Minecraft Legends (PC) im Test – Game Review

Wie könnte man Minecraft Legends im Test in wenigen Worten beschreiben? Echtzeit-Strategie für Kinder.

Minecraft Legends - (C) Microsoft

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • "Wunderschöne" Minecraft-Optik trifft auf neues Genre
  • Viel taktische Freiheiten, jedoch viele unnötige Steuerungen
  • Der (fast) perfekte Einstieg für Kinder in die Echtzeitstrategie

Minecraft Legends scheint ein interessantes Spin-off von Minecraft zu sein, da es eine völlig neue Art von Gameplay bietet, die sich auf Echtzeitstrategie konzentriert. Doch was steckt wirklich dahinter? Dieser Frage habe ich mir gemeinsam mit meinen zwei Kindern gestellt, die durchaus das Gameplay mehr interessierte, als der Name an sich. Minecraft Legends im Test als Familienverband.

Das Ziel des Spiels, Feinde zu besiegen, indem man ihre Netherportale oder den Schicksalsbrunnen des anderen Spielers im Versus-Modus zerstört, klingt herausfordernd und unterhaltsam zugleich. Das Spiel bietet auch eine Vielzahl von Werkzeugen, die den Spielern zur Verfügung stehen, was die Erforschung der verschiedenen Möglichkeiten, wie man den Sieg erringen kann, ermöglicht. Klingt einfach und simpel. Doch es gibt mehr Abwechslung als zunächst vermutet.

Minecraft Legends: Willkommen im Echtzeitstrategie-Genre

Warum ich „Echtzeitstrategie für Kinder“ sagen darf? Die Entwickler haben sich regelrecht bemüht den Titel für Spieler mit unterschiedlichen Spielstärken gerecht zu werden und auch für jüngere Kinder zugänglich zu sein. Also mein Volksschulkind hat die Sache schnell herausgehabt. Mein Kindergartenkind war eher fasziniert von der „schöneren“ Optik dieses Minecraft-Ablegers.

Der Titel ist wirklich sehr barrierefrei. In den Barrierefreiheitsoptionen gibt es neben dem Farbenblindmodus auch die Text-to-Speech-Option. Damit gibt es eine inklusive Erfahrung für alle Spieler, die man lobend hervorheben kann.

Alles Wichtige im Tutorial enthalten?

Der Spieleinstieg ist leicht. Wirklich leicht. Das Tutorial der Kampagne gibt Anweisungen, um sicherzustellen, dass Spieler die Mechaniken und Strategien verstehen, bevor sie sich in komplexere Missionen stürzen. Die grundlegenden Spielarten werden erklärt, jedoch gibt es keinen separaten Tutorial-Bereich, der fortgeschrittene Techniken abdeckt. Da muss man dann schon selbst draufkommen (oder YouTube-Videos suchen). Für mich selbst war es etwas eigenartig das Tutorial nicht überspringen zu können. Immerhin kenne ich Echtzeitstrategie-Spiele länger als es das Internet gibt.

Minecraft Legends im Test: Neue Feinde, neue Verbündete

Eine überraschende Abweichung von Minecraft Legends im Vergleich zum Hauptspiel ist, dass die früheren Feinde wie Zombies, Schlingpflanzen und Skelette nun zu Verbündeten werden, um gegen die Piglin-Invasion zu kämpfen. Das ist etwas ungewöhnlich. Immerhin sind diese Kreaturen die Gegner im Survival-Modus von Minecraft. Ob ich den Zombies jetzt mehr vertraue, wenn ich nebenbei in Minecraft an meinem DG-Tower arbeite? Ich denke nicht.

Diese neue „Freundschaft“ ist auch Teil der Eröffnungssequenz von Minecraft Legends. Die Einführung der unerwarteten Freundschaft zwischen den Spielern und den „ehemaligen Gegnern“ in Minecraft Legends wird in einer äußerst humorvollen Eröffnungssequenz vorgestellt, die einen skurrilen Ton für den Rest des Spiels setzt. Zwischen den großen Ereignissen der Kampagne gibt es immer wieder alberne Zwischensequenzen, in denen oft ein wütendes Schweinchen für Chaos sorgt. Obwohl die Handlung der Kampagne optional ist, trägt sie erheblich zum Charme des Spiels bei. Mehr aber auch nicht.

Minecraft Legends - (C) Microsoft

Minecraft Legends – (C) Microsoft

Bekannte Spielmechaniken

Vieles, dass man aus Minecraft kennt, funktioniert auch hier. Auch wenn es ein ganz anderes Genre ist. In Minecraft Legends muss man Ressourcen (Holz, Steine und Erze) sammeln, die Karte erkunden und Gebäude errichten, um eine Armee auszuheben.

Minecraft Legends verwendet das bekannte Biom-System und den Würfel-Stil aus dem Originalspiel, jedoch auf einer viel kleineren und dichteren offenen Karte. Die Biome sind vielfältig und detailliert gestaltet, was das Reisen durch die Welt sehr angenehm macht. Sie sind auch mit bestimmten Ressourcen verbunden, was den Entwicklern einen klugen Schachzug ermöglichte, da die Biome nun auch einen Zweck haben, der über ihr Aussehen hinausgeht. Zumindest einen Vorteil, dass der Spin-Off hat.

„Außergewöhnliches“ Kampfsystem

Egal ob Kampagne oder Spieler-gegen-Spieler-Modus: Das Kampfsystem bietet sehr viele eigenartige und ausgefallene Strategien an. So habe ich als alter Age of Empires- oder Command and Conquer-Spieler noch nicht gesehen, dass man durch den Aufbau der eigenen Festung einen Feind „übernimmt“. Gut, es ist ja auch Minecraft. Also baue für deinen Sieg… Mit Creepern eine feindliche Mauer zu sprengen war auch sehr unterhaltsam. Endlich haben die Feinde – ich meinte Freunde – einen Sinn bekommen.

Der „kreative“ Kampf ist typisch für Minecraft. Also bekommt man auch beim Spin-Off diese Praktiken zelebriert. Trotz des Spaßfaktors bleibt für den Papa wenig Unterhaltsames übrig. Die verfügbaren Befehle wie „geh dort hin“ oder „greife dort an“ sind mir dann zu wenig. Man kann seine Truppen also einfach nicht bloß abstellen, um sie zum Beispiel die eigene Festung verteidigen zu lassen. Ohne defensive Befehle macht das wenig Sinn für ein Echtzeitstrategie-Spiel. Aber mit „echten“ Ablegern dieses Genres möchte sich Minecraft Legends wohl nicht anlegen, so meine Vermutung. Die Truppen machen auch teilweise nichts selbstständig. Das führt dann oft dazu, dass man sich mehr als Onkel für die Einheiten fühlt, als ihr Kommandeur.

Minecraft Legends im Test: Multiplayer ohne feste Karten

Gewisse Maps in Command and Conquer konnte ich auswendig. Warum? Nun, um den besten Startplatz zu kennen bzw. wo muss ich angreifen und an welcher Stelle meine Verteidigung hochziehen. Das alles sind Aspekte, die ein Echtzeitstrategie-Spiel ausmachen. DOTA 2- oder League of Legends-Spieler werden mir hier beipflichten.

Dadurch das es ein „Kinderspiel“ ist, gibt es keine festen Maps, sondern genierte Karten. Das bedeutet wiederum, Biome, Dörfer und Piglin-Basen an zufälligen Orten erscheinen. Schade, denn ab hier ist es ein Glücksspiel, wo man landet. Möglicherweise auf einer besseren Position als der Gegner, aber auch Andersrum. Und nein, so ausgeglichen wie Age of Empires ist es hier nicht.

Fazit zu Minecraft Legends im Test

Um eine „gute“ Bewertung abgegeben zu können, muss man das Spiel von zwei Seiten sehen. Einerseits von der kindlichen Seite macht es Spaß. Es ist wie eine stark vereinfachtes Age of Empires mit Kindergarten-Effekt, dass ich keine „Vorwärts“-Optionen habe, sondern meine Trupps einzeln wo hin ordere. Als Echtzeitstrategie-Fan muss ich schon viele Stunden in Minecraft verbracht haben, um mich einerseits an die Optik zu gewöhnen und andererseits Gefallen daran zu finden.

Wer leichte Kost für Zwischendurch im PC/Xbox Game Pass sucht, der wird mit Minecraft Legends fündig.

ReviewWertung

4SCORE

Ein farbenfrohes Festungsbauspiel mit ein paar interessanten Möglichkeiten.

Detail-Wertung

Grafik

5

Sound

8

Gameplay

3

Story

4

Motivation

4

Steuerung

2

Multiplayer

3

Test-Hardware: Intel Core i7 10700K, 8x 3.80GHz; ASUS TUF GAMING Z490-PLUS, S. 1200 Motherboard, NVIDIA GeForce RTX 3080 10GB; 64GB Ballistix RAM DDR4-3600; Gespeichert auf NVMe M.2.

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