Microsoft soll eigenen Xbox-Handheld gestrichen haben, wegen massiver AMD-Forderung
Ein Insider behauptet, Microsoft habe sein eigenes Xbox-Handheld gestrichen, weil AMD eine Produktion von mindestens 10 Millionen Geräten verlangte.

Markus BauerMarkus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
Seit Monaten kursieren Gerüchte über einen möglichen Xbox-Handheld, das Microsoft selbst entwickeln wollte. Doch ein neuer Leak verrät nun, warum dieses Projekt offenbar nie das Licht der Welt erblicken wird: Schuld soll AMD sein. Oder genauer gesagt, die hohen Produktionsanforderungen des Chip-Herstellers.
Laut dem bekannten Hardware-Leaker KeplerL2 verlangte AMD eine Zusage über mindestens 10 Millionen produzierte Einheiten, bevor man bereit gewesen wäre, einen speziell angepassten Chip (SoC) für Microsofts Handheld zu entwickeln (via NeoGAF-Forum). Für Xbox war das offenbar zu riskant, und das Projekt wurde gestoppt – bevor es überhaupt offiziell angekündigt wurde.
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Xbox-Handheld mit AMD? – Zu teuer und zu riskant?
Das geplante Handheld war kein reines Gerücht: Schon seit einigen Jahren verdichteten sich Hinweise, dass Microsoft intern an einer „mobilen Xbox-Konsole“ arbeitete. Ziel war es, eine portable Alternative zur Steam Deck oder ROG Ally zu bieten. Direkt von Microsoft, ohne Partner wie ASUS.
Doch laut KeplerL2 sei AMD nur bereit gewesen, die Entwicklung eines eigenen SoC zu übernehmen, wenn Microsoft eine Mindestbestellmenge von 10 Millionen Stück zusichert. Zum Vergleich: Die Steam Deck verkaufte sich in rund drei Jahren auf etwa 4 Millionen Einheiten – also weniger als die Hälfte dieser Zahl. Eine solch hohe Vorgabe war für Microsoft schlicht nicht realistisch.
Damit dürfte klar sein: Das Risiko, auf Millionen unverkaufter Geräte sitzenzubleiben, war größer als der potenzielle Gewinn.
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Kooperation mit ASUS war der Plan B
Dass Microsoft trotzdem im Handheld-Markt auftaucht, liegt an der Zusammenarbeit mit ASUS. Gemeinsam brachte man die ROG Xbox Ally X auf den Markt – eine leistungsstarke Handheld-Konsole mit Windows-Basis und Xbox-Branding. Trotz des stolzen Preises war das Gerät bei vielen Händlern innerhalb eines Tages ausverkauft.
Die Kooperation war also kein kompletter Ersatz, sondern vielmehr ein alternativer Weg, um den Handheld-Trend nicht völlig zu verpassen. Während Sony seine PlayStation Portal auf Remote-Gaming beschränkt, setzt Microsoft mit ASUS auf volle Systemleistung und Cloud-Integration – ohne eigenes Risiko in der Massenproduktion. Ein Weg der wohl bei der nächsten Xbox-Konsolen-Generation durchaus so weitergehen könnte.
Warum AMD so viel wollte
Aus technischer Sicht ist AMDs Forderung nachvollziehbar. Die Entwicklung eines maßgeschneiderten Chips kostet Millionen, und der Aufwand lohnt sich nur bei entsprechender Stückzahl. Doch Microsoft scheint sich nicht sicher gewesen zu sein, ob der Markt für portable Xbox-Geräte groß genug wäre. Zumal sich der Markt für Handheld-PCs zwar dynamisch entwickelt, aber nicht explosionsartig wächst. Weder das Steam Deck noch andere Modelle wie das Lenovo Legion Go erreichen Verkaufszahlen, die an Konsolen wie Nintendo Switch (2) heranreichen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Selbst Sonys PlayStation Vita schaffte in ihren ersten drei Jahren rund 12 Millionen Einheiten. Damals war die Marktlage aber noch eine andere. Der „mobile Sektor“ war nicht mit Smartphones besetzt, die fast jeder in der Tasche hat.
Xbox bleibt im Hardware-Geschäft – vorerst
Trotz des geplatzten Handhelds will Microsoft laut offiziellen Aussagen weiter eigene Konsolen entwickeln. Gerüchte über einen Ausstieg aus dem Hardware-Geschäft wies das Unternehmen zuletzt deutlich zurück. Im Gegenteil: Die Partnerschaft mit AMD soll fortgesetzt werden – unter anderem für die nächste Generation der Xbox-Konsole, die laut früheren Leaks bereits 2026 erscheinen könnte.
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Das zeigt: Microsoft hat den Traum von eigener Hardware noch nicht aufgegeben. Allerdings möchte man das Risiko auch nicht an die Spitze treiben. Das geplante Xbox-Handheld wurde offenbar nicht wegen mangelnder Ideen gestoppt, sondern wegen wirtschaftlicher Realität. 10 Millionen Geräte? Das war selbst für Microsoft eine zu hohe Hürde.
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