Old World (Early Access) – Review

Lege den Grundstein für deine Dynastie, herrsche, erobere und überlebe. Was wird dein Erbe sein?

Das Wichtigste in Kürze

  • Entwickelt vom Civilization 4 Lead Designer Soren Johnson
  • Viele Individualisierungsmöglichkeiten
  • Animationen kommen leider etwas steif daher

Old World ist ein episches, historisches und rundenbasiertes Strategiespiel von Soren Johnson, dem Lead Designer von Civilization 4 und der Offworld Trading Company.

Unsere Redakteurin Verena hat als Neuling in dem Genre das Spiel in einem Live-Stream auf Twitch gemeinsam mit der Community angespielt.

Old World bietet einem die Möglichkeit verschiedene Herrscher und deren Völker auszuwählen, wie zum Beispiel Griechen, Römer und Babylonier. Auch weibliche Herrscherinnen stehen bei den Völkern Ägyptens und Karthagos zur Auswahl.

Lasset die Spiele in Old World beginnen

Das Spiel beginnt nach einigen klassischen Individualisierungsmöglichkeiten wie Kartengröße oder Schwierigkeitsstufe. Sobald man auf der generierten Karte die Hauptstadt einer der lokalen Adelsfamilien gewidmet hat, wird man auch schon ins kalte Wasser geworfen. Denn das Tutorial ist nur sehr knapp gehalten.

Der Herrscher, den man spielt, hat eine gewisse Anzahl an Befehlen, die die möglichen Spielzüge pro Runde darstellen. Jede Figur im Spiel kann man mit diesen Befehlen zu Aufgaben bewegen. Im weiteren Spielverlauf klappt dies natürlich nur, wenn z.B. der Arbeiter oder der Soldat bereits seine Aufgabe aus der letzten Runde beendet hat. Die meisten Tätigkeiten verbrauchen viele Spielzüge und man muss gut überlegen, welche Aufgaben die höchste Dringlichkeit haben.

Das niedere Volk

Arbeiter errichten Gebäude, Farmen, Steinbrüche und Minen, um je nach Qualität des Feldes Wohlstand oder Nahrung zu liefern. Auch Unterhaltung und Kultur spielen hier eine wichtige Rolle. Im Laufe des Spiels können die Anzahl der Befehle auf Grund unserer Entscheidungen steigen oder auch sinken. Besonders bei Kriegshandlungen und beim Bewegen von Militäreinheiten können einem die Befehle leider schnell einmal ausgehen.

Die Figur des Spähers bietet die Möglichkeit, die Karte weiter aufzudecken und besondere Entdeckungen zu machen. Grün leuchtende Ruinen auf der Map beherbergen besondere Schätze, Events oder können auch militärische oder politische Herausforderungen für unseren Herrscher bedeuten.

Natürlich gibt es auch Militäreinheiten wie Speerkämpfer, Streitwagen oder auch etwas Brachialeres: einen Kriegselefanten. Diese benötigen wir, um uns gegen Barbaren bzw. feindlichen Stämmen zu verteidigen und uns unseren Rivalen zu stellen.

Entscheidungen mit Folgen

Die Entscheidungen, die uns das Spiel immer wieder abverlangt, erzwingen ein Abwägen zwischen Für und Wider. Unsere Taten haben stets Folgen, auch wenn diese oftmals erst später augenscheinlich werden.

Eine nahegelegene Stadt wird von einem Rivalen überrannt. Die flüchtenden Bewohner suchen Schutz in unserer Stadt und unterstützen uns dafür als Diener oder Bauern in unseren Landen. Manche Berater warnen jedoch, dass sie auch getarnte Feinde sein könnten, die uns nachts im Schlaf das Leben nehmen.

Ein Landgut liegt im Familienzwist. Beide Parteien sehen sich im Recht das Grundstück zu besitzen – welche Familie unterstützen wir?
Dies sollte sorgfältig abgewogen werden, denn in diesem Spiel kann der eigene Bruder sich gegen einen wenden und den Thron für sich beanspruchen. Alles ist möglich.

Die Welt liegt in den Händen der Kinder

Politische Allianzen und Heiratsvermittlungen spielen natürlich auch eine wichtige Rolle, um dem Reich eine gewisse Stabilität zu geben. Denn was braucht man, um eine ganze Dynastie zu errichten? Genau – Erben. Man achte also auch auf die Wahl der passenden Verbindung für einen reichen Kindersegen. Und am allerwichtigsten: Vergesst dabei die Liebe nicht!

Tu felix Austria nube

Mögliche Heiratskandidaten werden einem vom Spiel vorgeschlagen und man kann hierbei selbständig auswählen. Natürlich sind nicht immer nur Traumprinzen dabei. Manche Gegner verfallen dem Wahnsinn und so ist man froh, wenn man seinen Thronerben doch mit einem anderen Herrschergeschlecht verheiratet hat, als vielleicht ursprünglich geplant. Mangelnde Intelligenz oder auch „Hau-Drauf“-Charaktere werden einem charmant vom Spiel beschrieben. Eigene Heiratswünsche kann man leider nur innerhalb des eigenen Landes forcieren. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass diese Funktion – z.B. dem griechischen Thronfolger ein Heiratsangebot zu machen – zu einem späteren Zeitpunkt noch ins Spiel integriert wird.

Das wirklich Besondere an Old World ist, dass wir etwas größer denken müssen als in anderen Strategiespielen. Es geht nicht nur um den derzeitigen Herrscher, sondern um alle nachfolgenden Generationen. Denn falls der König das Zeitliche segnet, so müssen wir uns in Folge mit seinem Thronerben herumschlagen. Wenn wir diesen allerdings nicht ausreichend gefördert haben und er lieber mehr Party gemacht hat als zu lernen, dann könnte dies für uns natürlich fatal enden. Es ist also wichtig, sowohl wirtschaftlich als auch politisch gut in der Familie vorzusorgen.

Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es einfach Kuchen essen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt unseres Herrschers ist die Legitimität, die man als Akzeptanz beschreiben kann. Wenn unsere Entscheidungen uns bei unseren Familien, Verbündeten und unserem Volk unbeliebt machen, leidet unsere Beliebtheit. Und ein unbeliebter Herrscher wird nicht lange an der Macht sein … Achtet hierbei also genau auf Bewegungen und Stimmungen in der Bevölkerung und wägt ab, was vielleicht später eure Herrschaft unterstützen oder eben auch euer Ende bedeuten könnte.

Die Community sagt …

Allgemein macht das Spiel bereits einen sehr guten Ersteindruck, auch wenn es sich noch im Early Access befindet.

Der große Schmerzenspunkt im Spieletest mit der Community waren die Animationen der Kampftruppen. Diese wirken noch etwas hölzern und unausgereift im Vergleich zu anderen Bewegungen im Spiel. Gewünscht wurde sich ein ausgefeilteres Kampfsystem mit Taktiken wie Offensiv, Defensiv oder einem Überraschungsangriff. Die Community empfand auch eine starke Ähnlichkeit zu Crusader Kings und CIV:

„Mein erster Eindruck ist mal, dass es wie eine Mischung aus Crusader Kings und CIV wirkt. Sieht wirklich vielversprechend aus!“ – florian1986

Fazit

Seine Herkunft kann man dem Spiel wirklich deutlich ansehen und das ist etwas Positives. Die Liebe zum Detail und auch die Spieldynamik erinnern stark an Civilization.

Es ist ein wunderschönes Spiel mit einem hohen, fesselnden Storytelling-Aspekt. Aber: Man muss sich erst mal reinfuchsen, um die Spielmechaniken zu verstehen und zu beherrschen.

Man merkt sehr schnell, wie tiefgründig und gut durchdacht der Aufbau des Spiels ist. Die Events und Entscheidungen, die einem abverlangt werden, sind teilweise sehr schwierig und treffen einen wirklich unvorbereitet. Auch wenn manche Runden etwas langwierig erscheinen, so ist die Basis, die in einem so frühen Stadium bereits geboten wird, mit viel Spielspaß und Spannung wirklich beeindruckend. Wir erwarten mit Freuden die nächsten Updates.

ReviewWertung

7SCORE

Auch wenn manche Runden etwas langwierig erscheinen, bietet es viel Spielspaß und Spannung

Detail-Wertung

Grafik

9

Sound

7

Gameplay

7

Motivation

6

Steuerung

6

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