Eva KrummEvas erste Gaming-Erfahrung war Pokémon auf dem Game Boy - ein prägendes Erlebnis, das ihre Leidenschaft für Videospiele entfacht hat. Zusammen mit ihrem Großvater entdeckte sie die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES, ein Moment, den sie bis heute mit Gaming verbindet. Besonders angetan haben es ihr JRPGs, Otome-Games und Horror, doch auch Indie-Perlen gehören zu ihrem festen Repertoire. Abseits des Spielens verfolgt sie mit Begeisterung aktuelle Entwicklungen in der Gaming-Szene und teilt ihre Eindrücke als Chefredakteurin bei DailyGame.
Tormented Souls 2 ist ein neues Horror Game und folgt den Ereignissen aus dem ersten Teil, wobei Caroline erneut die Protagonistin ist und das Spiel mit zwei Enden etwas mehr Klarheit bringt, was die beiden Schwestern so besonders macht.
Caroline und ihre kleine Schwester Anna reisen zur Villa Hess, da sie sich dort Hilfe von Therapeuten erhoffen, um die traumatischen Ereignisse, die sie im Wildberger Hospital erlebt haben, zu verarbeiten. Doch die Nonnen dort haben auf die Geschwister nur gewartet und bald verschwindet Anna erneut. Caroline hingegen wacht in einer Siedlung auf, wo Kultisten und Kreaturen auf sie warten. Erneut muss sie sich einem Albtraum stellen, um ihr eigenes Leben und das ihrer Schwester zu retten.
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Bereits im ersten Teil hatte Tormented Souls diesen alten Charme an sich, den man aus früheren Horror-Games kennt – also so zu den Anfängen von Silent Hill und Resident Evil. Die Kamera ist statisch, sie folgt also nicht Caroline, wie sie sich bewegt, sondern nimmt die Sichtweise einer Überwachungskamera ein.
Um ehrlich zu sein, bin ich kein Freund dieser Kameraperspektive, zumindest in Horrorspielen. Schon bei Resident Evil konnte ich so die Zombies einfach nicht treffen, da ich mich mit räumlichem Denken schwer tue. Auch bei Tormented Souls 2 war die Steuerung dadurch sehr unpräzise, wobei ich an der Tastenbelegung an sich nichts auszusetzen hatte. Hier und da dauert es einfach etwas länger und das Kämpfen hat mir dadurch leider eher weniger Spaß gemacht. Ich denke, hier hätte vor allem ich von einem Run-and-Hide-System mehr profitiert.
Caroline stehen diverse Waffen zur Verfügung. Mit der Nagelpistole könnt ihr Abstand halten, während man mit dem Hammer draufhauen kann. Ich habe mich größtenteils mit Nahkampfwaffen durchgeschlagen, das hat das Treffen erleichtert.
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Rätsel, die wirklich Hirnschmalz fordern
Worin der Titel aber ganz klar punkten kann, sind die Rätsel. Die haben es ganz schön in sich, das war auch im Vorgänger schon so. Während Resident Evil mittlerweile Spieler als unfähig zum Denken abgestempelt hat, werden wir hier herausgefordert. Allerdings hält sich hier die Waage der Schwierigkeit, denn einige sind auch leichter zu lösen, das lässt keinen Frust aufkommen.
Atmosphäre zwischen Schockmomenten & Gänsehaut
Wow, kann ich nur zur Umgebung sagen. Es sieht so wahnsinnig toll aus, dass ich gerne selbst dort wäre – aber nur zum Besichtigen natürlich. Die Charaktermodels sind definitiv nicht die Stärke im Design, doch alles andere ist super gelungen und trägt extrem zur gruseligen Atmosphäre bei.
Auch geizt das Spiel nicht mit visuellen Schockern. Insgesamt hat es für mich etwas das Feeling gehabt, als hätte man hier Silent Hill mit Amnesia: The Dark Descent gemischt. Und es funktioniert.
Caroline hat zudem eine Angst vor der Dunkelheit entwickelt. Was man ihr wohl kaum verübeln kann. Sie kann nicht lange im Dunkeln sein, sonst bekommt sie eine Panikattacke. Dank ihres Feuerzeugs kann sie sich beruhigen, was aber in dunklen Passagen durchaus das Erkunden erschwert.
Auf dem PC ließ sich das Spiel sehr stabil spielen und ich habe es auch auf dem ROG Xbox Ally X mal etwas gespielt, hier hatte ich auch keine Probleme. Mit knapp 40 FPS waren die Frames stabil, wobei 60 FPS wünschenswerter gewesen wären.
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Das Spiel dauert so circa 11 Stunden, je nach Spielstil. Es ist damit ein Stück länger als sein Vorgänger. Diesen sollte man im besten Fall gespielt haben oder sich eine Zusammenfassung angesehen haben, um die Story und das Leiden der Schwestern verstehen zu können.
YouTube-Video
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| Spieldauer | ~10–12 Stunden (je nach Tempo) |
| Atmosphäre | Dicht, unheimlich, retro-Horror-Vibes |
| Rätsel & Schwierigkeit | Knifflig, fordert Nachdenken |
Fazit zu Tormented Souls 2
Tormented Souls 2 bleibt dem Retro-Horrorgefühl treu und liefert vor allem in puncto Atmosphäre, Setting und Rätseldesign stark ab. Die anspruchsvollen Puzzle und der Mix aus psychologischem und klassischem Horror erzeugen eine dichte Spannung, die Fans des Genres schätzen werden. Die statische Kamera und die dadurch erschwerte Steuerung können jedoch den Spielspaß trüben, besonders in Kampfsituationen. Optisch und soundtechnisch überzeugt das Spiel und sorgt für mehrere echte Gänsehautmomente. Wer den ersten Teil mochte, wird auch hier viel finden, das begeistert – sollte aber mit kleinen Frustpunkten rechnen.
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Tormented Souls 2 kombiniert klassischen Survival-Horror mit starken Rätseln, intensiver Atmosphäre und liefert damit genau den Albtraum, den Fans lieben.
- Sound10
- Gameplay10
- Story8
- Motivation7
- Steuerung4