Die 2024er Version des Player's Handbook ist nun auch auf Deutsch zu haben
Michael: Level 40 Konsolero mit Film und Serien Spezialisierung sowie Proficiency in Star Wars und Dungeons & Dragons Lore
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Bereits im September 2024 erschien die neue Version des Spielerhandbuchs der Fünften Edition von Dungeons & Dragons. Mit einer kleinen Verspätung ist dieses nun auch in der deutschen Fassung erschienen. Wir wurden bereits vorab von Wizards of the Coast mit den deutschen Ausgaben beglückt und wollen euch im folgenden Artikel über die größten Änderungen zur 2014er Version informieren.
Obwohl wir hier die deutsche Ausgabe des Player’s Handbook besprechen, sind wir jahrelange Spieler die mit den englischen Ausdrücken so vertraut sind, dass die Verwendung der deutschen Namen beim schreiben dieser Review so verwirrend war, dass wir beschlossen haben bei den englischen Ausdrücken zu bleiben. Besonders Baldurs Gate 3 Spieler werden uns hier gut verstehen.
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Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt es sofort: Die Kapitelstruktur wurde überarbeitet. Die neue Version des Player’s Handbook beginnt mit dem Abschnitt „Wie man das Spiel spielt“ – also noch vor der Charaktererschaffung.
Traditionell war es bei D&D immer umgekehrt: Erst der Charakterbau, dann das eigentliche Regelwerk. Diese Änderung wirkt wie ein bewusster Schritt hin zu mehr Zugänglichkeit. Mein erster Eindruck beim Lesen: Das Buch möchte Neulinge deutlich stärker an die Hand nehmen.
Während das 2014er Player’s Handbook weitgehend voraussetzte, dass man bereits weiß, was ein Pen-&-Paper-Rollenspiel ist – und idealerweise Erfahrung mit einem W20-System hat – geht die neue Edition stärker ins Detail. Es wird erklärt, wie man spielt, wie Würfe zustande kommen, und welche Regeln in welcher Spielsituation zur Anwendung kommen. Spielbeispiele sind klar hervorgehoben und zeigen deutlich, welches Regelmodul gerade greift.
Das wirkt angenehm strukturiert, übersichtlich – und vor allem einsteigerfreundlich.
Erst danach geht es an die Charaktererschaffung, gefolgt von den klassischen Listen am Ende: Feats, Ausrüstung, Waffen, Zauber – alles sauber geordnet und klar strukturiert.
Auf nur zwei Seiten wird das Multiversum umrissen – eingerahmt von Zauberlisten und Kreaturen Statistiken. Das ist knapp, aber effektiv: Innere und äußere Ebenen, Materielle Welt, Feywild, Shadowfell und die Astralebene werden kompakt beschrieben.
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Wer nun befürchtet, dass das „Worldbuilding“ zu kurz kommt, darf beruhigt sein: Mit einer kleinen Spoilerwarnung für den Dungeon Master Guide 2024 – dort wird das komplette Multiversum in all seinen Bereichen ausführlich vorgestellt.
Die Kreaturen Statblocks sind übersichtlicher geworden – auch wenn sie optisch etwas schlichter wirken. Ganz Praktisch: Der Rettungswurf steht jetzt direkt dabei.
Regeltechnisch hat sich weniger verändert, als viele erwartet haben. Die Kernmechanik bleibt gleich, aber es gibt ein paar nennenswerte Anpassungen:
Viele dieser Änderungen wirken wie offizielle Übernahmen gängiger Homebrew-Praktiken – jetzt aber klar definiert im Regelwerk.
Die größten Änderungen finden sich beim Charakterbau:
Viele Klassen wurden gezielt überarbeitet. Ziel: Der Einstieg soll spannender werden. Einige Highlights:
Auch bei den Zaubern gab es viele kleine, aber sinnvolle Anpassungen:
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Viele ehemals frustige Zauber wurden praktikabler gemacht – der Fokus liegt klar auf dem Spielspaß.
Das neue PHB erlaubt mehr Build-Optionen, kreative Kombos und Eskalationen – was auch heißt: Das Balancing ist etwas weicher geworden.
Wem perfekte Balance wichtig ist, wird hier nicht immer glücklich. Wer gern mit Ideen experimentiert und „weird stuff“ spielt, wird sich hingegen freuen.
Wizards hat angekündigt, D&D Beyond auf die 2024er Regeln umzustellen. Die Inhalte von 2014 bleiben zwar im Compendium, sind aber nicht mehr direkt im Charakterbogen nutzbar – ursprünglich mussten sie per Homebrew reaktiviert werden. Nach lautem Fan-Feedback wurde diese Entscheidung teilweise zurückgenommen – bleibt aber ein Reibungspunkt.
Das Buch ist bunter, die Illustrationen vielfältiger. Neben stilisierten Spielrundendarstellungen gibt es mehr „In-World“-Artworks.
Besonders gelungen: Splashpages und Banner für Klassen und Hintergründe. Große Pluspunkte: Index, Glossar, übersichtliches Layout, keine überladenen Seiten. Funktionalität vor Style – aber trotzdem schick.
Wer ein realistisches, superbalanciertes System sucht, wird mit dieser Edition vermutlich nicht glücklich.
Aber wer Lust auf kreative Optionen, flexibles Design, bunte Subklassen, taktische Waffen und überarbeitete Zauber hat, findet hier ein sehr rundes Gesamtpaket.
Meine vorläufige Wertung: 8 von 10 Punkten – Tendenz steigend, sobald ich mehr Spielzeit mit der 2024er Version hatte.