Neue Einzelspieler-Projekte

Naughty Dog: Wie geht es mit dem Studio und „The Last of Us“ weiter?

"The Last of Us" gilt als Meilenstein der Videospiele-Kultur. Doch wie geht es mit Naughty Dog weiter?

The Last of Us Part 1 - (C) Naughty Dog, Sony Interactive Entertainment

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Neil Druckmann, der Studioleiter von Naughty Dog, hat klargestellt, dass das Studio sich nicht dauerhaft auf The Last of Us fokussieren wird. Seit dem ersten Spiel aus dem Jahr 2013 ist einiges passiert. Zwei Hauptspiele, ein DLC-Spin-off, ein Remake und zwei Remaster-Versionen. Auch an der erfolgreichen TV-Serie zu The Last of Us hat das Studio, allem voran Druckmann, mitgearbeitet. Als ausführender Produzent hat er aktiv mitgewirkt und mehrere Episoden geschrieben und inszeniert.

Trotz des großen Erfolgs der Franchise betont Druckmann, dass dies nicht die einzige Zukunft des Studios sein wird. „Ich verspreche dir, wir werden nicht für immer das The Last of Us-Studio sein“, sagt er in einem Interview mit der Los Angeles Times. Dieser Satz zeigt klar, dass Naughty Dog auch andere kreative Wege einschlagen möchte.

Woran arbeitet Naughty Dog gerade?

Derzeit arbeitet das Studio an mehreren neuen Spielen, darunter auch zahlreiche Einzelspieler-Projekte. Auch wenn diese nicht zum TLoU-Universum gehören, verfolgen sie ähnliche Ziele. Druckmann erklärt: „Wir schaffen Erlebnisse, die von Geschichten und Charakteren, insbesondere Beziehungen, durchdrungen sind. Unsere Geschichten haben immer einen philosophischen Kern, der alles zusammenhält.“ – Hingegen wurde das Multiplayer-Projekt zu TLoU nach Jahren der Entwicklung eingestellt.

Diese Aussage lässt erahnen, dass uns weiterhin tiefgründige und emotional packende Spiele erwarten. Naughty Dog hat sich einen Namen gemacht, indem es Spiele mit starken narrativen Elementen entwickelt hat. Es bleibt spannend, welche neuen Welten und Geschichten sie uns in Zukunft präsentieren werden.

The Last of Us: Part 2 - (C) Naughty Dog, PlayStation

The Last of Us: Part 2 – Bild: Naughty Dog, PlayStation

„The Last of Us“: Ein Wendepunkt in der Videospiele-Geschichte?

Druckmann erzählt im Interview, dass er die Idee über die Geschichte des zukünftigen Spiels bereits im College im Kopf hatte. Als er bei Naughty Dog anfing schlug er es aber nicht gleich vor. Er sollte „Jak and Daxter“ in etwas „realistischeres“ verwandeln. Das funktioniert aber nicht. „Müssen wir ‚Jak and Daxter‘ machen?“, fragte Druckmann und sein damaliger Partner ihren Chef Evan Wells. Die Antwort war nein. Und so fingen sie an die Geschichte für The Last of Us auszuarbeiten.

TLoU hat gezeigt, dass Action-Shooter mit großem Budget mehr können, als nur Spannung und Unterhaltung zu bieten. Es bewies, dass solche Spiele auch tiefgründige, ernsthafte Themen ansprechen und das Medium in Bezug auf Erzählweise, Gameplay und Darstellung weiterentwickeln können.

1. Erzählweise und Moral

Durch seine komplexe Handlung und die vielschichtigen Charaktere hat The Last of Us bewiesen, dass Videospiele eine ebenso starke Erzählkraft wie Filme und Bücher haben können. Es stellte moralische Fragen über Wahlfreiheit und die Konsequenzen unserer Entscheidungen in interaktiven Geschichten. Diese Fragen zwingen die Spieler, über ihre Handlungen nachzudenken und ihre moralischen Überzeugungen zu hinterfragen.

2. Hinterfragung von Geschlechterrollen

Das Spiel hinterfragte traditionelle Geschlechterrollen in Videospielen, besonders die oft übertriebene Darstellung von Männlichkeit. Die Beziehung zwischen Joel und Ellie zeigte eine tiefere, emotionalere Seite der Charaktere, fernab vom typischen machohaften Heldentum. Diese Darstellung brachte eine neue Dimension in die Charakterentwicklung und bot eine realistischere und berührendere Erzählweise.

3. Inklusive Protagonisten

Eines der bedeutendsten Dinge, die The Last of Us bewies, war, dass eine lesbische Teenagerin eine Hauptfigur in einem Genre sein kann, das oft von stereotypischen, männlichen Helden dominiert wird. Ellie, als starke und komplexe Protagonistin, repräsentierte Vielfalt und zeigte, dass Geschichten mit unterschiedlichen Perspektiven nicht nur möglich, sondern auch notwendig sind, um das Medium weiterzuentwickeln.

4. Fortschritte in Gameplay und Darstellung

Neben der Erzählweise beeindruckte The Last of Us auch durch sein innovatives Gameplay und die beeindruckende Grafik. Die realistische Darstellung der Spielwelt und die detaillierten Animationen setzten neue Maßstäbe für zukünftige Spiele. Diese technischen und gestalterischen Fortschritte trugen dazu bei, das Spiel zu einem Meilenstein in der Geschichte der Videospiele zu machen.

„Ich verspreche Ihnen, wir werden nicht für immer das ‚The Last of Us‘-Studio sein“, so seine Aussage gegenüber der LA Times. „Wir schaffen Erlebnisse, die von Geschichten und Charakteren, insbesondere Beziehungen, durchdrungen sind.“

Heute ist Druckmann alleiniger Leiter von Naughty Dog.

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