Filmkritik: Wonder Woman – Amazone rettet die Welt

Der Göttin sei dank! Mit Wonder Woman liefert das DCEU endlich den Superheldenfilm ab den wir Fans verdient haben. Gal Gadot als Wonder Woman beweist ihren männlichen Kollegen  eindrucksvoll dass es absolut keinen Grund für sie gibt in deren Schatten wandern zu müssen. Lest dazu unsere Wonder Woman Filmkritik!

Als IRON MAN 2008 das erste Mal über die Kinoleinwand flog rechnete wohl niemand mit dem Siegeszug den der Film für MARVEL starten würde. Die nun mehr als neun Jahre andauernde und sobald nicht abreißenden Dominanz der Disney Tochter an den weltweiten Kinokassen sorgte dafür, dass auch andere Filmstudios ein Stück des „Superhelden Kuchens abhaben wollten.

Erfolg mit „Superman & Friends“?

Warner Bros. tat sich mit DC Comics zusammen um Marvels Erfolgsformel mit „Superman and Friends“ weiter zu führen.

War MAN OF STEEL noch der Hoffnungsschimmer am düsteren DCEU Helden Himmel waren die darauffolgenden Filme Batman v Superman: Dawn of Justice und Suicide Squad zwar nett gemeint enttäuschten jedoch Fans und Kritiker gleicher maßen und wurden von Hasstiraden in den Hades gejagt.

Israels Next Top Model?

Es war daher eine wahrlich herkulische Aufgabe an die die israelische Newcomerin Gal Gadot herangehen musste. Nicht nur in der Testosteron überfluteten Welt der Superhelden muss sie sich als erste weibliche Superheldin beweisen und zugleich dem ikonischen Charakter der Wonder Woman gerecht werden. Nein, sie war auch die letzte Hoffnung für das DCEU sich zu beweisen und endlich ein wenig aus dem Schatten Marvels treten zu können.

Who run the World? GIRL!

Gut also dass das ehemalige Supermodel bereits Erfahrung darin hat sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten. Nach der Ernennung zur „Miss Israel “diente Gadot zwei Jahre im israelischen Militär als Kampfausbildnerin und bringt somit wahrhaftig den richtigen Kampfgeist mit.

Von Göttern und Menschen:

„Zwischen Mythen, Kampf-Training und heiliger Pflichtenlehre wächst die junge Diana (Gal Gadot) auf der paradiesischen Insel Themyscira auf.Von ihrer Mutter, Königin Hippolyta (Connie Nielsen) und ihrer Tante Antiope (Robin Wright)wird sie zur Amazonenkriegerin ausgebildet. Mit harten Training und übermenschlichen Kräften, die sie zur besten Kämpferin ihres Volkes machen wird Diana und ihr Kriegerinnenvolk darauf vorbereitet gegen Ares, dem Gott des Krieges die Stirn bieten zu können, wenn dieser auf die Welt der Menschen zurückkehren sollte. Es kommt natürlich wie es kommen muss und das einstige Inselparadies wird durch die Ankunft des US-Piloten Steve Trevor (Chris Pine) und dessen Verfolgern in die wirren des ersten Weltkrieges verwickelt. Die kampferprobten Kriegerinnen wissen zwar, den Angriff der deutschen Militärmacht im Keim zu ersticken, doch ihre rudimentären Waffen  haben es nicht leicht gegen die neue Kriegsmaschinerie der Menschheit. So hat auch Diana große Opfer zu beklagen. Überzeugt davon dass nur der Gott des Krieges in der Lage ist für solches Leid und Chaos auf der Welt zu sorgen beschließt Diana die Menschheit von Ares zu befreien. Überzeugt das Ares Tod auch das Ende des Krieges bedeutet, begleitet sie Steve eine Welt die von Hunger und Tod beherrscht wird und beschließt diesem Elend ein Ende zu bereiten…

Wonder Woman: Amazone rettet die Welt

In „BvS“ zeigte sich Gadot das erste mal im Wonder Woman Outfit und stellte ihre Kampffähigkeiten unter Beweis. Dabei blieb allerdings sehr wenig Zeit das Publikum auch von ihren schauspielerischen Fähigkeiten zu überzeugen. so war im Vorfeld doch ein gewisser Unsicherheitsfaktor bei mir als Zuschauer vorhanden. Ganz zu unrecht!

Gal Gadot stemmt im wahrsten Sinne als „Leading Woman“ den Film. Mit einer guten Mischung aus Clevernes und Sensibilität schafft Gadot es die Naivität Dianas glaubhaft und echt zu verkörpern ohne den faden Beigeschmack des „hübschen Dummchens“ zu hinterlassen.

Die Naivität gegenüber einer ihr befremdlich wirkenden Welt als auch Trauer und Wut über die Ungerechtigkeit, Feigheit und Grausamkeit der Menschen nimmt man ihr ab. Auch die Chemie zwischen Gadot und Pine wirkt glücklicherweise in keinem Moment aufgesetzt oder unnatürlich. Die Lovestory wird gut integriert ohne anhaftende Geschlechter Klischees zu erfüllen oder überreizt zu wirken.

Auch der Soundtrack  des Films spielt ganz groß auf. Rupert Gregson-Williams und sein Komponisten Team liefern hier ein musikalisches Meisterwerk ab das sich nicht mehr hinter dem Weltuntergangs Orchester eines Hans Zimmers verstecken muss. Die Musik passt sich perfekt an die Szenerie an und macht das sowieso schon Bildgewaltige Werk noch einen Hauch besser.

Mit Frauenpower zum Siegeszug

Mit Wonder Woman feiert nicht nur die erste weibliche Heldin Einzug in den Superhelden Olymp, sondern mit Petty Jenkins nahm auch zum ersten Mal eine Frau am Regiestuhl eines Millionenschweren Superheldenblockbusters platz.

Man sollte meinen das die Welt 2017 eigentlich längst das dumpfe „Rollen Klischee“ der Frau als schwaches Geschlecht hinter sich gelassen hat“. Doch wie Diana Prince, müssen auch wir feststellen, dass die Welt nur so gut ist wie die Menschen die sie beheimatet.

Petty Jenkins, die 2003 mit MONSTER, Charlize Theron in die Riege der Oscarstars katapultierte, gelang mit Wonder Woman einer der besten Superhelden Filme der letzten Jahre. Und den mit Sicherheit besten des DCEU.

Ich hoffe wirklich sehr, dass Jenkins Erfolg Wellen schlägt und unserer oberflächlichen Gesellschaft wieder einmal beweist, dass Können und Talent weit mehr zählen als das Geschlecht eines Menschen.

Fazit

Wonder Woman ist kein perfekter Film und wiederholt viele Fehler der Genrekollegen. Einmal mehr sind es die sehr eindimensionalen Widersacher die uns serviert werden in Kombination mit vorhersehbaren Story Elemente und einem Finale dass einer Effekt Orgie gleich kommt. Allerdings ist das bereits Nörgeln auf sehr hohen Niveau.

Wonder Woman ist ein kleines Meisterwerk mit Ecken und Kanten. Einer Leading Lady die auf allen Ebenen überzeugt und einem Cast der uns zu unterhalten versteht.

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