„Timeo Danaos et dona ferentes“ – „Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke tragen“
Zisis: Zisis ist Deutsch-Grieche-Österreicher und mag Oliven und Tomaten. Aber noch mehr mag er Point and Click-Adventures. Irgendwie ist Zisis Lieblingsgenre fast ausgestorben.
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Das Entwicklerstudio Creative Assembly und Publishe Sega haben mit A Total War Saga: Troy einen neuen Ableger der Reihe herausgebraucht und nicht nur das, sie haben den Titel für 24 Stunden kostenlos über den Epic Store für den PC zum Download angeboten. Ob mit der Marketingstrategie etwas verborgen werden soll, oder das Spiel auch für seinen Vollpreis etwas taugt, schreiben wir euch in unserem Review.
Auf König Leonidas müssen wir in dieser historischen Auseinandersetzung leider verzichten. Nichts destotrotz werfen wir uns mit acht auswählbaren Persönlichkeiten der damaligen Zeit in eine der dramatischsten Schlachten der Antike. Ich poliere bereits eifrig meinen Hopliten-Helm und freue mich auf epische Schlachten sowie diplomatische Beziehungen und Intrigen.
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Ob es uns nach Japan der Shogun-Aera, dem Mittelalter Europas oder dem antiken Rom versetzt, die Total War Reihe hat es bisher immer geschafft, mit ihrem rundenbasierten Spielprinzip die Fans vor strategische Herausforderungen zu stellen. Mit A Total War Saga: Troy erleben wir die Schlacht um Troja aus der Sicht beider Konfliktparteien.
Die Kampagne ist leicht erklärt. Auf der Seite der Griechen müsst ihr euch mit den übrigen Stadtstaaten und Provinzen vereinigen und gegen die Übermacht des trojanischen Heeres durchsetzen, um die entführte Helena nach Griechenland zurückzuführen. Auf der Seite Trojas müsst ihr euch auf die Bedrohung aus dem Westen vorbereiten und diese niederschlagen, damit die Stadt nicht dem Erdboden gleich gemacht wird.
Und das, weil Prinz Paris sich nicht für Ruhm und Reichtum, aber für die hübsche Helena entschieden hat und somit den Zorn der Göttin Hera heraufbeschwört hat. Dies führte zu einem zehn Jahre anhaltenden Belagerungskrieg zwischen Griechen und Trojanern vor Troja.
Die Entwickler halten sich nah an die Ilias von Homer. So können unsere Helden auch während des Spiels nicht bei anderen Schlachten sterben, sondern nur verwundet werden und für einige Runden ausfallen.
Der Total War Reihe Troy geblieben finden wir uns nach der Heldenauswahl schnell mit der Steuerung zurecht und verteilen unsere ersten Befehle.
Wie auch aus den Vorgängern gewohnt, steuern wir unsere Helden und Armeen über die detailliert gestaltete Karte Griechenlands und Trojas. Die Fauna sticht hervor und lädt zum träumen ein, wenn da nicht ein Krieg zu führen wäre. Auf den Schlachtfeldern selbst, die wir in Echtzeit austragen, bewegen sich die Truppen in Formation über kargen Stein und Sand, zwischen Wäldern und Schluchten bis zu Stränden entlang. Die Animationen sind sehr gut gemacht und fallen auch beim reinzoomen nicht klobig aus. Der Sound ist stimmig zur Umgebung und lässt auch den ein oder anderen Kampfruf während der Schlacht zu.
Die Schlachten sind strategisch sehr anspruchsvoll. Nicht die Masse macht den Sieg aus. Es will wohl überlegt sein, mit welchem Trupp-Typen man gegen seinen Gegner vorgeht, andernfalls wird man mit einer epischen Niederlage überrascht.
Abseits der Schlachten müssen wir uns mit Handel und Diplomatie auseinandersetzen. Schließlich wollen die Truppen unterstützt, das Volk bei Laune gehalten, die Götter gehuldigt und der Staat aufrechterhalten werden. Der große Kampf dabei sind immer die Ressourcen, die penibel im Auge behalten werden müssen. Die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben sind schlussendlich der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage.
Total War Saga: Troy reiht sich erfolgreich in seine Serie ein. Und auch wenn ich die Helden etwas overpowered finde, stimmt mich das Setting alles in allem sehr gut ein. Den Entwicklern ist ein sehr herausfordernder Strategieknaller geglückt, der den Spielern für viele Stunden Spielspaß bringen wird.