Mafia: Definitive Edition (PS4) – Review

Der erste Teil der Mafia Spielserie wurde dieses Jahr stolze 18 Jahre alt. Zur Volljährigkeit wurde das Game frisch aufpoliert.

Mafia: Definitive Edition (c) 2K Games

Wenn man zu kurz hinsieht, könnte man meinen, man sieht einen Retro-Mod für GTA-V. Was verständlich ist. Seit je her wird Mafia mit GTA verglichen und dies kann man bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen. Jetzt wurde der Erfolgstitel Mafia, oder auch Mafia 1, von 2002 wieder aufgefrischt und in das Jahr 2020 geholt. Damals konnte dieses Game eine Trilogie starten mit einer treuen Fangemeinde und insgesamt 15 Millionen verkaufen Games (die ersten drei Teile gerechnet). Aber kann Mafia: Definitive Edition einen Neueinsteiger überzeugen? Ich habe es mal probiert.

Mafia: Definitive Edition (c) 2K Games

Die Optik von Mafia: Definitive Edition ist definitiv poliert worden (c) 2K Games

Mafia: Die alte Story in neuer Optik kurz erklärt

Wir schreiben 1930 in einer fiktiven Stadt genannt Lost Heaven. Die politische Zeit der Prohibition und die Hochblüte der Korruption. Die Stadt ist unterteilt in nationale Viertel wie Chinatown oder little Italy, wird aber regiert von zwei großen Familien. Den Salieris und den Morellos. Das Familie in solchen Fällen nicht zwingend bedeutet dass man verwandt ist, lernt unser Charakter Thomas “Tommy” Angelo schnell zu verstehen. Er wird zufällig mit vorgehaltener Waffe zum Fluchtwagenfahrer für zwei Salieri Mitglieder und der “Don” der Familie Ennio Salieri zeigt sich erkenntlich. Nach einem kleinen Prügel-Auftrag öffnet sich uns die Tür in die “Familia” und unsere Mafia Karriere beginnt.

Mafia: Definitive Edition ist was fürs Auge und die Ohren!

Was als Erstes auffällt ist wirklich die wunderschöne Optik dieses Games. Ich hatte das Gefühl einen animierten Kinofilm anzusehen und so wurde auch die Story präsentiert. Nach einem kinoreifen Intro, mit Namen der Synchronsprecher und Schauspieler hinter den Figuren, einem Kamera Rundflug durch die Stadt und cineastischen Aufnahmen ist klar: Die 30er Jahre sind in diesem Spiel wirklich auf den Nagel getroffen. Ich liebe den Flair, den Kleidungsstil und ins besondere die Fahrzeuge. Selbst in GTA Online konnte ich es seiner Zeit nicht erwarten den Roosevelt in meine Finger zu bekommen. Diese Art der “Al Capone”-Fahrzeuge hat einen Charme dem ich nicht widerstehen kann. Und als das Autoradio an geht und feinste Swing, Jazz und Big Band Musik mich begleitet, war die Atmosphäre einfach perfekt. Punktlandung für Mafia: Definitive Edition.

Mafia: Definitive Edition Rennen (c) 2K Games

Dieses berüchtigte Rennen aus Mafia 1 ist natürlich wieder am Start. (c) 2K Games

Was ist wichtiger, Optik oder Handling?

Während ich also noch staune über die geniale Atmosphäre, die sehr glaubwürdigen Italo-Amerikaner mit ihren kriminellen Machenschaften und auch die wirklich gute Grafik. Stelle ich sehr schnell fest, dass Autofahren wohl eines der Kernelemente des Spiels sein wird. Diese Autos die ich so sehr bewundere, sich aber absolut katastrophal steuern lassen. Ja natürlich habe ich schon schlimmere Fahrzeuge gelenkt. Wie zum Beispiel nahezu jedes nicht-gepanzerte Fahrzeug in den Battlefield Teilen. Aber man soll sich ja nicht nach Unten orientieren. Nach einigen doch sehr zahlreichen Wipe-Outs in Kurven, die mich teilweise mein Leben gekostet haben, bekomme ich den Dreh aber langsam raus. Plötzlich verstehe ich die Online Videos zu dem “Unglaublich schweren Rennen!” aus Mafia 1. Dort heißt es, dass Spieler für dieses Rennen teilweise 15 bis 20 Versuche brauchten. Und es liegt einzig an der Steuerung. Diverse kleine In-Game Glitches und Soundfehler machten sich leider auch gern bemerkbar. Nie gravierend, aber für mich als Spieler einfach störend.

Zu Fuß geht es sich in Mafia: Definitive Edition etwas leichter

Die Steuerung des einzelnen Charakters lässt zwar auch zu wünschen übrig, ist jedoch um einiges leichter als in den Fahrzeugen. Selbst eine Flucht über Zäune ist ohne große Mühen bewältigt. Ist man jedoch in der Situation sich verschanzen zu müssen und sich eine Schießerei zu liefern… stellt man sehr schnell wieder fest, dass Optik vor Handling Vorrang hatte. Trotz aktivem Aim-Assistent fällt es mir schwer wirklich Treffer zu landen, geschweige denn Headshots. Einzig die Schrotflinte sichert einem einen One-Shot auf Gegner. Feuergefechte werden also eher zu einer mühevollen Aufgabe. Arbeitet man aber schlau, schießt man auf explosive Fässer als wie auf kleine Köpfe, sofern Fässer vorhanden sind. Ein Tipp: Im Kugelhagel sollte man auf Nachladen verzichten bis die Trommel leer ist. Denn lädt man verfrüht nach, so verliert man alles an Munition dass noch in der Waffe war. Und Munition ist nicht gerade zahlreich vorhanden.

Mafia: Definitive Edition Lost Heaven (c) 2K Games

Die Stadt Lost Heaven ist atmosphärisch gelungen und sehenswert (c) 2K game

Mafia: Definitive Edition – Das sollte man Wissen

Es handelt sich hierbei wohl um ein wirklich großartig aufpoliertes Remake. Das Spiel wurde nicht neu erfunden, maximal durch die ein oder anderen Tweeks ergänzt. Für Fans des Genres ist dies eine wahre Freude. Man bekommt die Gelegenheit den ersten Titel der Serie nochmal zu spielen und das in traumhaft schöner Grafik. Es gibt aber Dinge die einem das Game nicht verrät. Wie zum Beispiel, dass man größeren Verfolgungsjagten durch die Polizei entgehen kann. Indem man einfach stehen bleibt. Ist die Polizei auf einen aufmerksam geworden und man hat derzeit erst einen einzigen Fahndungs-Stern… bleibt stehen, steigt aus und kassiert einen Strafzettel. Diese sind schnell beglichen und ihr vermeidet eine große Verfolgung mit eventueller Schießerei. Dafür ist die Zielmechanik einfach zu ungenau. Mafia: Definitive Edition steckt noch voller weiterer Geheimnisse und Dinge zu erkunden. Für mich als Neueinsteiger war es eindeutig ein cooles Game, welches ich da testen durfte.

Mafia: Definitive Edition - (C) 2K Games, Hangar 13

Tommy ist immer gut gekleidet in Mafia: Definitive Edition (c) 2K Games

Fazit zu Mafia: Definitive Edition

Mafia: Definitive Edition ist vermutlich eines der schönsten Games dessen Steuerung mich je genervt hat. Es ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt. Ja natürlich spielen in einem Krimi-Game die Feuergefechte eine Rolle und sollten flüssiger Laufen. Aber wir werden dafür mit einer spannenden Story entlohnt. Mit sehr glaubhaften Charakteren und einem Blick in ein Verbrechersyndikat. Gut erzählt mit wirklich tollen Schauspielern. Die neue Grafik lässt nie vermuten dass dieses Spiel ursprünglich vor 18 Jahren erschienen war und die Welt um 1930 wurde so gut eingefangen, dass ich in Versuchung war meinen Fedora aufzusetzen und einen guten Anzug anzuziehen, während ich Spiele. Die Tatsache dass hier auf einer Seite so gut gepunktet wird und dafür gewisse Gameplay Elemente etwas haken, macht es für mich zu einem sehr ausgeglichenen Titel. Ich kannte Mafia vorher nicht, habe aber den Ausflug nach Lost Heaven sehr genossen.

Ein Hinweis aus persönlicher Erfahrung… testet nicht bei voller Fahrt welche Taste welche Wirkung hat. Es ist sehr mühselig dem Auto hinterher zu laufen.

ReviewWertung

7SCORE

Für Retro-Liebhaber ist es ein atmosphärisches Highlight mit großartigem Crime-Flair. Spielerisch hapert es leider an sehr wichtigen Ecken, was den Spielspaß etwas leiden lässt und teilweise frustet.

Detail-Wertung

Grafik

9

Sound

8

Gameplay

6

Story

9

Motivation

7

Steuerung

3

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