinander, fliegen wir von der Bühne.
Neben heißen Duellen mit real existierenden Rockstars können wir uns aber auch mit einem Freund duellieren. Die Möglichkeit, sich stetig zu verbessern und bis zu 73 Songs freizuschalten, motiviert enorm und sorgt dafür, dass wir uns auch heute noch liebend gerne die Finger wund spielen.
Fazit: Nach dem immensen Erfolg der Tony-Hawk-Reihe gelang, mit Guitar Hero III: Legends of Rock, Neversoft abermals das Kunststück, Casual Gamer für Videospiele zu begeistern, und ohnehin bereits legendäre Songs uns für immer ins Gedächtnis zu brennen. Guitar Hero III: Legends of Rock gilt als ungekrönter König seines Genres und ist ein Must-Play für jeden Rock-Fan.
Das Spiel Fahrenheit (in Amerika: Indigo Prophecy) war der inoffizielle Vorgänger der Heavy Rain-Macher und galt als eines der schönsten Adventures der 2000er-Jahre. Wie auch der Nachfolger, spielt sich Fahrenheit: Indigo Prophecy mehr wie ein interaktiver Film als ein tatsächliches Adventure. Wir schlüpfen in die Rolle von Lucas Kane, einen IT-Administrator, der auf der Toilette eines Diners gerade dabei ist, jemanden rituell zu ermorden. Nach vollendeter Tat scheint dieser jedoch wie aus einem Traum aufzuwachen und kann sich weder an den Mord, noch die an seinen Unterarmen eingeritzten Symbole erinnern. Der spannende Thriller fesselt gleich zu Beginn und schafft es auch, in der ersten Hälfte des Spiels, eine intensive Bindung zu den drei spielbaren Protagonisten zu erzeugen. Die Handlung wirkt auch heute noch frisch und unverbraucht, flaut jedoch gegen Ende des Spiels ab.
Es ist aber nicht der (sehr missglückten) Umsetzung des Remastered (für PC und PS4) zu verdanken, dass das Spiel selbst nach über 16 Jahren noch immer eine Traumbewertung von 9/10 auf Steam aufrecht erhält.
Fazit: Fahrenheit: Indigo Prophecy ist ein Must-Play für alle, die das Spielprinzip des interaktiven Films von Heavy Rain mochten und sich von einer (auch im Remake vorhandenen) gealterten Grafik nicht abschrecken lassen.
Freelancer war das Vorgängerprojekt von Chris Roberts, bevor dieser sich (zunächst noch der Filmbranche und später dann) seinem langjährigen Projekt Star Citizen widmen sollte. Die damals sehr populäre Weltraum-Flugsimulation überzeugte nicht nur mit seiner ausgezeichneten Maus- und Tastatur-Steuerung, sondern auch seinem hervorragenden Multiplayer und der Möglichkeit, gemeinsam mit Freunden als Entdecker, Händler, Kopfgeldjäger oder Pirat die Galaxie unsicher zu machen.
Es war aber vor allem die Modder-Community, welche das Spiel zu einem Klassiker werden hat lassen und ihr Übriges dazu beigetragen hat, dass sich selbst heute noch durchschnittlich um die 100 Spieler gleichzeitig auf den Multiplayer-Servern tummeln. Anders als bei Elite Dangerous wirkt die Galaxie jedoch nicht endlos und leer, sondern wie ein nettes Wohnzimmer mit Freunden, in dem es Unzähliges zu entdecken gilt.
Fazit: Freelancer war ein Must-Play für alle Weltraum-Fans der 2000er-Jahre und ist heute immer noch ein sehr großes, atmosphärisches Spiel.
Die Anno-Spielreihe begeistert bereits seit 1998 weltweit. Mit Anno 1404 gelang den Entwicklern jedoch ein Meisterwerk, das bis heute nicht nur als bestes Anno, sondern auch als bestes Aufbauspiel aller Zeiten gehandelt wird. Der Kern des Spiels hat sich auch nach 11 Jahren Anno nicht verändert: Wir müssen mit unserem Schiff (wahlweise gegen bis zu drei verschiedene KI-Gegner) eine fremde Insel besiedeln, einen Kontor errichten und dafür Sorge tragen, dass es den Bewohnern unserer Insel an Nichts fehlt. Sind diese zufrieden, steigen sie in der Entwicklungsstufe auf – und damit auch deren Bedürfnisse.
Damit wir keine Aufstände in unserem kleinen Paradies bekommen, müssen wir schon bald weitere Inseln erschließen, um deren Rohstoffe auszubeuten. Was Anno 1404 jedoch so einzigartig macht, ist die große Einsteigerfreundlichkeit, trotz dessen immensen Umfangs und der zunehmenden Komplexität, und die Möglichkeit, sowohl Mittelalter als auch den zauberhaften Charme des Orients im Koop gemeinsam mit Freunden zu genießen.
Fazit: Anno 1404 ist ein Must-Play für alle Aufbau-Fans.
„Allow me to present Max Payne“, mit diesen Worten beginnt der zweite Teil der Geschichte rund um den Police Detective, der – von Schuldgefühlen geplagt – im Vorgänger auf bestialische Weise seine Familie verlor. Mit aufpolierter Grafik und verbesserten Spielmechaniken setzt der Nachfolger gekonnt die düsteren Film noire Dialoge fort.
Die serienüblichen Bullet-Time-Schießereien, kombiniert mit einer hollywoodträchtigen Story, begeisterten nicht nur weltweit die Fans, sondern sorgte auch für zahlreiche Awards: Bis heute gilt Max Payne 2: The Fall of Max Payne als bester Teil der Serie und als prägendes Spiel seiner Dekade.
Fazit: Max Payne 2: The Fall of Max Payne ist ein Must-Play für handlungsstarke Third-Person-Shooter-Fans, Liebhaber des Film noire und all jene, die die besten Bullet-Time-Schießereien erleben wollen, welche Videospiele zu bieten haben.
Autor: Wolfgang Rabenstein