Matrix: Resurrections – Film-Kritik

Eine Fortsetzung die so viel von den ersten drei Filmen verinnerlicht, aber nicht wirklich einfangen kann. Ein Meta-Film der leider unnötig war.

KEANU REEVES CARRIE-ANNE MOSS THE MATRIX RESURRECTIONS

Das Wichtigste in Kürze

  • Unzählige "Callbacks" an die ersten drei Teile
  • Gastauftritte bekannter Gesichter
  • Zwei Stories die um die Aufmerksamkeit kämpfen

Vor 18 Jahren kam der letzte Film der originalen Matrix-Trilogie in die Kinos. Und heute, nach all dieser Zeit, bekommen wir eine Fortsetzung. Ihr werdet euch aber vielleicht noch erinnern, dass am Ende der Trilogie sowohl Neo als auch Trinity tot waren. Wie also können diese beiden Figuren die Hauptrolle in Matrix: Resurrections spielen? Die Erklärung derer sich der Film bedient ist gar nicht mal schlecht. Aber ist es auch ein guter Film?

KEANU REEVES THE MATRIX RESURRECTIONS

KEANU REEVES as Neo/ Thomas Anderson in Warner Bros. Pictures, Village Roadshow Pictures and Venus Castina Productions’ “THE MATRIX RESURRECTIONS,” a Warner Bros. Pictures release. © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow Films (BVI) Limited – All Other Territories

Matrix: Resurrections – Die Story oder Stories

Wie aus den Trailern bereits bekannt ist, sind Neo und Trinity noch am Leben. Und es wird in einer der beiden Stories in Matrix: Resurrections auf genau dies eingegangen. Gab es nach Teil 3 den ersehnten Frieden zwischen Menschen und Maschinen? Warum ist die Matrix noch oder wieder aktiv? Wie kann es sein dass die beiden wieder leben? Man würde sofort vermuten, dass irgendwie ihr Code in der Matrix erhalten blieb. Denn sie haben anscheinend (außer für einander) ein neues Äußeres. Nur der Code scheint der Alte zu sein.

In einer zweiten Story, welche sich (leider) etwas in den Vordergrund schiebt, geht es um die Dynamik zwischen Neo und Trinity. Die beide natürlich wieder von Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss gespielt werden. Diese Liebesbeziehung war natürlich bereits in den ersten drei Teilen präsent und auch immer ein Element, dass zur Story beitrug. In diesem Teil jedoch, schiebt sich diese Beziehung über die Hauptstory drüber, sodass man irgendwann nur noch damit beschäftigt ist und nicht mit der neuen Matrix und ihrem neuen Konstrukteur.

KEANU REEVES THE MATRIX RESURRECTIONS

KEANU REEVES as Neo/ Thomas Anderson in Warner Bros. Pictures, Village Roadshow Pictures and Venus Castina Productions’ “THE MATRIX RESURRECTIONS,” a Warner Bros. Pictures release. © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow Films (BVI) Limited – All Other Territories

Matrix: Resurrections – Filmstil und Erinnerungen

Obwohl 18 Jahre vergangen sind, reiht sich der neue Film wirklich gut in diese Serie ein. Der Filmstil der Wachowksi-Schwestern ist einfach unverkennbar. Es sieht fast so aus als wäre der neue Teil direkt im Anschluss gedreht worden und im exakt selben Stil wie die Vorgänger. Natürlich mit etwas aktuelleren visuellen Effekten. Aber ich sage bewusst nur Etwas, da die alten Matrix Filme ihrer Zeit ohnehin weit voraus waren.

Eben dieser Klassiker bedienen sich die Wachowskis hier wieder. Matrix: Resurrections baut nicht nur in der Story auf den alten Filmen auf, sondern ist voll mit Szenen die teilweise 1 zu 1 Replika sind. Dialog Sequenzen, aber auch Inszenierungen. So sehr, dass immer wieder Bildschnitte aus der Trilogie auftauchen. Szenen die als Erinnerungen kurz aufblitzen oder in Fernsehern gezeigt werden. Ein ziemlicher Meta Sprung.

KEANU REEVES THE MATRIX RESURRECTIONS

KEANU REEVES as Neo/ Thomas Anderson in Warner Bros. Pictures, Village Roadshow Pictures and Venus Castina Productions’ “THE MATRIX RESURRECTIONS,” a Warner Bros. Pictures release. © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow Films (BVI) Limited – All Other Territories

Cameos und Neubesetzungen

Was ihr vermutlich auch schon aus den Trailern wisst, ist dass Morpheus neu besetzt wurde. Als ein Code den Neo geschrieben hat in einem neuen digitalen Körper, erscheint sein alter Mentor von einem neuen Schauspieler gespielt. Ein ähnliches Schicksal hat auch Agent Smith erwischt. Dessen Code ist auch noch in der Matrix vorhanden und hat sich in einem neuen Körper eingenistet. Was allerdings sehr Schade ist, denn Hugo Weaving war ein Gänsehaut-Agent Smith.

Allerdings tauchen in Matrix: Resurrection auch einige überraschende Cameos auf. In der Menschen-Welt ebenso wie in der Welt der Programme. Und ich muss zugeben, dass ich die Wahl einer sehr bestimmten Cameo sehr unterhaltsam fand. Vor Allem, weil es der selbe Schauspieler war der hier wieder schimpfte und fluchte. Das war für mich als Fan ein eindeutiges Goodie in dieser Szene.

Fazit zu Matrix: Resurrections

Es ist richtig schwierig hier ein Fazit zu finden, da der Film einen so richtig hin und her reißt. Wenn man die ersten 3 Filme gesehen hat und wirklich in und auswendig kennt. Szene für Szene. Dann ist das definitiv ein guter Film. Kein großartiger, aber ein sehenswerter Film.

Matrix: Resurrections ist aber für Menschen welche die Trilogie nicht auswendig kennen, viel zu schwer und anstrengend zu folgen. Er baut ausschließlich auf diesen Filmen auf und das mit einer Lawine aus Details. Für sich allein stehend hätte er eigentlich eine interessante neue Geschichte geliefert, welche leider durch die Liebesgeschichte zwischen Neo und Trinity komplett übertönt wurde.

Mit einer gewissen Selbstironie fällt in dem Film auch der Satz “Warner Bros sagt wir müssen Matrix 4 machen, also machen wir Matrix 4!” und so fühlt er sich leider an. Obwohl ich mich auskannte, obwohl es für mich als Fan ein Fest der Callbacks und Easter Eggs war, so war diese Fortsetzung einfach unnötig. Sollte man ihn gesehen haben? Ja, als Fan sollte man. Eilt es? Nein, definitiv nicht. Die Original-Trilogie war so schön abgeschlossen und das final. Beide Tot. Friede. Aus. Warum konnte man es nicht dabei belassen? Und wenn man das Thema neu ausgräbt, warum fokussiert man sich dann nicht auch auf diese Ausgrabung, anstelle der Lovestory? Schade eigentlich. Hier steckte ein gutes Stück mehr Potenzial als wir bekommen haben.

ReviewWertung

7SCORE

Eine verschenkte, aber interessant anklingende Haupthandlung die für die Liebesgeschichte weichen musste. Damit wird die Fortsetzung leider zu einer gerade mal guten aber recht unnötigen Geschichte.

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