Evil Dead: The Game im Test (PS5) – Game Review

Die Teufel tanzen jetzt auch auf den Konsolen!

Evil Dead: The Game - ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: facebook.com/SaberInteractive

Wer schreibt hier?

Das Wichtigste in Kürze

  • Das originale Evil Dead stammt aus den Anfangstagen von Regisseur Sam Raimi!
  • Nach über 40 Jahren ist das Franchise immer noch untot.
  • Evil Dead: The Game macht der Filmreihe alle Ehre.

Evil Dead: The Game ist ein Survival Horror Videospiel welcher sich an der kompletten Filmreihe bedient. Es wurde von Saber Interactive entwickelt und passend an einem Freitag dem 13., nämlich am 13.05.2022 ebenso von Saber Interactive als auch von Boss Team Games für folgende Systeme veröffentlicht: PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox Series One und PC. Die Nintendo Switch Version soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Wir haben für euch herausgefunden ob uns die Hütte im tiefsten Wald von Tennessee wieder das fürchten lehren kann. Getestet wurde der Titel für die PS5.

Vom B-Movie zu einem kompletten Franchise

Der Regisseur Sam Raimi präsentiert momentan den aktuellen Marvel-Film Doctor Strange in the Multiverse of Madness im Kino. Allerdings dürfte der Regisseur den meisten aufgrund der ersten Spiderman-Filmreihe bekannt sein. Tatsächlich war der Herr schon in den 80er Jahren für seine Evil Dead Filme bekannt. Dessen erster Teil hat es geschafft, mit geringem Budget großes Kino zu schaffen und dabei schrecklichen Horror wie Splatter-Elemente mit Humor zu paaren. Dabei hat man sogar eine neue Art der Kameraführung entwickelt. Diese Elemente wurde von Teil zu Teil fortgeführt, sodass aus einem B-Movie mittlerweile ein erfolgreiches Franchise mit mehren Filmen, einem Remake, einer Live-Action Serie und auch mehreren Videospielen geworden ist. Evil Dead: The Game ist der neueste Streich.

Evil Dead: The Game; ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Evil Dead: The Game – Ash lacht der Furcht ins Gesicht! – ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Das Gute und das Böse

Sieht man von dem ganzen überschwänglichen Fan-Service in Evil Dead: The Game ab, so findet man in erster Linie, dass der Fokus des Titels auf einen asymmetrischen Multiplayer gelegt worden ist (ähnlich wie Dead by Daylight oder Friday the 13th). Es gibt zwar eine Handvoll Ein-Spieler-Missionen und es kann auch alleine in einem KI-Team gegen KI-Gegner gespielt werden, aber der Schwerpunkt des Titels sind die Multiplayer-Modi, welche sogar auch nach eigenen Regeln erstellt werden können.

In Evil Dead: The Game gibt es zwei Parteien: die Überlebenden und die Dämonen. Von den Überlebenden gibt es 13 zur Auswahl, von denen sogar mancher Ritter aus Armee der Finsternis Einzug hält. Die noch Lebenden unterteilen sich in vier Klassen. Dabei verfügt jede Figur andere Fähigkeiten. Ash ist hier in jeder Klasse und in einem anderen Alter vertreten. Neben der Möglichkeit sich ständig unter dem Spiel aufleveln zu können, kann man sich auch seine Fähigkeiten über einen Skill-Tree erweitern. Zudem ist das Waffenarsenal sehr großzügig. Auch Fahrzeuge können auf und abseits von Straßen gefahren werden, fraglich ist nur wie weit man damit kommt.

Die Dämonen von Evil Dead: The Game verfügen, im Gegensatz zu den Überlebenden, nur über drei Klassen, dessen Gameplay macht aber höllischen Spaß. Schließlich verfügt eine tote Präsenz über Fähigkeiten mit denen man den Lebenden das Leben zur Hölle machen kann. Wie beispielsweise über Dämonen, Bäume, Überlebende oder sogar dessen Fahrzeuge eine Zeit lang Besitz zu ergreifen. Deshalb gestaltet sich aber wiederum die Herausforderung, sich als Überlebender der Dunkelheit zu stellen viel spannender.

Evil Dead: The Game; ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Evil Dead: The Game – Einer der vielen schönen Dämonen des Titels – ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Hail to the King!

Die Steuerung von Evil Dead: The Game ist logisch aufgebaut und lässt einen im Kampf sofort ohne lange nachzudenken zwischen Kettensäge und „Boomstick“ wechseln. Denn zum Nachdenken hat man, wenn einem Untoten begegnet, keine Zeit. Leider gibt es dabei keine Lock-On Möglichkeit, um sich auf einen bestimmen Dämon aus der Gegnerhorde zu fokussieren. Und während man als Dämonen durch die Maps schweben kann, kann man als Lebender nicht einmal springen! Deshalb können die kleinsten Hindernisse in den Maps im Kampf um seine Seele schnell zum Verhängnis werden.

Wenn man nach erledigten Zielen speichern will, so muss man oft mühsam den sich gewechselten Speicherort auf der Map finden, sodass man auf der Suche nach dem Speicherort draufgehen kann und die komplette Mission noch einmal spielen muss. Auch die Einzelspielermissionen können aus einem ähnlichen Grund frustrierend sein, da man in dessen langen Missionen nicht zwischenspeichern kann. Das bedeutet, dass man eine komplette halbe Stunde noch einmal spielen muss. Fast wie früher. Auch wenn die Maps großzügig und auch abwechslungsreich gestaltet sind, so sind es in Summe leider nur zwei. Allerdings geben die ersten Filmvorlagen auch nicht viel mehr her. Dennoch könnte auch in Evil Dead: The Game noch einiges mit künftigen Updates verbessert werden.

Evil Dead: The Game; ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Evil Dead: The Game – Zwei Ritter des Films Armee der Finsternis sind zurück! – ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: xbox.com

Schöner Albtraum

Bei der Grafik von Evil Dead: The Game kommt zum Glück die seit Jahren bewährte Unreal Engine 4 zum Einsatz. Auch wenn die meiste Zeit alles im Dunkeln von statten geht, so überrascht uns die gute Grafik jedes Mal von Neuem, sobald die Dunkelheit ins Licht gerückt wird. Auch der Schauspieler Bruce Campell dürfte glücklich sein, denn er kann wieder wie Anfang 20 im Jahr 1981 aussehen. Die Inszenierung von Hinweisen, die sich tatsächlich in der unheimlich Spielewelt befinden, sodass man darauf zu oder weggehen kann, gibt einem ein VR-Feeling ohne Brille. Groovy!

Evil Dead: The Game; ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: facebook.com/BossTeamGames

Evil Dead: The Game; ©Interactive Games, ©Boss Team Games; Bildquelle: facebook.com/BossTeamGames

Scream Queen

Schon beim Intro von Evil Dead: The Game in welchem Publisher, Entwickler und Rechteinhaber vorgestellt wird, drückt es einem vor Angst den Buntstift heraus. Die musikalische Untermalung und auch die Geräusche aus den Tiefen der Hölle sind direkt aus den damaligen B-Movies entnommen und scheinen sich noch besser für ein Videospiel zu eignen. Denn während man bei einem Film nur ohnmächtig Zeuge sein kann was passiert, so ist man bei einem Videospiel mittendrin.

Auch, dass die männliche Scream Queen, der Hauptdarsteller der Evil Dead Filme Bruce Campell es sich wieder nicht nehmen hat lassen, dabei zu sein, macht Evil Dead: The Game zu einem noch authentischeren Erlebnis. Denn niemand anderer tötet schon so lange die Toten ein zweites Mal wie er: stolze 41 Jahre! Aber auch zwei weitere Darsteller (Dana DeLorenzo und Ray Santiago) aus der Serie Ash vs Evil Dead unterstützen die Horrorikone mit ihren Stimmen.

Fazit zu Evil Dead: The Game

Wer auf asymmetrische Multiplayer und Horror steht, der kann mit Evil Dead: The Game viel erleben. Auch wenn es, abgesehen davon, nicht viele Modi gibt und auch der Einzelspieler-Modus bescheiden ausfällt, so garantiert der Rest des Titels stundenlangen Spielspaß aus der Hölle.

Der Horror-Titel ist offensichtlich von Fans für Fans gemacht. Er fängt die Atmosphäre der ersten Evil Dead Filme in Sachen Setting, Humor, Brutalität, Horror und Geräusche perfekt ein. Vor allem Letzteres lässt einem immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wer glaubt, dass einen dieses Franchise aufgrund des vielen Humors nicht mehr erschrecken kann, der wird eines besseren belehrt. Es ist abgeraten dieses Spiel alleine oder in der Nacht zu spielen. So gut ist Evil Dead: The Game für die Fans geworden. Ein Liebesbrief an die Filmreihe.

Evil Dead: The Game von Boss Team Games bekommt ihr ab einem Preis von 29,95 Euro (ohne Lieferkosten) für XboxPS5PS4 oder Nintendo Switch.

ReviewWertung

8SCORE

Jeder Fan der Evil Dead Reihe ist aufgerufen sich schleunigst zur Hütte im Wald zu begeben um sich gegen die bösen Toten oder die bösen Lebenden zu stellen!

Detail-Wertung

Grafik

9

Sound

10

Gameplay

8

Motivation

8

Steuerung

7

Multiplayer

8
6SCORE

Zweite Meinung von Sinan

Ich hatte auch das Vergnügen in das Spiel einzutauchen. Wäre aber wesentlich härter in meinem Urteil als mein lieber Kollege. Mich hat die Steuerung des Spiels nämlich wahnsinnig gemacht, da die Angriffe oft ins Leere gingen. Ohne "Lock-On" ist dies einfach unfassbar schwer. Die Grafik des Spiels mag sehr gut sein und der Horror-Aspekt sehr detailliert, aber wenn 80% des Spiels stockfinster sind, sieht man davon kaum etwas. Neben den vielen Fan-Momenten und Easter Eggs für Franchise-Liebhaber hat das Spiel leider nicht viel geboten. Ich bin ein Fan von asymmetrischen Games, aber das Gameplay hier ist eher frustend als spannend. Potenzial hätte es allemal. Es ist wunderschön gemacht (trotz zu viel Dunkelheit), aber der Spielfluss ist irgendwie nicht da. Die Aufgaben sind teils verwirrend und zu weitläufig. Das kostet meiner Meinung nach die Spannung und fesselt mich entsprechend nicht. Leider. Hatte mich schon sehr auf diesen Test gefreut.

Mehr zum Thema