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Artikel von Redaktion +

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In den letzten Monaten hört man fast nur Positives über die Nintendo Switch und The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Die Fachpresse überschlägt sich mit Lob, und ich habe noch keine einzige negative Rezension gelesen. Doch ich möchte das Spiel aus einer etwas ehrlicheren Perspektive betrachten. The Legend of Zelda: Breath of the Wild im Test.

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich ein absoluter Zelda-Fanatiker bin. Ich habe nicht nur sämtliche Spiele der Reihe, sondern auch Zelda-Merchandise – T-Shirts, Tassen, Kugelschreiber und vieles mehr. Jeder einzelne Teil der Serie ist in meiner Sammlung, und alle habe ich genossen. Manche mehr, manche weniger, aber jeder Teil hatte seinen ganz besonderen Reiz. Es fällt mir schwer, etwas Negatives über Zelda zu schreiben, und genau deshalb schreibe ich dieses Review bereits zum vierten Mal. Zelda ist für mich der Heilige Gral der Videospiele. Aber gut, fangen wir an.

Das erste „richtige“ Zelda nach Skyward Sword

Endlich! Ein neues Zelda nach Skyward Sword (Remakes zähle ich da nicht dazu). Anfangs war ich aber trotzdem skeptisch, auch was die Nintendo Switch anging. Die Trailer und die Neuerungen haben mich nicht wirklich umgehauen. Als ich es dann aber am Releasetag in den Händen hielt, war die Freude trotzdem riesig. Die ersten Momente mit der Switch und Zelda haben mich fast umgehauen. Die Grafik war atemberaubend, die Welt riesig, und die Switch – handlich, leise und sehr gut verarbeitet! Es schien wirklich perfekt zu sein: Ein grandioses Zelda auf einer überraschend grandiosen Konsole.

The Legend of Zelda: Skyward Sword HD -©Nintendo; Bildquelle: nintendo.at

The Legend of Zelda: Skyward Sword HD -Bild: Nintendo

Wiederholung statt Abwechslung

Doch dann kam der erste Dungeon. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, schon alles gesehen zu haben. Die Rätsel, die Items, die Gegner – alles wiederholte sich. Besonders die Musik, die zwar nicht schlecht, aber auch nicht herausragend war, wurde schnell langweilig. Sie wiederholt sich ständig. Zugegeben, in anderen Zelda-Teilen war das auch der Fall, aber „Breath of the Wild“ ist so riesig, da hätte man sich doch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Aber vielleicht bin ich da zu kritisch. Und mal ehrlich: Koji Kondo ist halt einfach unerreichbar.

Gegner – viel mehr könnte es geben

Bei näherem Hinsehen fällt auf, wie wenige verschiedene Gegner es in der Welt gibt. Klar, es gibt Skelette, Echsalfosen, Oktoroks, Moblins, verschiedene Flederbeißer, die Wächter zu Lande und in der Luft und Schleime, die sich an die Umgebung anpassen. Und dann noch ein paar größere Gegner wie die Hinox. Aber das war es eigentlich schon. Wenn man an die gigantische Welt denkt, ist das eigentlich lächerlich. Selbst in Minish Cap gab es mehr Gegnertypen.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild - (C) Nintendo

The Legend of Zelda: Breath of the Wild im Test. – Bild: Nintendo

Die Items – Ein Rückschritt?

Kommen wir zu den Items. Was ist da passiert? Warum hat man am Anfang schon alles? Warum gibt es nur 4 Items zur Auswahl? Zelda stand immer für das Sammeln und kreative Einsetzen von Items. Sie haben das Spiel bereichert, und jetzt gibt es nur noch 4 Items (plus Bogen, Waffe, Schild und Gleiter). Mit diesen wenigen Items löst man dann die Rätsel. Und so sind die Rätsel, die Dungeons und die Schreine auch unglaublich einfach. Zu einfach. Und die Dungeons sind zudem viel zu klein. Wenn man ein Spiel mit einer so riesigen Welt erschafft, warum reduziert man dann so drastisch die Anzahl der Items? Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich es. Die Welt mag groß sein, aber sie fühlt sich oft leer an. Vier Dungeons plus Schloss Hyrule – ist das alles? Und die Dungeons sind so leicht, dass es bereits Speedruns gibt, die nur 1 ½ Stunden dauern. Zum Vergleich: In Twilight Princess dauert ein Speedrun etwa 3 Stunden, in Skyward Sword etwa 5 Stunden. Klar, es gibt 900 Krogs, die man suchen kann, aber seien wir ehrlich: So richtig Spaß macht das nicht. Die Idee mit den Schreinen, die das Sammeln der Herzteile ersetzen, ist aber tatsächlich sehr gut.

Die gesprochenen Dialoge – Eine fragwürdige Neuerung

Die größte Neuerung in Breath of the Wild ist, dass die Charaktere jetzt sprechen. Eine interessante Idee, aber nicht immer gelungen. Für mich war Link immer der wortlose Held, der alles tut, um Prinzessin Zelda zu retten. Deshalb trägt er auch das Triforce des Mutes, oder? In diesem Teil wirkt Link eher wie ein Kind, das sich durch die Welt schlagen muss. Das passt nicht ganz zu dem erwachsenen Link, den wir hier erleben. Die Zwischensequenzen hätten in meinen Augen besser umgesetzt werden können. Vielleicht ist das Geschmackssache, aber ich fand, dass diese neue Interpretation Links eher die Immersion stört.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild - (C) Nintendo

The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Bild: Nintendo

Fazit zu The Legend of Zelda: Breath of the Wild im Test

Wer mich kennt, weiß, wie schwer es mir fällt, diesen Artikel zu schreiben. Zelda ist für mich der Heilige Gral der Videospiele. Es ist nicht so, dass Breath of the Wild ein schlechtes Spiel ist – im Gegenteil, es macht vieles richtig. Aber es macht eben auch vieles nicht so gut. Die Welt ist riesig, aber in Wirklichkeit verbringt man viel Zeit damit, einfach nur herumzulaufen. Wie oft bin ich minutenlang durch die Welt gezogen und habe nur einen weiteren Krog gefunden? Es gibt viele Neuerungen, die größtenteils gut umgesetzt sind. Aber Nintendo, bitte beim nächsten Mal mit mehr Inhalt! Die überragenden Wertungen der Fachpresse halte ich für nicht gerechtfertigt. Breath of the Wild ist sicher kein schlechter Teil der Reihe, aber es ist auch nicht der beste.

Der Testbericht erschien von Florian H.

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Bewertung von Redaktion
Legendär
9

Nach all der Kritik (an einem Meisterwerk): Das heißt nicht, dass ich den Teil nicht gerne zocke, aber man hätte so vieles so viel besser machen können!

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Publisher: NintendoSysteme: NintendoReleasedatum: 03. März 2017

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