Neben Fall Guys ist Among Us derzeit einer der Hits auf Twitch und YouTube. Die Games konnten in kürzester Zeit mit einfachem Prinzip punkten.
Sinan Huemer: Ich bin der Beweis, dass man durch zu viel Fernsehen und Videospiele nicht brutal wird. Man wird nervig. Fragt jeden der mir zuhören muss.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib an Redaktion (AT) DailyGame.AT
Kennt ihr die Wölfe vom Düsterwald? Ja? Perfekt. Alles erklärt. Wer diese aber nicht kennen sollte wird hier nun erfahren wie Among Us von InnerSloth funktioniert, was Ziel des Spiels ist und ob sich der Download lohnt. Ich habe mir das Spiel auf Empfehlung eines Freundes aufs Handy geladen und einige Runden getestet. Während ich ein klein wenig überfordert war (dazu komme ich noch genauer) konnte ich aber sehr schnell feststellen woher die rasante Beliebtheit kommt.
Das Ziel in Among Us ist relativ einfach erklärt. Überleben. Jedoch handelt es sich hierbei um ein Spiel aus Team-Work und Verrat. Zwischen 4 und 10 Spieler werden auf eine Raumstation geschickt. Jeder ist bekleidet in einem Raumanzug einer einzigartigen Farbe, da man jede nur ein Mal auswählen darf und man sich so unterscheiden soll. Die Raumstation auf der wir uns befinden bricht langsam zusammen. Diverse Systeme fallen aus und auch unsere Sauerstoffversorgung scheint sich demnächst zu verabschieden. Man arbeitet zusammen und repariert was das Zeug hält um die Station zu retten. Die Aufgaben sind nicht allzu kompliziert und können am Smartphone mit wenigen Bewegungen bewältigt werden. Am PC stelle ich mir dies noch ein Stück leichter vor. Es sind allerdings zahlreiche Reparaturen und manche müssen in der richtigen Reihenfolge zeitgerecht erledigt werden. Als wäre das nicht genug, kommt ein weiteres Problem hinzu.
Eines der Crewmitglieder, sprich einer unserer Mitspieler, ist ein Verräter und hat einen ganz anderen Plan. Dieser wünscht uns allen den Tod. Seine Aufgabe ist es, klammheimlich all die Reparaturen und Aufgaben der Anderen zu sabotieren. Hierfür hat er als einziger die Fähigkeit sich durch das Ventilations-System zu bewegen, um nicht gesehen zu werden. Wenn sie allerdings eine Gelegenheit bietet, kann er auch kurzen Prozess machen und einen anderen Spieler einfach enthaupten. Sein Ziel ist klar; Entweder die gesamte Besatzung umbringen oder die Reparaturen so weit hinauszögern, dass die ganze Station einfach zusammenbricht und so alle Crewmitglieder sterben.
Der Verräter oder auch Impostor ist aber nicht unbesiegbar. Während dem Spiel ist der Voice-Chat aber auch der normale Chat für alle Spieler gesperrt. Dies ändert sich aber, sobald jemand ein Notfall Meeting einberuft oder eine Leiche entdeckt. In diesem Fall werden alle noch lebenden Spieler zusammengerufen zu einem Gespräch. Auf dem Smartphone öffnet sich an dieser Stelle das Chatfenster (hier war ich mit dem schnellen Chat über das Smartphone anfangs überfordert) und auf dem PC wird zusätzlich dazu der Sprach Chat über Audio freigegeben. Es gilt nun zu diskutieren. Ob jemand gesehen hat wie es zu dem Tod kam? Hat jemand einen verdächtigen Spieler aus der Richtung der Leiche kommen gesehen? Oder vielleicht sogar einen Akt der Sabotage mitbeobachtet? Verstorbene Spieler können sich an diesem Gespräch nicht beteiligen, jedoch beobachten. Da diese ja wissen von wem sie ermordet wurden. Was sie aber noch können, ist weiter an gewissen Reparaturen mithelfen.
Es ist ein Spiel von Lug und Trug. Among Us erwartet nämlich nun ein Voting. Alle noch lebenden Spieler müssen abstimmen, welcher von ihnen hinaus in das Weltall geschleudert wird durch eine Luftschleuse. Der Verräter muss an dieser stelle intelligent und unauffällig sein. Er muss sein Bestmögliches tun, um den Verdacht auf einen anderen Spieler zu lenken und möglichst weg von sich selbst. Je besser ein Verräter ist umso fester sein Alibi. Manche Spieler schaffen es von Anfang an so konsequent Unschuldig zu erscheinen, dass ihr Alibi bis zum Schluss anhält. So ermorden sie nicht nur aktiv ein Crewmitglied nach dem anderen, sondern sorgen auch noch dafür, dass diese sich gegenseitig erledigen.
Die beiden Spiele Among Us und Fall Guys sind die derzeit stärksten Trends in Sachen Gaming. Die Spielerzahlen sind schlagartig explodiert und die Fans sind begeistert. Beide Spiele jedoch setzen auf einfachste Grafik. Während die dicken Knuddel-Männlein von Fall Guys in ihrer süßen Optik erscheinen, setzt Among Us auf einen „gezeichneten“ 2D Look. Man kann diese Entscheidung als trashy oder sogar billig bezeichnen, aber die Formel geht auf. Das Spielkonzept selbst ist so fesselnd und macht so viel Spaß, dass die Grafik des Games absolut irrelevant wird. Es ist die Anspannung wer wohl der Verräter ist und ob man diesen entlarven kann. Ob Online gegen Fremde oder in einer privaten Lobby mit Freunden. Among Us liefert einfach eine tolle Stimmung und Kurzweil.
Nervenkitzel, Mord und Verrat. Among Us hat einen Vorteil der es zum Hit macht. Es kann nie eine Runde wie die Andere sein und der Zufallsgenerator lässt uns bis zum Rundenstart im Unklaren. Werden wir ums nackte Überleben kämpfen oder sind wir der Saboteur der unserer Crew an den Kragen will. Als Kind habe ich solche Spiele bereits gespielt. Ich hab nur vergessen wie das geheißen hat. Heute gibt es dies auch als Karten-Brettspiel für zu Hause „Die Wölfe vom Düsterwald“ und dieses Konzept erfreut sich seit Jahrzehnten ungebrochener Beliebtheit. Among Us hat an dieser Stelle also Alles richtig gemacht. Vermutlich geht es vielen Spielern in Game so, dass sie das Konzept mit ihrer Kindheit verbinden und deswegen es so gerne spielen. Deswegen ist auch die Grafik so nebensächlich. Auf den Smartphones steht es gratis zum Download und auf dem PC ist es über Steam um € 3,99 erhältlich. Ist es das wert? Allemal!