Mehr als 9.000 Spiele wurden 2020 auf Steam veröffentlicht, aber nur ein Bruchteil davon war auch erfolgreich. Könnten Demos ein Ausweg sein?
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9.279 – So viele Spiele wurden im Jahr 2020 auf Valves-Spieleplattform Steam veröffentlicht. Das sind alle 53 Minuten ein Spiel! – Ein mehr als beeindruckendes Ergebnis. Als vor 18 Jahren der heute größte Online-Gaming-Shop der Welt als eine Art zentrale Anlaufstelle veröffentlicht wurde, um Spiele wie Team Fortress Classic (TFC) oder Counter-Strike (CS) automatisch auf die neueste Version zu aktualisieren, eine vernünftige Serversuche anzubieten und Cheating vorzubeugen, war dessen Megaerfolg bei Leibe noch nicht abzusehen.
Es dürfte vor allem am Erfolg von Titeln wie Minecraft, Stardew Valley oder Garry’s Mod liegen, dass von insgesamt 9.279 Veröffentlichungen auf Steam ganze 6.376 auf Indie-Games entfallen. Dass der Indie-Boom aber auch seine Schattenseiten hat, zeigt eine von Thomas Altenburger (CEO von Flying Oak Games) veröffentlichte Statistik: So entfielen auf lediglich 5 % der Spiele 90 % des Gesamtumsatzes. 75 % aller Indie-Games verkauften sich weniger als 2.500 mal und die Hälfte aller Titel auf Steam kam auf keine 650 Stück.
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Spiele wie „The Stanley Parable“ haben schon längst auch ihren Weg als kostenlose Demo auf Steam gefunden. Insgesamt zählen wir derzeit über 5.500 verschiedene Titel. © Galactic Cafe
Ein hartes Brot also für Indie-Entwickler, die sich in der Fülle an Titel überhaupt erst mal behaupten müssen und obendrein dann noch 30 % des hart verdienten Geldes an Valve abdrücken dürfen. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass viel Herzblut in die Entwicklung eines Spieles geflossen ist, aber es schlussendlich an dessen Vermarktung scheitert.
Aus diesem Grund wurden auch Events wie das Steam Game Festival oder der Steam Summer Sale ins Leben gerufen: Damit Spiele auf unser Radar rücken können, die ansonsten einfach unentdeckt bleiben würden. Anders aber als bei AAA-Titeln etwa bemerken wir bei kleinen Entwicklerstudios, dass diese vermehrt dazu übergehen, ihre Spiele als kostenlose Demo zur Verfügung zu stellen: So waren beim Steam Game Festival heuer über 500 Titel anspielbar. Zum Vergleich: 2019 waren es noch 13.
Natürlich ist die Entwicklung auch auf die derzeitige Situation rund um die nur online stattfindenden Spielemessen zurückzuführen. Bei der Fülle an Auswahl auf Steam wäre es aber sowohl für Entwickler als auch für Spieler dienlich, wenn dies Beispiel Schule macht und künftig wieder vermehrt zeitlich unbefristete Demos ihren Weg auf unsere Festplatten finden würden.
Für das Steam Deck wird es also genügend Spiele geben. Und wenn das nicht reicht, dann vielleicht auch der Xbox Game Pass Ultimate.
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