PS4-Update 12.52: Sony macht der „Jailbreak-Community“ einen Strich durch die Rechnung
Mit der neuen Firmware schließt Sony Sicherheitslücken: für Modder und Fans verlorener Spiele ist das ein bitterer Rückschlag!


Markus BauerMarkus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
Sony hat am vor einigen Tagen, genauer am 9. Juli 2025, überraschend das neue PS4-Systemupdate 12.52 veröffentlicht. Offiziell gibt es keine großen Änderungen, doch hinter dem unscheinbaren Update verbirgt sich ein klares Signal: Die Zeiten für Jailbreaker und Homebrew-Enthusiasten werden (nochmals) härter.
Im Update nennt Sony im offiziellen Change-Log lediglich einen einzigen Punkt:
„Wir haben einige Sicherheitskorrekturen für die Systemsoftware vorgenommen.“
Was harmlos klingt, hat es in sich. Das Update behebt offenbar gezielt mehrere Exploits, die zuletzt aktiv von der Modding-Community genutzt wurden. Bereits in der Vergangenheit hatte der Hersteller bei vergleichbaren Updates ähnliche Formulierungen verwendet, wenn es darum ging, Sicherheitslücken zu schließen, die Jailbreaks ermöglichen.
Die PS4 lebt noch, vor allem in der Modding-Community
Trotz bald fünf Jahren der PlayStation 5-Ära ist die Vorgängerkonsole noch lange nicht tot. Millionen Spieler weltweit nutzen sie weiterhin. Das macht sie auch für Bastler und Entwickler interessant. Die PS4 ist bereits vollständig „jailbroken“, und viele Hobbyentwickler nutzen das, um Klassiker zu restaurieren oder verlorene Spiele zurückzubringen.
Ein Beispiel ist DriveClub. Der Rennspiel-Hit wurde 2020 aus dem PS Store entfernt und ist offiziell nicht mehr erhältlich. Dank Jailbreak konnten Fans das Spiel nicht nur wiederbeleben, sondern sogar auf 60fps hochschrauben – ein Feature, das es offiziell nie gab.
Doch genau solche Projekte geraten mit Updates wie 12.52 wieder ins Wanken. Wer das neue Update installiert, verliert den Zugang zu Homebrew-Tools, alternativen App-Installationen oder Emulatoren. Wer es nicht installiert, kann möglicherweise keine Onlinefunktionen oder neue Spiele mehr nutzen.

Driveclub wurde 2019 vom PlayStation Store genommen und ist seit 2020 nicht mehr spielbar! – Bild: Sony Interactive Entertainment
Auch die PS3 bekommt weiterhin Updates
Du dachtest mit der PS4 ist Schluss? Nein, auch die PlayStation 3 bekommt weiterhin Updates. Erst im letzten März wurde ein Update veröffentlicht, das die Blu-ray-Funktion der Konsole blockierte – bis ein Sicherheitspatch installiert wurde. Damit zeigt sich ganz klar: Sony überlässt auch ältere Konsolen sich nicht selbst, wenn es sich um Schlupflöcher handelt.
Es gibt in der Gaming-Community hitzige Diskussionen rund ums Thema Modding und Jailbreak. Viele argumentieren, dass damit Spiele gerettet werden können, die Sony selbst längst aufgegeben hat. Andere sehen darin schlicht Vertragsbruch.
Fakt ist: Jailbreaking verstößt gegen die Nutzungsbedingungen von Sony.
Wer seine Sony-Konsole modifiziert, riskiert:
- den Ausschluss vom PlayStation Network (PSN)
- das Sperren oder Löschen von Inhalten
- im schlimmsten Fall sogar eine unbrauchbare („gebrickte“) Konsole
Mit Firmware 12.52 für die PS4 zeigt Sony erneut, wie ernst sie es mit ihrer Sicherheitsstrategie meinen. Die Sony-Konsolen aus der Vergangenheit sollen geschlossene Systeme bleiben. Für Modder bedeutet das: Die Suche nach neuen Schwachstellen beginnt von vorn.