Genso Manège (PC) – Game Review

Eine emotionale Reise durch einen verfluchten Vergnügungspark.

Genso Manege (c) MAGES.

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Eva Krumm

      Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Abwechslungsreiche Charakterrouten
  • Solide Story
  • Mini-Game unnötig

Genso Manège ist ein neues Otome-Game, das von PQube für PC und Nintendo Switch auf den Markt gebracht wird. In Japan erschien das Spiel bereits 2020, allerdings nur für die Switch. Mit dem PC-Release bringt PQube nicht nur die englische Version zu uns, sondern ermöglicht auch, zur japanischen zu wechseln.

Wir folgen der jungen Hexe Emma, die mit 10 Jahren in Paris beinahe ertrunken wäre und daraufhin alle Erinnerungen verlor. Ihre Mutter starb bereits sehr früh, und auch ihr Vater kam durch einen Unfall ums Leben. So wächst sie bei der Vansan-Familie auf, wobei die Mutter und ihr Sohn zusammen mit Emma in ein abgelegenes Örtchen in Frankreich ziehen.

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Genso Manège (c) MAGES.

Genso Manège (c) MAGES.

Obwohl Emma eine Hexe ist, kann sie ihre Magie nicht einsetzen. Doch eines schicksalhaften Tages kommt ein Wander-Vergnügungspark in ihr Dorf, wo sie auf den Direktor Hugo trifft. Hugo sagt ihr, dass er ihr schon einmal begegnet sei und wisse, dass sie eine Hexe ist. Er bittet sie, ihm und den anderen im Park zu helfen, da der Fluch einer bösen Hexe sie dort gefangen hält. Emma willigt ein, im Park zu arbeiten und ihre Magie zu trainieren, um den Fluch zu brechen.

Nur eine gesperrte Route

Mit insgesamt sechs Bachelors haben wir eine gute Auswahl an Charakteren in Genso Manège, mit denen wir starten können. Mit wem man beginnt, ist an sich irrelevant, denn die Route, die die meisten unbeantworteten Fragen klärt, ist zunächst gesperrt. Freigeschaltet wird sie, nachdem man Hugos Route einmal abgeschlossen hat.

Genso Manège (c) MAGES.

Mit Hugo habe ich begonnen, weil er die Heldin aus der Kindheit kannte und mir als beste Wahl für den ersten Durchlauf erschien. Er zeigt sich nett und zuvorkommend und besitzt eine positive Einstellung, was ihm den Respekt der Angestellten und den Posten als Direktor im Park einbringt. Auch wenn ich grundsätzlich ein Fan von Genki-Charakteren bin, wurde ich mit Hugo nicht richtig warm – obwohl seine Route durchaus süße Momente hatte.

Crier war meine zweite Wahl, da er als typischer Tsundere-Typ in eine meiner Lieblingskategorien fällt. Er ist zudem der einzige Mensch, der im Park arbeitet, aber nicht durch den Fluch gebunden ist. Warum er dennoch dort arbeitet, erfährt man im Laufe der Story. Anfangs gibt er nur wenige Informationen über sich preis, doch es wird schnell klar, dass er Süßes liebt. Seine Route folgt dem beliebten „Fake-Beziehung“-Schema, das sich zu echten Gefühlen entwickelt – ein Setting, das ich sehr mag.

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Genso Manège (c) MAGES.

Genso Manège (c) MAGES.

Als drittes habe ich Serges Route ins Auge gefasst. Er ist ein Kuudere-Typ und für die Finanzen im Park zuständig. Auch wenn Nahrung durch Magie bereitgestellt wird, benötigt man für alles andere wie Kleidung, Luxusgüter oder Mechanikteile Geld. Seine Geschichte ist recht tragisch und liefert viele Informationen zur Story, weshalb ich froh war, ihn erst als dritten gespielt zu haben. Serge zeigt zwar selten Gefühle, gibt sich aber große Mühe – was ihn sehr charmant macht.

Luciole habe ich als Nächstes gespielt, ohne zu wissen, was mich erwartet. In der Standardroute hat er nur einen kurzen Auftritt, und auch in den anderen Routen kommt er kaum vor. Als Mechaniker des Parks hegt er eine starke Abneigung gegen Hexen, was ihn Emma gegenüber anfangs abweisend macht. Doch Liebe geht bekanntlich durch den Magen, und dank Emmas Kochkünsten beginnt er, sich ihr zu öffnen. Die beiden passen gut zusammen, da beide zuvor ein eher zurückgezogenes Leben führten.

Genso Manège (c) MAGES.

Genso Manège (c) MAGES.

Vor Lyon habe ich mich etwas gedrückt. Irgendwie weckte er einfach kein starkes Interesse bei mir – möglicherweise wegen seines riesigen Hasenkostüms. Lyon ist zwei Jahre jünger als Emma, und sein leicht kindliches Verhalten spiegelt das wider. Dies liegt jedoch nicht nur an seinem Alter: Er hat keinerlei Erinnerungen an sein Leben vor dem Park, den er seit drei Jahren nicht mehr verlassen kann. Seine Route überraschte mich letztlich, da ich ohne große Erwartungen herangegangen bin.

Zu guter Letzt gibt es Emmas Kindheitsfreund Arnaud, dessen Familie sie nach ihrer Amnesie aufnahm. Seine Route wird freigeschaltet, indem man Hugos Route abschließt. Dass er Gefühle für Emma hat, wird bereits in der Standardroute deutlich. Ich dachte zunächst, ich würde seine Route mögen, doch je weiter ich vorankam, desto unsympathischer wurde er mir – sei es wegen seiner Eifersucht auf die anderen Männer im Park oder den Intrigen seiner Familie. Dennoch beantwortet seine Route viele offene Fragen.

Genso Manège (c) MAGES.

Genso Manège (c) MAGES.

Ein unnötiges Mini-Game

Relativ früh in Genso Manège gibt es ein Mini-Game, mit dem Emma ihre Magie erweckt. Dieses wird im Verlauf der Story wiederholt, um ihren Fortschritt zu zeigen. Allerdings reicht es völlig aus, das Mini-Game einmal zu absolvieren – danach kann man es überspringen und erhält immer eine A-Wertung. Wer das schlechtere Ende sehen möchte, muss allerdings bewusst eine C-Wertung oder schlechter anstreben.

Es lohnt sich auch, die After-Storys durchzuspielen, da diese zusätzliche CGs freischalten. Die Standardroute mit ihren drei Kapiteln fällt recht kurz aus. Dadurch bleibt mehr Zeit, die Bindung zwischen Emma und den Bachelors aufzubauen, aber weniger Gelegenheit, alle Figuren kennenzulernen. Vor allem Hugo, Serge und Crier tauchen in der Standardroute häufig auf, was automatisch in ihre Richtung lenkt. Ein zusätzliches Kapitel hätte vielleicht geholfen, auch Lyon und Luciole besser zur Geltung zu bringen.

Fazit zu Genso Manège

Das Spiel hat definitiv Höhen und Tiefen, doch ich kann es insgesamt empfehlen. Der Artstil ist süß, die Story solide, und es gibt für jeden Geschmack etwas. Die Lokalisierung ist gut gelungen, und mir sind keine größeren Fehler aufgefallen. Lediglich das Mini-Game hätte man sich sparen können, da es wenig Spaß macht und fast immer übersprungen wird. Auf dem PC lief das Spiel einwandfrei und mit einer Spielzeit von 30 bis 35 Stunden hat es auch ordentlich Volumen.

ReviewWertung

7SCORE

Ein charmantes Otome-Game mit tollen Charakteren, aber kleineren Schwächen im Gameplay.

Detail-Wertung

Grafik

10

Sound

10

Gameplay

6

Story

7

Motivation

6
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