
Eva KrummEvas erste Gaming-Erfahrung war Pokémon auf dem Game Boy - ein prägendes Erlebnis, das ihre Leidenschaft für Videospiele entfacht hat. Zusammen mit ihrem Großvater entdeckte sie die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES, ein Moment, den sie bis heute mit Gaming verbindet. Besonders angetan haben es ihr JRPGs, Otome-Games und Horror, doch auch Indie-Perlen gehören zu ihrem festen Repertoire. Abseits des Spielens verfolgt sie mit Begeisterung aktuelle Entwicklungen in der Gaming-Szene und teilt ihre Eindrücke als Chefredakteurin bei DailyGame.
Silent Hill f ist der neueste Eintrag des Franchises, geht aber vieles anders an, als man es bisher gewohnt war. Wir tauchen in Japan in ein neues Setting ein, wobei wir der Protagonistin Hinako auf ihrem Weg durch ihren Albtraum folgen.
Das Game fackelt auch nicht lange, sondern steigt recht zügig ein. Nach einem Streit geht Hinako in die Stadt, um dort mit ihren Freunden sprechen zu können. Doch hier merkt man schon, irgendwas ist faul. Denn Saguko spricht sie mit „Verräterin“ an und auch Rinko scheint ihr gegenüber nicht wohlgesonnen zu sein. Nur ihr Kindheitsfreund Shu leiht ihr ein aufmerksames Ohr.
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Die vier lungern am Gemischtwarenladen herum und werden plötzlich von einem Wesen in einem Nebel angegriffen. Bei ihrer Flucht werden sie getrennt, woraufhin Hinako sich durch die engen Gassen der Stadt schlängelt, um zu ihren Freunden zurückzufinden. Dabei wird sie von seltsamen Monstern angegriffen, gegen die sie sich wehren muss.
Ein Spiel, das man zweimal erleben muss
Ich möchte bereits an diesem Punkt anmerken, dass man Silent Hill f sicherlich zweimal durchspielen muss, damit die Story Sinn ergibt. Nach dem ersten Durchlauf werden viele Fragen offen sein, die sich erst klären, nachdem man den zweiten Durchlauf gestartet hat. Denn beim New Game+ übernehmen wir nicht nur Sammelobjekte und dergleichen, sondern auch die Story ändert sich. Das Spiel warnt aber im zweiten Durchlauf vor, wenn ihr dabei seid, eine Sequenz zu überspringen, die sich verändert hat. So muss man nicht alles nochmal schauen, sondern kann für den zweiten Run nur mitnehmen, was noch wichtig ist.
Wie von Silent Hill gewohnt, erhalten wir auch mehrere Enden. Insgesamt fünf Stück sind es, wenn ich das richtig gesehen habe. Anders als bei Silent Hill 2 sehen wir alle beim ersten Run dasselbe Ende. Die alternativen Enden können wir erst ab dem zweiten Durchlauf frei spielen und im Menü „Enden“ werden auch vorab schon die Konditionen aufgelistet, die man erfüllen muss, um das entsprechende Ende erlangen zu können.
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Das F steht für Framedrops
Ja, in Silent Hill 2 blieb ich verschont, in Silent Hill f dann leider nicht mehr. Während andere Spieler im Remake am PC über starke Performance-Probleme klagten, hatte ich damals keine Schwierigkeiten. Der neue Ableger möchte das wohl nachholen.
Die Sequenzen laufen mit typischen 30 FPS, aber im Spielverlauf selbst schwankt die Framerate sehr stark. Alles in allem hatte sich das Erlebnis bei mir bei knapp 45 FPS eingependelt, doch es gab immer wieder starke Einbrüche. Teilweise in den 20er-Bereich, was für teils extreme Ruckler sorgte. Während Kämpfen war das eine sehr unschöne Sache. Allerdings gab es die Einbrüche bevorzugt in den Abschnitten in der Stadt oder im Wald. In der Mittelschule oder im Schrein liefen die Frames wesentlich stabiler und gingen dort teilweise auch hoch auf 60 FPS.
Insgesamt kann man aber an der Grafik nicht nörgeln. Das Spiel sieht wirklich toll aus und ist auch wesentlich abwechslungsreicher als es bei Silent Hill 2 war.
Items sammeln und opfern
Während man sich durch das Spiel bewegt, wird man teilweise mit Items zugeworfen. Was an sich nichts Negatives ist. Doch kann Hinako zu Beginn nur wenig Items tragen und auch danach erweitert sich mit jeder Tasche das Fach nur um einen Platz. Entsprechend muss man gut mit den Items haushalten, denn einen gewissen Teil kann man an kleinen Schreinen opfern und dadurch Glauben erhalten. Glauben ist wichtig für vielerlei Dinge im Spiel, daher ist es wichtig, immer genug Platz freizuhaben, um so viele Dinge wie möglich mit sich zu nehmen.
Einige Items wie Bandagen oder Erste-Hilfe-Kisten können nicht geopfert werden, sie sind wirklich ausschließlich zum Heilen da. Andere hingegen wie Ramune, Yokan, Göttliches Wasser und so weiter können zum Heilen genutzt oder geopfert werden. Yokan zum Beispiel stellt Gesundheit her, während göttliches Wasser euren Verstand heilt. Was ihr also bei euch tragt oder was ihr aufgebt, bleibt eurem Spielstil überlassen.
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Eure Werte könnt ihr mit dem gesammelten Glauben auch erweitern, doch mit jedem Upgrade benötigt ihr mehr Glauben für den nächsten. Es gibt auch große Opfergaben, die nur zum Opfern da sind, doch sie belegen einen Itemplatz und können nicht gestapelt werden. Egal, wie viele ihr davon findet. Manchmal lohnt es sich daher, nochmal zu einem Schrein zurückzugehen.
Zwei Welten – zwei Kampfsysteme
Silent Hill f wäre kein Silent Hill, gäbe es nicht noch eine alternative Welt im Spiel. Auf ihrer Suche nach ihren Freunden und dem Ursprung dieses Phänomens wechselt Hinako immer wieder zwischen ihrer Welt und der eines riesigen Schreins hin und her. Je nachdem, wo ihr euch gerade befindet, ändern sich auch die Kampfregeln.
In Hinakos eigentlicher Welt müsst ihr auf eure Waffen achten. Denn sie nutzen sich mit der Zeit ab. Seht euch genau um, um neue zu finden, oder versucht, einigen Kämpfen aus dem Weg zu gehen, sollte es knapp werden. Man sollte auch aufpassen, sie nicht bis zur Zerstörung zu nutzen. Hin und wieder findet man auch Reparatursets, mit denen ihr die Haltbarkeit erhöhen könnt.
Die Auswahl an Waffen ist überschaubar, aber abwechslungsreich genug. Von Stahlrohren, über Äxte bis hin zu Sicheln ist alles dabei. Mit großen schweren Waffen sind nur langsame starke Angriffe möglich, während man mit einer Sichel wesentlich agiler ist. Persönlich war ich ein großer Fan von der Axt und dem Brecheisen.
Im Schrein hingegen läuft es etwas anders. Ihr werdet hier Waffen finden, die sich nicht abnutzen werden. Allerdings sterben die Gegner hier auch nicht so einfach. Es braucht bestimmte Räume mit blauem Feuer, um Gegner töten zu können. Ansonsten stehen sie mit der Zeit wieder auf und folgen euch weiterhin. Das kann durchaus nervig sein, da der Schrein viel Hin- und Herrennen erfordert, um den jeweiligen Abschnitt abzuschließen. Allein in der Gebetshalle ist es ein munteres Sich-im-Kreis-Drehen.
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Rätselspaß?
Auch Rätsel sind wieder mit dabei. Hier habt ihr die Möglichkeit, zwischen drei Schwierigkeitsgraden zu wählen: Geschichte, Schwer und Verloren im Nebel. Bei meinem ersten Durchlauf habe ich Schwer gewählt, obwohl die Bezeichnung dem nicht gerecht wird. Ich konnte mich ohne Probleme durch die Story rätseln, ohne zu lange an einem festzuhängen.
In meinem zweiten Durchlauf habe ich dann „Verloren im Nebel“ gewählt, wo ich dann schon eher festhing. Nochmal ein Grad dazwischen wäre nett gewesen, denn bei Schwer dürften die meisten auf keine Probleme stoßen.
Japanisch oder Englisch?
Die Synchro in Silent Hill f gibt es wie gewohnt in Englisch und Japanisch. Schon bei Silent Hill 2 habe ich Japanisch gewählt, weil ich japanische Voice-Overs oft einfach bevorzuge. Bei Silent Hill f passt sie natürlich auch zum Setting, wobei man auch an der englischen nichts auszusetzen hat.
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Setting in Japan mit neuer Protagonistin |
New Game+ verändert Story und Enden |
Spannende Rätsel mit drei Schwierigkeitsgraden |
Fazit zu Silent Hill f
Silent Hill f wagt einen spannenden Schritt nach Japan und überzeugt mit Atmosphäre, Story-Twists und abwechslungsreichen Mechaniken. Technische Schwächen und das kleinteilige Item-Management bremsen den Spaß jedoch spürbar aus. Auch etwas mehr Gegnervielfalt wäre toll gewesen. Wer bereit ist, das Spiel mindestens zweimal zu erleben, wird mit einer intensiven Silent-Hill-Erfahrung belohnt.
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Silent Hill f bietet ein spannendes Setting und klassische Silent-Hill-Atmosphäre, leidet aber deutlich unter technischen Problemen.
- Grafik8
- Sound10
- Gameplay8
- Story8
- Motivation9
- Steuerung8