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Artikel von Eva +

Der Handheld-Markt ist so hart umkämpft wie noch nie zuvor. Steam Deck, Nintendo Switch 2, Lenovo Legion Go 2 und Weitere versuchen ihre Position in diesem Markt zu festigen. Asus bringt zusammen mit Xbox eine Handheld-Konsole raus, die Spielern die Möglichkeit bieten soll, eine breite Masse an Spielen auf einer Handheld-Konsole spielen zu können. Darunter nicht nur Titel, die auf der Xbox laufen, sondern auch alles, was Steam, Epic und andere Clients zu bieten haben. Doch wie schlägt sich die Konsole und lohnt sich der Preis von 900 Euro? Asus und Xbox haben uns freundlicherweise den ROG Xbox Ally X für einen Test zur Verfügung gestellt.

Es wird von der Handheld zwei Versionen geben: die etwas schwächere Version, den ROG Xbox Ally für 599 Euro, und den leistungsstärkeren für 899 Euro. Vom Design her unterscheiden sich die beiden Geräte vor allem in Farbe und Gewicht. Der Ally kommt in einem weißen Design daher, während der Ally X einen schwarzen Anstrich bekommen hat, was mir persönlich besser gefällt, alle meine Konsolen sind schwarz. Mit 715 Gramm ist der Ally X auch einen Ticken schwerer als der Ally mit knapp 670 Gramm. Ansonsten haben beide das gleiche Design, und bei beiden wurde ein 7-Zoll-FHD-Display mit 120 Hz und Touchscreen verbaut. Beide können dank des Fingerprint-Scanner am On-Button entsperrt werden. Man kann aber auch nur eine PIN oder ein Passwort verwenden.

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Der wirklich große Unterschied liegt in den verbauten Komponenten. Hier in der Tabelle einmal der direkte Vergleich:

Merkmal ROG Ally ROG Ally X
Prozessor AAMD Ryzen Z2 A Processor AMD Ryzen AI Z2 Extreme
Leistung Gut für 720p-Gaming Besser, optimiert für 900p- bis 1080p-Gaming
RAM 16GB LPDDR5-6400 24GB LPDDR5X-8000
Speicher 512 GB 1 TB
Akku 60 Wh 80 Wh
Gewicht 670g 715g
Zielgruppe Spieler, die eine Balance zwischen Effizienz und Leistung suchen Anspruchsvolle Spieler, die maximale Leistung
ROG Xbox Ally X

ROG Xbox Ally X

Design und Haptik: Wie ein echter Controller in der Hand

Doch werfen wir nun einen genauen Blick auf den ROG Xbox Ally X. Ich bin vom Design her wirklich begeistert. Asus hat sich praktisch einen Xbox-Controller geschnappt, ihn in der Mitte durchgehackt und einen Minicomputer mit Display dazwischen geklemmt. Und das ist genial. Ich bin bei Handhelds in letzter Zeit immer sehr vorsichtig gewesen. Erstmals richtig aufgefallen war es mir, als ich das Steam Deck in der Hand hatte. Um den Handheld nutzen zu können, mussten meine Hände eine etwas verkrampfte Position einnehmen. Das war auch schon bei der Nintendo Switch so. Sie lagen bei kleineren Händen einfach nicht so gut in der Hand. Sie waren flach designt, und dadurch fehlte die Möglichkeit, sie entspannt länger zu halten. Deswegen finde ich den Ally X toll, da er dem Beispiel von Controllern folgt – mit dem Fokus darauf, Spielern möglichst viel Komfort zu bieten, auch bei längeren Spielsessions an dem Gerät.

Alle Knöpfe, Trigger und Sticks kann ich ohne Probleme erreichen, und selbst nach ein paar Stunden spürte ich keine unangenehmen Krämpfe in der Hand. Die Oberfläche, wo die Hände liegen, ist auch leicht angeraut, sodass hier nichts herumrutschen kann. Der Ally X möchte nicht schlank und leicht sein und das ist gut so. Denn obwohl das Design etwas bulliger ist, ist das Gerät nicht unangenehm schwer geworden. Das Einzige, was ich persönlich am Design etwas ankreiden würde, ist, dass man die ABXY-Tasten nicht so gut erkennt. Beim Ally sind die Tasten bunt, wie man es von Xbox kennt. Beim Ally X sind sie graue Buchstaben auf schwarzem Hintergrund. Ist es etwas dunkler, sind sie schwer zu erkennen. Das mag Meckern auf hohem Niveau sein, doch da ich zwischen vielen Plattformen hin- und herspringe, verwechsle ich die Tasten gerne mal.

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Einrichtung & Software: Windows trifft Xbox-Komfort

Das Einrichten war eigentlich recht einfach. Auf dem Gerät läuft Windows 11, doch Xbox hat eine vereinfachte Übersicht gestaltet, mit der man intuitiver umgehen kann. Wer aber möchte, kann dennoch jederzeit auf den Windows-Desktop zugreifen, was dann wie ein normaler PC funktioniert. In der Bibliothek werden euch alle eure Spiele angezeigt, die ihr auf dem Ally installiert habt. Von welchem Client ihr es heruntergeladen habt, spielt keine Rolle. Neben Steam und Xbox habt ihr auch Zugriff auf Epic, EA, Ubisoft, GOG Galaxy und Battle.net.

ROG Xbox Ally X

ROG Xbox Ally X

Euer Spielerlebnis könnt ihr im Command Center noch besser individualisieren. Hier könnt ihr die Betriebsart auswählen, den Steuerungsmodus umstellen und noch vieles mehr. Die verbauten Lautsprecher haben im Übrigen auch ordentlich Wumms. Persönlich habe ich mit einer Lautstärke von 40 gespielt, entsprechend viel Luft ist also noch nach oben. Kopfhörer oder Headset können aber auch jederzeit per AUX oder Bluetooth angeschlossen werden.

Leider fehlte mir bei der Anleitung eine kleine Auflistung diverser Shortcuts. Zum Beispiel konnte ich bei Digimon Story Time Stranger einfach nicht auf die Tastatur zugreifen, als ich den Namen für den Charakter eingeben wollte. Zudem musste ich für Screenshots immer umständlich über die Xbox-Leiste zum Aufzeichnungsmenü navigieren. Ich hoffe einfach, dass sich nach Release recht schnell die Shortcuts zusammentragen lassen.

ROG Xbox Ally X

ROG Xbox Ally X

Und wie zockt es sich nun auf dem Handheld?

Toll ist die kurze Antwort. Ich habe jetzt ein paar Spiele auf der Konsole gespielt, darunter das grafisch anspruchsvollere Silent Hill f als auch JRPGs wie Digimon Story Time Stranger und den Indie-Titel Bye Sweet Carol. Der wohl größte Unterschied, den man bemerkt, ist die Anzahl der FPS. Kleinere Indie-Titel laufen durchaus mit mehr als 60 FPS. Bye Sweet Carol lief mit knapp 110–120 FPS, während Silent Hill f mit knapp 30 FPS durchhielt. Die Einstellungen des Spiels hatte ich auf Leistung gestellt und so ziemlich alles auf „Mittel“. Die Temperatur des Ally X lag dabei immer so um die 60 Grad, was man an der warmen Luft gemerkt hat, die links und rechts oben am Gerät herauskommt. Wenn man genau hinhört, konnte man die Lüfter auch ordentlich arbeiten hören.

Der Akku leistet ebenfalls ordentlich. Einmal aufgeladen hielt er bei Silent Hill f etwas mehr als drei Stunden durch. Bei Atelier Resleriana und Digimon Story Time Stranger konnte man natürlich noch etwas länger spielen, und Bye Sweet Carol stellte keine große Hürde für die Laufzeit dar. Sollte man also länger unterwegs sein, sind etwas leistungsschwächere Spiele eher zu empfehlen. Doch wer schon eine Handheld besitzt, weiß, worauf man sich einlässt. Allerdings lässt sich der Akku des Ally X recht flott wieder aufladen.

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ROG Xbox Ally X mit Silent Hill f

ROG Xbox Ally X mit Silent Hill f

Fazit zum ROG Xbox Ally X

Der ROG Xbox Ally X ist eine tolle Handheld-Konsole, da beißt die Maus keinen Faden ab. Müsste ich nicht auf das Geld achten, würde meine Wahl definitiv auf den Ally X fallen statt auf das Steam Deck. Ein OLED-Display hat bei mir einfach nicht die gleiche Priorität wie Komfort und Handling. Der Ally X ist nicht klein, er ist nicht leicht, aber er ist alles, was ich für einen Handheld benötige. Durch Windows 11 wird er zu einem echten Allrounder, der sich sowohl für unterwegs als auch als kompakte PC-Alternative eignet. Besonders positiv ist, dass Asus und Xbox hier spürbar auf Nutzerfeedback gehört haben. Der Ally X schafft es mit beeindruckender Leistung, gutem Design und viel Flexibilität zu überzeugen.

Stimmt etwas nicht oder fehlt dir was? Melde dich, wir kümmern uns darum. Nutze unser Feedback-Formular!

Bewertung von Eva
Legendär
9

Der ROG Xbox Ally X überzeugt mit starker Performance, durchdachtem Design und hohem Komfort – und ist damit einer der spannendsten Handhelds des Jahres.

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