Ist das Sony-Universum zum Scheitern verurteilt?

Erste Reaktionen auf Morbius deuten erneut ein Rückschlag für Sony hin. Doch was bei dem Filmunternehmen läuft schief?

Carnage in Sony Pictures' VENOM: LET THERE BE CARNAGE - © 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH; MARVEL and all related character names: © & ™ 2021 MARVEL

Morbius hatte es nicht leicht. Ursprünglich für 2020 geplant, wurde der Film ein ums andere Mal nach hinten verschoben. Aus dem 30. Juli 2020 wurde letzten Endes hierzulande der 1. April 2022. Wer jetzt hier einen Aprilscherz vermutet, kann aufatmen. Diesmal flimmert der lebende Vampir in der neusten Sony-Verfilmung tatsächlich über die Leinwand. Doch ist das wirklich so gut?

Erste Reaktionen amerikanischer Kritiker und Fans sind sich einig: Der Film hätte noch einmal verschoben gehört. Denn so konnten in Amerika schon einige Personen den Film sehen, die ohne zu zögern ihre Meinung mit den sozialen Medien teilten. Der gemeinsame Nenner ist oftmals, dass der Film wirklich enttäuschend ist.

Einige sprechen sogar vom ,,schlechtesten Marvel-Superheldenfilm seit langer Zeit”. Damit könnte Morbius wohl schon bald Eternals ablösen, der momentan diesen inoffiziellen Titel trägt.

In der Kritik stehen dabei neben dem langweiligen Skript und den uninspirierten Actionsequenzen, auch die unglaubwürdigen CGI-Effekte. Ein Kritiker geht sogar so weit zu behaupten, dass Morbius an vielen Stellen schlechter aussieht, als die ersten beiden ,,Fantastic Four”-Filme aus den frühen 2000er-Jahren.

Nur die Performance des Hauptdarstellers Jaret Leto soll an vielen Stellen überzeugt haben und eines der wenigen Highlights des Films sein. Der Oscarpreisträger, der in Superheldenkreisen als Joker-Schauspieler bekannt ist, soll dabei die nötige Mischung aus übertrieben und ernsthaft mitbringen. Doch warum trifft es dabei immer die Sony-Verfilmungen?

Scheitert Sony wirklich?

Glaubt man den ersten Impressionen, dann reiht sich Morbius in eine bisher ungebrochene Kette an schlechten Marvel-Verfilmungen von Sony ein. Neben den ,,Spider-Man”-Filmen mit Andrew Garfield, ließen auch die Venom-Filme unlängst einiges zu wünschen übrig. Nur die gemeinsame Partnerschaft zwischen Sony und Marvel scheint zu funktionieren, wie Spider-Man: No Way Home vor kurzem eindrucksvoll bewiesen hat.

Und hier liegt wohl der entscheidende Unterschied. Sony versucht mit ihren Superheldenfilmen schon seit Jahren die Welle zu reiten, die Marvel 2008 mit dem ersten Iron Man erzeugt hat. Doch dass dabei mehr dahintersteckt, als nur so viele filmübergreifende Charaktere, wie möglich und ein eigenes Cinematic Universe, muss klar sein.

Die Frage kommt also auf, ob es Sony jemals alleine schaffen kann, einen Film zu machen, der die Fans und Kritiker zufriedenstellt. Doch wenn man sich die Einspielergebnisse ansieht, dann müssen sie das gar nicht. Denn obwohl sowohl Venom 1 und Let there be Carnage von den Kritikern zerrissen wurden, waren sie riesige finanzielle Erfolge für das Studio. An ihrer Taktik dürfte sich also nichts ändern. Auch wenn einige Fans wohl nicht auf ihre Kosten kommen.