Kratos räumt die Welten auf
Sinan Huemer: Ich bin der Beweis, dass man durch zu viel Fernsehen und Videospiele nicht brutal wird. Man wird nervig. Fragt jeden der mir zuhören muss.
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Eines der absoluten Kult Games aus dem Hause Sony und somit auch eine der wichtigsten Figuren der PlayStation Welt ist wieder in einem neuen Abenteuer zu sehen. Kratos räumt in God of War Ragnarök wieder bei den Asen auf und legt sich mit Odin an. Ich sage euch aber gleich vorweg, dass ich dieses Game mit gemischten Gefühlen gestartet hatte. Denn ich war nie ein Fan der Reihe und konnte dem Hack and Slay Abenteuer nichts abgewinnen. Und der Test für diesen Bericht hat wirklich gedauert, weil ich sicher gehen wollte auch ehrlich zu sein.
Seid ihr denn bereit? War ich es? Nun ja, das Spiel verliert zumindest keine Zeit damit, uns in die Story der Fortsetzung zu schmeißen. Ich glaube nicht mal 20 Minuten gespielt zu haben und bereits 3 Göttern des nordischen Pantheons begegnet zu sein und mit zweien davon bereits Schläge ausgetauscht zu haben. Nämlich Freya und Thor. Welcher dieser Konflikte die tatsächliche Story dieser Fortsetzung bildet, möchte ich euch nicht verraten um Spoiler zu vermeiden. Allerdings sind dies nicht die letzten Götter die euch begegnen werden.
So dreht es sich in diesem Teil der God of War Serie um Ragnarök. Die Götterdämmerung oder auch den Untergang aller Welten. An dem Tag sollen die Götter in einem Krieg fallen und mit ihnen auch das Leben enden. Auf welcher Seite dieses Krieges werden Kratos und Atreus stehen? Wen gilt es hier zu bezwingen? Also die Geschichte des Spiels ist sehr spannend erzählt und selbst ich war in manchen Momenten nicht ganz sicher auf welcher Seite ich gerade kämpfe und wer mir gleich an die Gurgel geht. So weit so gut.
Ich bin bekehrt. Wirklich. God of War Ragnarök hat geschafft was kein anderer Teil zuvor geschafft hat. Ich hab unglaublichen Spaß bei diesem Spiel. Die Story ist knackig und geladen. Die Abenteuer reißen mich mit und die Welt zu entdecken ist einfach Faszination pur. Die Nebenquests halten mich bei Laune und führen zu so unglaublich coolen Schauplätzen. Und neben den kniffeligen aber nicht unmöglichen Rätseln sind die Geschichten dahinter genau nach meinem Geschmack. Aber dann müsste mir doch der erste Teil auch gefallen haben, oder?
Nein leider. Den ersten Teil hatte ich aus lauter Frust und Zorn wieder gelöscht. Weil ich nicht mal an dem ersten Troll vorbei kam. Und hier punktet das neue Game nochmals auf ganzer Länge bei mir. Denn das Kampfsystem ist so viel besser ausgearbeitet und intuitiver für mich als Spieler. Es macht einfach nur Laune. Obwohl es so gut zu spielen ist, ist es bei weitem nicht leicht. Sondern genau das Level an Herausforderung wie ich es von einem Game gern habe. Einzig die X und O Tasten musste ich vertauschen, da es für mich absolut unnatürlich ist mit der X Taste auszuweichen und mit O zu interagieren.
Die Audio im Spiel ist relativ einfach gehalten. Man hat die Möglichkeit diverse verschiedene Sprachen auszuwählen, muss diese allerdings vorab downloaden. Ich selbst habe ab einem gewissen Punkt auf Englisch weiter gespielt und fand die Audio richtig Cool. Was jedoch die Grafik angeht. So rate ich euch, euch in die einzelnen Einstellungen des Spiels ordentlich einzulesen. Und anhand dessen und eures Fernsehers oder Monitors die beste Einstellung für euch zu wählen. Denn das Game lässt euch auf der PlayStation 5 zwischen SECHS verschiedenen Settings wählen.
Und obwohl das klingt als wäre God of War Ragnarök eine Grafikbombe, so muss ich euch leider enttäuschen. Es läuft definitiv gut in einer hohen Framerate und hat eine wirklich starke Grafik die sich sehen lassen kann. Jedoch merkt man, dass es ein Cross-Gen Release war und somit die PlayStation 4 Hardware in der Grafik berücksichtigt werden musste. Hätte man darauf verzichtet, wäre GoW Ragnarök vermutlich eines der schönsten Next-Gen Spiele auf dem Markt. So wie Demon´s Souls oder Ratchet und Clank. Aber das ist wirklich nur ein halber Punkt Abzug wenn man so will.
Zwei Punkte an dem Spiel kann ich persönlich kritisieren. Wobei Punkt Eins eher etwas persönliches ist. Denn ich finde dass die Entwickler etwas übertrieben haben, was die Fertigkeiten/Mods/Attribute/Entwicklungen und und und angeht. Man kann in diesem Spiel wirklich ALLES Leveln. Fehlt nur noch dass Kratos Bart seinen eigenen Fähigkeiten und Entwicklungsbaum hat. Das ist, so finde ich, einfach zu viel. Es ist überladen und verwirrend so viele verschiedene Stränge, Perks und Fähigkeiten im Auge zu behalten. Und neuerdings machen das fast alle Adventure Games und daran habe ich mich etwas satt gespielt.
Wo ich nicht glauben will dass es nur mich stört, ist Punkt 2. Denn ich hasse Expositions Quests. Es gibt nichts dass mich so sehr nerven kann bei einem Spiel wie diese dämlichen „Folge diesem Weg / Dieser Figur und erledige eine total stupide Aufgabe, während dir elend lange Dinge erzählt werden die für die Story relevant sind“ Und God of War Ragnarök hat so viele Sequenzen die so sind. Boah und wie sich diese ziehen. Das ist allerdings eine Unsitte die es in Gaming Stories seit Jahren gibt und die ich immer immer immer kritisiere. Weil es nur nervt. Ich will nicht eine Kiste wo hin tragen während jemand erzählt. Auch nicht Äpfel pflücken während ich auf einer Kuh reite.
Einfach großartig. Vielleicht hat God of War Ragnarök in mir seinen wohl härtesten Richter erwischt. Da ich mich wirklich nicht darauf gefreut hatte. Und doch konnte es mich und kann es noch immer mich zur PlayStation ziehen. Ich spiele es wirklich gerne und bin gespannt was es noch für mich bereit hält. Allerdings rate ich euch in den Einstellungen (Barrierefreiheit) „Automatisches Aufheben“ zu aktivieren. Es wird euch nicht nur das Sammeln von Ressourcen erleichtern, sondern auch das Aufheben von Heilung. Das Game macht ab dann noch einen guten Tick mehr Spaß und wird deutlich unkomplizierter. Aber insgesamt konnte mich Ragnarök wirklich endlich für das Franchise gewinnen. Ich kann aber nicht umher für die genannten Punkte auch wirklich einen Abzug zu geben. Da ich ja kein heißblütiger Franchise Fan bin und sehr neutral an dieses Review herangegangen bin. Aber ich wollte dem Franchise noch eine Chance geben und bin froh es gemacht zu haben. Dieses God of War werde ich definitiv durchspielen.