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98 % der Belegschaft bleiben

Kein Platz für Krisenstimmung: Bei Nintendo wird fast niemand entlassen

In einer Zeit, in der Entlassungen in der Spielebranche beinahe zur Tagesordnung gehören, setzt Nintendo ein beeindruckendes Zeichen: Stabilität, Inklusion und ein respektvoller Umgang mit Mitarbeitenden.

Artikel von Markus Bauer +

Laut dem aktuellen ESG-Bericht von Nintendo liegt die Fluktuationsrate der Mitarbeitenden bei gerade einmal 1,9 Prozent. Ein Wert, der im Vergleich zum Rest der Industrie nahezu utopisch erscheint. Bei insgesamt 5.630 Vollzeitangestellten weltweit gab es nahezu keine Entlassungen, obwohl die Branche die letzten Jahre mit massiven Stellenstreichungen zu kämpfen hatte. In Kürze wird es wohl (wieder) Microsoft, insbesondere die Gaming-Sparte, betreffen.

Besonders bemerkenswert: Nintendo beschäftigt derzeit 78 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung, was die klare Ausrichtung des Unternehmens auf Diversität und Inklusion unterstreicht.

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Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei Nintendo: 14,4 Jahre

Im japanischen Kernteam sind aktuell 2.270 Männer und 692 Frauen angestellt, dazu kamen im letzten Geschäftsjahr 182 neue Personen dazu. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer liegt bei 14,4 Jahren, ein starkes Zeichen für ein gesundes, vertrauensvolles Arbeitsumfeld.

In den USA zählt Nintendo 1.446 Mitarbeitende, auch dort ohne große Personalfluktuation. Die globale Struktur scheint von gegenseitigem Respekt und einer stabilen Unternehmenskultur geprägt zu sein.

Nintendo Switch 2 als Lernprojekt für junge Talente

Ein weiterer Grund für das stabile Arbeitsklima dürfte auch in Nintendos Entwicklungsphilosophie liegen. Im Zusammenhang mit der Arbeit an der Nintendo Switch 2 betonten Shinya Takahashi und Ko Shiota, wie wichtig praktisches Lernen und bereichsübergreifende Zusammenarbeit seien.

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„Die Entwicklung der Switch 2 war eine wertvolle Erfahrung für junge Mitarbeiter“, so Shiota. „So lernen sie direkt, worauf wir bei Produkten achten und was unseren Kunden wirklich wichtig ist.“

Takahashi ergänzt:

„Wir fördern ein Umfeld, in dem Ideen frei geteilt werden können. Die Kooperation zwischen Hard- und Software-Teams stärkt genau diese Kultur.“

Nintendo Switch (1) und Switch 2. - Bilder: Nintendo - Montage

Die erste Switch konnte sich bisher über 152,1 Millionen Mal verkaufen. Die Switch 2 startete vor wenigen Wochen und liegt bei beinahe 4 Millionen verkauften Einheiten. Die Nachfrage ist groß und konnte zum Start nicht in allen Ländern gesättigt werden. – Bilder: Nintendo

Ein Gegenmodell zur aktuellen Branchensituation

Während Studios wie Bungie, BioWare oder Ubisoft in den letzten Monaten tausende Stellen abbauten, zeigt Nintendo, dass es auch anders geht. Ein starkes internes Miteinander, eine klare Entwicklungsstrategie und der Wille zur Förderung junger Talente scheinen sich auszuzahlen – wirtschaftlich und menschlich.

Damit bleibt Nintendo seiner Linie treu und beweist: Auch in einer kriselnden Industrie sind Stabilität, Diversität und nachhaltige Entwicklung möglich, ganz ohne Massenentlassungen. Die Switch 2 wird also nicht nur ein neues Produkt, sondern auch ein Symbol für Nintendos Firmenkultur.

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Nintendo ist ein japanischer Hersteller von Videospielen und Spielekonsolen. Ursprünglich erstellte das Unternehmen aus Kyoto Spielkarten, aber das war bei der Gründung 1889.

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