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Artikel von Klaus +

Seit rund drei Jahrzehnten sorgen Survival-Horror-Games für Gänsehaut. In den 90ern legte Alone in the Dark den Grundstein, später machte Resident Evil das Genre weltweit bekannt. Danach folgten viele Nachahmer – gut für alle Horror-Fans. Nicht jeder Titel war ein Treffer, aber einige wurden zu echten Klassikern. Wenn du eine Resident Evil Alternative suchst, bist du hier genau richtig.

Hier findest du unser Ranking der 10 besten Horror-Games für gruselige Abende – nicht nur zu Halloween. Wir fokussieren uns auf klassischen Survival-Horror, also Spiele, die klar von Resident Evil inspiriert sind. Zur Übersicht lassen wir Versteck-Spiele wie Outlast außen vor.

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Die Top Horror-Games-Alternativen zu Resident Evil im Ranking

10. The Evil Within

  • Release: 14. Oktober 2014
  • Plattformen: PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, PC
Screenshot, The Evil Within © Bethesda

Screenshot, The Evil Within © Bethesda

Würde man den Stress-Terror von Resi mit dem übernatürlichen Horror von Silent Hill mischen, dann käme wohl The Evil Within dabei heraus. Als Resident Evil-Erfinder Shinji Mikami sein eigenes Studio gründete, wollte er es noch einmal wissen und rief eine Hommage an sein eigenes Werk ins Leben. The Evil Within nimmt den Action-Horror aus Resident Evil 4, inklusive Kettensägenmann, aber versetzt das Gameplay in eine Inception-artige Traumwelt. Ganz an die Finesse der Vorlage kommt es nicht heran, weil das Kampf- und Level-Design manchmal unausgegoren ist. Durch die dichte Atmosphäre in den traumartigen Anstalten steht der Titel aber trotzdem weiterhin für sich alleine.

9. Alan Wake 2

  • Release: 27. Oktober 2023
  • Plattformen: PS5, Xbox Series, PC
Alan Wake 2 Screenshot, Bild: © Remedy Entertainment

Alan Wake 2 Screenshot, Bild: © Remedy Entertainment

War das erste Alan Wake noch ein Shooter mit einer schaurigen Story, bediente sich das Sequel spielerisch ganz beim Remake von Resident Evil 2. Während die FBI-Agentin Saga in krimiartigen Mordfällen ermittelt, muss sich Titelheld Alan Wake mit einer verdrehten Alptraum-Version von New York herumschlagen. Dort wird er von einer lebendig gewordenen Gruselgeschichte gefangen, die ihn mit seltsamen Erscheinungen wie einem bösen Talkshow-Host quält.

Der Titel ist manchmal verwirrend, aber dafür umso kreativer. Statt Schlüsseln findet Wake beispielsweise neue Story-Ideen, mit denen sich die Kulissen verwandeln und versperrte Wege öffnen. Und besonders die Präsentation brilliert mit Farbkontrasten und Metaebenen, die das surreale Gesamtpaket perfekt abrunden.

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8. Dino Crisis

  • Release: 29. Oktober 1999
  • Plattformen: PS1, Dreamcast, PC
  • Neueste Umsetzung: PlayStation Network (PS4, PS5)
Dino Crisis Logo © Capcom

Dino Crisis Logo © Capcom

Dino Crisis ist leicht erklärt: Es ist Resident Evil mit Dinosauriern. Resi-Publisher Capcom selbst brachte die Jurassic Park-Variante des Konzepts einst für die PS1 auf den Markt und sorgte damit für frischen Wind. Denn die aggressiven Raptoren sind eine ganz andere Hausnummer als die lahmen Zombies. Pistolen haben fast keine Wirkung auf die Echsen, die vielmehr durch Betäubungen und manuelle Schranken gebändigt werden müssen – andernfalls hilft meistens die Flucht. Eine moderne Ausgabe von Dino Crisis steht weiterhin aus, aber immerhin wurde das Original inzwischen im PlayStation Network neu veröffentlicht. Warnung: Panzersteuerung ist hier Voraussetzung.

7. Parasite Eve

  • Release: 10. September 1998
  • Plattformen: PS1
  • Neueste Umsetzung: PlayStation Network (PS3, USA)
Parasite Eve, Artwork - Bild: © Square Enix

Parasite Eve, Artwork – Bild: © Square Enix

Warum Survival Horror nicht einmal mit Rollenspiel mischen? Das dachten sich wohl einige Final Fantasy-Veteranen von Squaresoft, heute Square Enix, als sie Parasite Eve für die erste PlayStation entwickelten. Als New York von Biomutanten überfallen wird, liegt es an Polizistin Aya Brea, dem Spuk mit ihren paranormalen Fähigkeiten ein Ende zu machen. Die knackige Kampagne brillierte mit einem innovativen Kampfsystem, das das Geballer aus der früher horror-typischen Iso-Perspektive mit manuellen Kommandos kombinierte. Leider erschien der Titel hierzulande nie offiziell, musste also anderweitig besorgt werden. Immerhin das Sequel schaffte es nach Europa. Parasite Eve 2 dampfte die Rollenspiel-Mechaniken zugunsten von traditionellem Horror-Gameplay ein, aber war nicht mehr ganz so rund wie im Erstling.

6. Project Zero II

Artwork, Fatal Frame II Remake - Bild: © Koei Tecmo

Artwork, Fatal Frame II Remake – Bild: © Koei Tecmo

  • Release: 30. April 2004
  • Plattformen: PS2, Xbox
  • Neueste Umsetzung: FATAL FRAME II Crimson Butterfly REMAKE (PS5, Xbox Series, Switch 2, PC)

Die paranormale Gruselserie Project Zero, auch als Fatal Frame bekannt, ist zwar etwas nischig. Aber der zweite Ableger zählt zu den Geheimtipps unter Horrorfans – nicht zuletzt dank dem Setting. Knarren und Zombies gibt es hier nämlich nicht. Stattdessen setzen sich stoische Supermodels mit einer magischen Kamera gegen japanische Geister zur Wehr, wobei in Project Zero II ein böses Ritual ein ganzes Dorf verflucht hat. Der Abstieg in den bösen Schlund der Geister war jedenfalls in keinem anderen Ableger der Serie so schaurig. Die Story rund um die zwei spielbaren Schwestern hat zudem überraschende Twists parat. Ursprünglich erschien es für die PS2, dann für die Wii mit neuer Schulterperspektive und schließlich für moderne Konsolen mit komplett neuer HD-Grafik.

5. Eternal Darkness

  • Release: 1. November 2002
  • Plattformen: Gamecube
Eternal Darkness, Screenshot - Bild: © Nintendo

Eternal Darkness, Screenshot – Bild: © Nintendo

Gelegentlich macht auch Nintendo Spiele nur für Erwachsene – etwa den Geheimtipp Eternal Darkness, der mit seinem kosmischen Horror im Stile von H. P. Lovecraft eine kleine Kultgemeinde aufbaute. Nintendo patentierte dafür damals einen psychischen Gesundheitsbalken – das Game gaukelte nämlich Glitches und Abstürze vor. Auf modernen Fernsehern funktionieren viele der Gimmicks zwar nicht mehr. Dafür bleibt aber eine episch erzählte Story, die sich mit einem Dutzend spielbarer Charaktere über mehrere Jahrtausende streckt, vom antiken Rom bis in den Zweiten Weltkrieg. Besonders durch das Sounddesign und die Dialoge baut der Titel dabei eine enorm dichte Atmosphäre auf.

4. Silent Hill

  • Release: 16. Juli 1999
  • Plattformen: PS1
  • Neueste Umsetzung: PlayStation Network (PS3)
Silent Hill, Screenshot - Bild: © Konami

Silent Hill, Screenshot – Bild: © Konami

Silent Hill war die erste große Antwort auf Resident Evil. Bei den Verkaufszahlen hielt das Franchise zwar nie ganz mit der Konkurrenz mit, aber unter Genre-Fans haben trotzdem nur wenige Serien einen so hohen Stellenwert. Denn schon der erste Ableger ging einen eigenen Weg: Silent Hill setzt auf psychologischen Horror statt Zombie-Terror. Im schaurigen Nebel ist nämlich nichts, wie es scheint. Während Protagonist Harry Mason seine Tochter sucht, zeigt sich das vermeintlich leer gefegte Städtchen von Stunde zu Stunde dämonischer.

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Der Meilenstein wirkt inzwischen verkrustet, sorgt aber noch immer für Schrecken – wenn man sich darauf einlässt. Die Steuerung war schon damals krampfig, keine Frage. Dank klar strukturierten Maps, Rätseln und Checkpoints ist der Titel für seine Zeit aber durchaus einsteigerfreundlich. Gleichzeitig weiß der Titel, das Grauen spielerisch immer weiter nach oben zu drehen. Die krude Grafik macht das erste Silent Hill ironischerweise noch gruseliger, heute wirkt es fast wie abstrakte Kunst. Kaum gealtert ist außerdem die Musik, die sich irgendwo zwischen traumartigen Jazz und furchterregenden Industrial-Gepolter bewegt.

3. Dead Space

  • Release: 24. Oktober 2008
  • Plattformen: PS3, Xbox 360, PC
  • Neueste Umsetzung: Remake für PS5, Xbox Series, PC
Dead Space Remake

Dead Space Remake © EA

Früher galt Dead Space oft als Resident Evil 4 im Weltraum. Das tut dem Klassiker von EA aber Unrecht. Sowohl Gameplay als auch das Weltendesign ergeben nämlich eine ganz eigenständige Mischung. Auf dem Raumschiff USG Ishimura muss sich Bauarbeiter Isaac mit Sci-fi-Werkzeugen, wie Laser-Nagelkanonen und Schwebe-Sägen, gegen fiese Mutanten zur Wehr setzen. Die sind wiederum perfekt darauf ausgelegt, in Kleinteile zerhackt zu werden.

Auch die Abschnitte im freien All und das Slow-Motion-Tool fügen sich perfekt in das Setting ein und ergänzen gleichzeitig das Gameplay auf natürliche Art. Nervige Menüs sind wiederum als Holo-Anzeigen selbst Bestandteile der Welt. Nur mit den Jumpscares übertreibt es der Titel ein wenig. Das Remake ist hübscher, aber auch die alte Version ist noch immer sehr gut spielbar, weil Dead Space seiner Zeit durchaus voraus war.

2. Silent Hill 2 Remake

  • Release: 8. Oktober 2024
  • Plattformen: PS5, PC
"Pyramid Head" in Silent Hill 2 Remake. - Bild: Blobber Team

„Pyramid Head“ in Silent Hill 2 Remake. – Bild © Konami

Die Erwartungen an das Remake von Silent Hill 2 waren riesig. Schließlich handelte es sich beim Originaltitel um eins der ikonischsten Horrorspiele aller Zeiten – und dann wurde die Neuauflage auch noch geoutsourced. Tatsächlich aber schaffte es das polnische Bloober Team fast schon meisterhaft, die Geschichte rund um James Sunderland, der Nachrichten von seiner verstorbenen Ehefrau erhält, in die Moderne zu holen. Es half sicherlich, dass der alte Character Designer Masahiro Ito sowie Serienkomponist Akira Yamaoka den Entwicklern auf die Finger schauten – und gleichzeitig selbst ihre teils besten Stücke zum Remake beigetragen haben.

Aber auch beim Gameplay fängt das Remake den psychologischen Horror von früher ein, obwohl das Level- und Game-Design überwiegend neu aufgezogen wurde. Die gänzlich neuen Gebiete und Rätsel fügen sich nahtlos in das surreale Feeling der Klassiker ein, sich in einem undurchschaubaren Alptraum gefangen zu befinden. Außerdem wurde das Kampfsystem gänzlich überarbeitet und der Titel holt erstmals ein wenig den Monsterterror von Resi ins Franchise.

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1. Silent Hill 2 (Original)

  • Release: 23. November 2001
  • Plattformen: PS2, Xbox
  • Neueste Umsetzung: Silent Hill HD Collection (PS3, Xbox 360, PC)
Silent Hill 2, Screenshot - Bild: © Konami

Silent Hill 2, Screenshot – Bild: © Konami

Manchen mag es absurd erscheinen, die alte Version von Silent Hill 2 noch einmal auszugraben. Tatsächlich gibt es aber große Unterschiede zum Remake, weshalb auch das Original seine Daseinsberechtigung hat. Ja, die Steuerung nervt durchaus. Dafür ist die Kampagne aber knackiger und erzählt die Story in einem flotten Tempo. Die fixierten Kamerawinkel mögen aus der Mode gefallen sein, erzeugen aber eine ganz eigene Atmosphäre, die sich noch beklemmender anfühlt. Auch das Design der dämonischen Anderswelt sowie Aspekte wie Storytelling und Bosskämpfe sind allesamt ein bisschen subtiler – weniger Terror als in der Neuauflage, dafür aber noch traumartiger und ein bisschen surrealer. Achtung: Die neueste Variante in der HD Collection basiert auf einer unfertigen Version und ist auch mit Patches nicht perfekt. Inzwischen gibt es auf PC aber Fan-Mods für den Klassiker.

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