Silent Hill 2 (PC) – Game Review

Konami und Bloober Team präsentieren ein Remake, das die Essenz des Kultspiels einfängt und mit zeitgemäßen Elementen bereichert.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Eva Krumm

      Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein würdiges Remake
  • Etwas zu linear
  • Sehr gutes Sounddesign

Silent Hill 2 ist ein Horror-Klassiker, der 2001 von Konami erstmals auf den Markt gebracht wurde und viele Fans des Genres begeisterte. In Zusammenarbeit mit Bloober Team wurde jetzt ein Remake entwickelt, das am 8. Oktober auf den Markt kommt und heiß erwartet wird. Wir haben das Spiel auf dem PC getestet.

In der Story folgen wir dem Protagonisten James Sunderland, der einen Brief von seiner verstorbenen Frau Mary erhält und deswegen nach Silent Hill kommt. Während seiner Suche nach Mary wandert er durch die Straßen und Gebäude von Silent Hill und trifft dabei auf andere Personen sowie Monster, die ihn angreifen.

Läuft solide auf dem PC

Silent Hill 2 läuft auf meinem Mittelklasse-PC sehr stabil bei 60 FPS. Frameeinbrüche habe ich so gut wie gar nicht gehabt, und das mit hoher Grafikqualität und Raytracing. Nichts anderes habe ich von Bloober Team erwartet, da sie bereits mit anderen Titeln gezeigt haben, dass sie ordentliche Games entwickeln und auf den Markt bringen können. Konami und Bloober Team haben sich offenbar genug Zeit gelassen, um Silent Hill 2 so weit fertig zu entwickeln, dass das Spiel nicht halb verbuggt auf den Markt kommt. Daran können sich diverse andere Entwickler gerne ein Beispiel nehmen.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Endlich wieder Silent Hill

Die wohl größte Frage, die sich alle Fans des Franchises stellen, ist, wie gut das Remake nun gelungen ist. Viele waren besorgt, doch mit einem Blick auf The Medium wussten wir auch, dass Bloober Team eine gute Wahl für das Remake ist, wenn nicht sogar die ideale. Nachdem ich für das Review den ersten Durchlauf fertig gemacht habe, kann ich nur sagen, dass ich mehr als zufrieden bin. So sollte Silent Hill mit moderner Grafik und Gameplay sein.

Die Welt von Silent Hill wurde sehr gut aufgebaut und umgesetzt. Das gilt sowohl für die Straßen des Ortes als auch für die diversen Gebäude, die alternative Welt und die Monster. Die Entwickler haben sich sehr gut am Original orientiert und ehren damit die Wurzeln der Serie, ohne sich davon einschränken zu lassen.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Die Umgebungen sind gut gestaltet und sorgen für die richtige Gruselstimmung. Allerdings muss ich sagen, dass das Spiel teilweise selbst mit Taschenlampe extrem dunkel ist. Selbst ohne Raumbeleuchtung beim Zocken strengt das die Augen an. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Zeit man doch in den dunklen Gebäuden verbringt, bei denen es kaum offene Fenster gibt, die das Innere beleuchten. Leider lässt sich die Beleuchtung im Spiel auch nur sehr schwer nachjustieren.

Was das Setting angeht, klappert Silent Hill 2 eigentlich alle wichtigen Standorte ab, die man so aus dem Horror-Bereich kennt. Darunter sind Apartmentgebäude, ein Krankenhaus, ein Gefängnis und ein Hotel. Was es dann aber wohl von anderen Titeln unterscheidet, ist die Reise in die alternative Welt. Im Jahr 2024 kennt man sowas zwar schon, aber als das Original 2001 rauskam, war das noch nicht so verbreitet. Und selbst heute sind solche alternativen Dimensionen nicht immer gut umgesetzt. Silent Hill dagegen schafft es heute und auch schon damals ohne Probleme. Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass es etwas anstrengend ist, zweimal durch dasselbe Gebäude zu laufen, auch wenn sich das Aussehen der Umgebung komplett verändert.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Simpel aber wirkungsvoll

Auch wenn ich das Spiel auf dem PC gespielt habe, habe ich es mit meinem DualShock-Controller gespielt, um das haptische Feedback nutzen zu können. Die Steuerung ist dabei sehr simpel, da es nicht viele Interaktionsmöglichkeiten gibt. Wir können zwischen Nah- und Fernkampf wählen, was sich aber auf zwei Tasten beschränkt, die genutzt werden. Ansonsten haben wir noch typische Aktionsmöglichkeiten wie Nachladen, Waffenwechsel, Ausweichen und dergleichen, und dann war’s das auch schon fast. Eine komplizierte Steuerung haben wir also nicht.

Was ebenfalls zur Gruselatmosphäre beiträgt, ist die Soundkulisse. In Horror-Games vermisse ich teilweise eine gut akustisch aufgebaute Atmosphäre, die einem das Fürchten lehrt. Silent Hill 2 setzt dies eigentlich recht gut um, nicht auf dem Niveau von Dead Space, aber schon verdammt nah dran.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Recht linear

Ich bin mir leider etwas unsicher, inwieweit man sich im Original durch die Silent Hill Orte bewegen konnte. Allerdings ist das Remake von Silent Hill 2 doch schon sehr linear und führt uns gut durch die Story. Zwar können wir natürlich die Ebenen frei erkunden, doch da wir Abschnitt für Abschnitt freischalten, ist es eher unmöglich, sich zu verlaufen oder an einen Punkt zu kommen, wo man nicht mehr weiter weiß. Das finde ich etwas schade.

Auch die Rätsel kommen mir etwas seicht vor. In meinem ersten Durchlauf habe ich die Schwierigkeit der Rätsel auf Standard gestellt und fand die Puzzle nicht sonderlich schwierig. Wenn man der Handlung folgt und sich gut umsieht, erklären sich die meisten Rätsel praktisch von selbst. Sicherlich werde ich nochmal das härtere Level beim nächsten Durchlauf ausprobieren, doch für mich hätte auch im Standard-Modus schon etwas mehr Pep hineingehört.

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Silent Hill 2 (c) Bloober Team, Konami

Auch fehlt mir bei den Monstern schon ein bisschen die Abwechslung. Wir werden eigentlich immer wieder mit denselben Gegnern konfrontiert, die sich nur in ihren Versionen dann nochmal etwas unterscheiden. Wirklich spannend mit neuen Herausforderungen wird es bei Bosskämpfen, und diese sind überschaubar. An diesem Punkt muss ich auch erwähnen, dass ich etwas von Pyramid Head enttäuscht war. Kein anderer Charakter aus Silent Hill ist derart bekannt und bei den Fans beliebt. Als ich das erste Mal auf ihn traf, wirkte er auf mich mit der – ist das eine Mütze? – an seinem Helm eher wie ein muskulöser Teenager, der sich als Horrorfigur verkleidet. Sehr schade drum.

Gute Lokalisierung

Über die Lokalisierung von Silent Hill 2 kann man sich nicht beschweren. Alle Texte, Notizen und die Karte wurden ins Deutsche übersetzt, und als Sprachausgabe haben wir Japanisch und Englisch. Ich habe während des Zockens immer mal wieder zwischen beiden hin und her gewechselt, finde aber eigentlich beide gelungen und bin einfach aus persönlicher Vorliebe dann bei Japanisch hängen geblieben. Da die Story in den USA spielt und westlich aussehende Charaktere hat, ist es mit der japanischen Synchro recht lustig zu spielen.

Fazit zu Silent Hill 2

Insgesamt kann ich nur sagen, so sollte ein gutes Remake sein. Bloober Team und Konami haben hervorragende Arbeit geleistet und dürften damit sicherlich Fans als auch Neulinge zufriedenstellen. Mit rund 16 bis 18 Stunden bekommt man auch eine solide Spielzeit geliefert, und wer einen entsprechenden Mittelklasse-PC hat, wird beim Spielen auch keine Abstriche machen müssen. Sollten sich die beiden Unternehmen auf eine längere Partnerschaft einlassen, hoffe ich auf ein Remake von Silent Hill 3 und Silent Hill 1.

ReviewWertung

9SCORE

So sollte ein gutes Remake sein!

Detail-Wertung

Grafik

10

Sound

10

Gameplay

10

Story

8

Motivation

7

Steuerung

10

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