Auch Frauen zocken

Die meisten Frauen verschleiern ihr Geschlecht, wenn sie online spielen

So versuchen Frauen sexueller Belästigungen und Vorurteilen aus dem Weg zu gehen.

Frauen Gaming Sexuelle Belästigung

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Eva Krumm

      Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Frauen verschleiern ihr Geschlecht
  • Nur 2 der Top-50 Streamer sind Frauen

Eine neue Studie, bei der 2.000 Frauen zu ihren Spielgewohnheiten befragt wurden, hat ergeben, dass 76 Prozent von ihnen ihr Geschlecht beim Online-Spielen verschleiert haben. Davon taten 93 Prozent dies, weil sie beim Spielen sexuelle Belästigung erlebten. Obwohl Frauen fast die Hälfte der Spieler in den USA ausmachen, werden sie immer noch immens belästigt.

Für viele Frauen und auch Männer, die Frauen in ihrem Zockerkreis haben, dürfte das wohl keine Überraschung sein. Die Recherche deckte weitere beunruhigende Informationen auf. Kaum eine von fünf Frauen fühlt sich wohl dabei, während des Spielens online per Voice-Chat mit anderen zu sprechen, und ein Viertel hat aufgrund der vielen Beschimpfungen aufgehört, bestimmte Spiele zu spielen. Ich persönlich habe mein Geschlecht noch nie versucht absichtlich zu verschleiern, meide aber ebenfalls gerne in Online-Games den Voice-Chat.

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Frauen tuen sich schwer als Streamer

Es ist leicht, den grassierenden Sexismus von Frauen im Gaming-Bereich täglich zu sehen. Weibliche Twitch-Streamer werden regelmäßig beschuldigt, hart arbeitenden Männern Ansichten „gestohlen“ zu haben, nur weil sie Brüste haben, obwohl es nur zwei Frauen unter den Top 50 der Twitch-Bestverdiener gibt – Pokimane und Amouranth.

Pokimane und Mizkif haben beide kürzlich über die Glasdecken-Frauen auf der Streaming-Plattform gesprochen. Sie stellten fest, dass Frauen zwar anfangs auf der von Männern dominierten Plattform auffallen, dann aber „auf eine Obergrenze von etwa 600 bis 1.000 Zuschauern begrenzt sind“.

Ein männlicher Streamer, JasonR, wurde beschuldigt alle Frauen, mit denen er online spielt stummgeschaltet zu haben, was zeigt, dass Frauen selbst wenn sie nicht direkt belästigt werden, immer noch ignoriert werden können, nur weil sie Frauen sind.

Auch bei Entwicklern herrscht teilweise Diskriminierung gegenüber Frauen

Nicht nur Spieler und Fans machen Frauen in dieser Branche das Leben schwer. Acht weitere Frauen haben sich einer Klage gegen Sony angeschlossen und beschuldigen das Unternehmen, ein sexistisches und giftiges Arbeitsumfeld zu fördern. Berichten zufolge hat FromSoftware auch archaische Praktiken, die sich negativ auf die Frauen auswirken, die dort arbeiten.

Sogar Videospiele selbst spielen immer noch in sexistischen Tropen. In Lost Ark können männliche Charaktere keine Magier und Frauen keine Krieger sein, aber Amazon behauptet daran zu arbeiten dies zu ändern.

Glücklicherweise sagten 87 Prozent der von FandomSpot befragten Frauen, dass sie das Spielen nicht aufgeben würden, aber sie sollten nicht so viel Belästigung ertragen müssen nur um Videospiele zu genießen.

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