Auch Prince of Metroidvania genannt!
Manuel: Every shooting star you see at night is a racer falling off rainbow road.
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Prince of Persia: The Lost Crown ist ein atmosphärisches 2,5D-Action-Adventure Videospiel, welches von Ubisoft entwickelt worden ist. Es wurde vom selben Studio am 18.01.2024 veröffentlicht. Erschienen ist der Titel für die PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One, Nintendo Switch und PC. Wir haben uns für euch in den Orient begeben und mit allem Mut herausgefunden ob das neue side-scrollende Prince of Persia Abenteuer seinen legendären Vorgängern gerecht geworden ist. Getestet wurde der Titel auf der Nintendo Switch.
Prince of Persia ist eine sehr beliebte Videospielreihe, dessen erster Titel 1989 für Apple II erschienen ist. Aufgrund seines ausgeklügelten Nahkampfsystems galt der erste Teil als bahnbrechend. Seit 2001 gehört die Marke dem Publisher Ubisoft, welcher sich für mehrere, erfolgreiche Fortsetzungen und Inkarnationen verantwortlich zeigte. Im Jahr 2010 ist aus dem Franchise sogar eine von Fans ebenso beliebte Videospielverfilmung mit dem Titel Prince of Persia: The Sands of Time in die Kinos gebracht worden. Ebenso befindet sich seit Jahren Remake von Prince of Persia: Sands of Time (2003) in der Entwicklungshölle. Die meisten der Videospiel-Fortsetzungen waren 3D-Abenteuer. Mit Prince of Persia müssen wir uns nun die Frage stellen ob dieses als Side-Scroller, wie die ersten beiden Teile, auch noch heute funktioniert.
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In Prince of Persia: The Lost Crown übernimmt man nicht wie gewohnt die Rolle des Prinzen, sondern steuert den Helden Sargon, welcher einem Kriegerklan „Die Unsterblichen“ angehört. Die Gruppe hat sich zum Schutz des Königreichs verschrieben. Nachdem dessen Prinz Ghassan entführt worden ist, wird Sargon die besondere Aufgabe auferlegt den entführten Prinzen Ghassan zu retten. Dabei muss er sich in die verfluchte Stadt des Berges Qaf begeben.
Die riskante Entscheidung das neue Prince of Persia in einem Stil à la klassischer Metroid oder Castlevania Titel zu gestalten macht Sinn, wenn man sich an den Ursprung der Reihe erinnert. Diesen Stil nennt man auch aufgrund dieser genannten Klassiker in Videospielkreisen auch Metroidvania Titel. So fühlt sich nicht nur der Prinz von Persien darin wohl, sondern auch die Spieler. Schon immer gilt, je limitierter man ist, desto gezwungener ist man kreativ zu sein. Und das Entwicklerteam von Ubisoft zeigt sich darin sehr kreativ. Von losen, schwebenden Gebilden die sich erst im Verlauf des Spieles zu einer Statue zusammenfügen und damit neue Wege bereiten, erscheinen auch Plattformen aus dem Nichts. Auch manche Stufen haben ein Eigenleben. So wird man in Prince of Persia: The Lost Crown immer wieder mit kreativen Ideen überrascht, welche den Spielablauf neugestalten. Die Steuerung ist hingegen sehr simpel gewählt. Aber auch hier stellt man fest, wie man mit wenigem sehr viel rausholen kann. So muss man seine Button-Kombinationen immer sehr überlegt wählen, wenn man hüpft, gleitet oder seine Schwerter oder den Bogen einsetzt. Ubisoft dürfte sich hierbei an die allersten Spiele der Reihe orientiert haben. Einem Spieler von damals dürfte dies sofort auffallen.
Der Schwierigkeitsgrad von Prince of Persia: The Lost Crown ist zwar wählbar, aber der standartige Schwierigkeitsgrad des Spiels ist bereits hoch eingestellt. Man muss schon recht früh weise sein und entscheiden mit welchen Verbesserungen, sei es mehr Energie, lebensrettende Tränke oder stärkeren Attacken man sich aufrüstet. Auch bietet der Titel grandiose Bossgegner, die es in sich haben. So begegnet man schon sehr früh im Spiel dem Dämonen Jahandar, welcher nicht nur optisch, sondern auch als Widersacher ein Graus ist. Dies soll er auch, denn abgesehen von der Kreuzung eines gehörnten Löwen mit Drachenflügeln und dem Stachel eines Skorpions, macht dieses Monster einem mit seinen wilden Attacken dem Helden sein schweres Leben noch schwerer. Zudem brüllt das Biest einem noch wirklich schaurige Dialoge entgegen, welche einem zum Nachdenken bewegen.
Grafisch hat man sich bei Prince of Persia: The Lost Crown für einen sehr einfachen Stil entschieden. Weg vom Realismus. Nicht zu viele Polygone, dafür viele Farben. Aber man darf sich von dem Stil nicht abschrecken lassen. Die Designs sind sehr kreativ und beeindruckend gestaltet worden. Auch geizt man nicht mit Details. So werden die kleinsten Dinge detailliert dargestellt. Ebenso Großes, wie beispielsweise Hintergründe sind sehr imposant gestaltet und animiert worden. Dies trägt sehr zu der Atmosphäre des Abenteuers bei. Je tiefer man in den Berg eindringt, desto mehr grenzen sich optisch die verschiedenen Zonen deutlich ab und man vergisst, dass die ganze Karte miteinander verbunden ist. Das Design des Helden wirkt etwas gewagt, da es sich optisch nicht so in das orientalische Setting und dessen Epoche einfügen mag. Alle anderen Charaktere und Gegner sind dafür wirklich schön anzuschauen. Das Gute ist schön und das Böse ist schön hässlich.
Die Dialoge von Prince of Persia: The Lost Crown wirken filmreif. Diese und die Soundeffekte stehen deutlich im Vordergrund und tragen der beklemmenden Atmosphäre des Titels, welches sich in einem tödlichen Berg abspielt, bei. Obwohl ein Soundtrack während des Abenteuers von Prince of Persia: The Lost Crown existiert, kann man diesen gar nicht so bewusst wahrnehmen, da man ständig am Bildschirm mit jemandem oder etwas zu kämpfen hat. So muss die Musik ständig den Effekttönen weichen. Das ist Schade für die Komponisten. Wenn man sich allerdings die Mühe macht, sich den Soundtrack anzuhören, wird man dafür belohnt. Man kann darin wahrlich die Einsamkeit in dem Berg erkennen und hört darin auch wenn man sich in Gefahr begibt. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass die meisten Videospiele, egal ob gut oder schlecht, über einen gelungenen Soundtrack verfügen.
Prince of Persia: The Lost Crown ist eine wahre Überraschung. Der erste Trailer stieß auf große Ablehnung bei dessen Zielgruppe. Dies mochte aufgrund des Designs des Helden, der Tatsache, dass er nicht der Prinz ist und des deplatzierten Hip-Hop Soundtracks (nur im Trailer!) geschuldet sein. Umso schöner ist es nun festzustellen, dass der erste Eindruck alle getäuscht hat und wir nun ein wahres Videospiel-Juwel in unseren Händen halten dürfen. Ubisoft hat bei diesem Titel nicht weniger Budget als bei anderen großen Titeln in die Hand genommen, was man hier deutlich in allen Ecken und Enden bemerkt. Dass der Titel mit einer teureren Deluxe Edition welche einem spielerische Vorteile verschafft, ist hingegen kein toller Zug von Ubisoft. Im gegenwärtigen Videospielmarkt, in welchem die dritte Dimension dominiert und Metroidvania-Videospieltitel ein Nischengenre darstellen, stellen wir wieder einmal fest, dass 2D-Titel nie aussterben und einem epischen 3D Abenteuer in nichts nachstehen müssen. Bitte mehr davon!
Prince of Persia: The Lost Crown von Ubisoft bekommst du ab einem Preis von 34,95 Euro (ohne Versand) für deine PS5.