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Vom Spiel zur Stimme – Streaming als prägende Kraft in der Gaming-Community
Foto von Noland Live via <a href="https://www.pexels.com/de-de/foto/30111700/" target="_blank">Pexels</a>
Artikel von Redaktion +
RedaktionDie aktuelle DailyGame Redaktion setzte sich erstmals 2009 zusammen und berichtet seit jeher - mit kurzen Unterbrechungen - über die Welt der Videospiele.
Im Sommer 2025 wird das Austria Center Vienna erneut zum Herzstück der österreichischen Gaming-Kultur: Am 5. und 6. Juli treffen beim A1 Austrian eSports Festival und dem parallel stattfindenden Spielefest Wien ambitionierte Esports-Profis und Casual-Gamer gleichermaßen aufeinander. Doch weit mehr als Turniere stehen im Mittelpunkt: insbesondere die Streamer, die vor Ort live agieren, mit ihrem Publikum interagieren und als kulturelle Multiplikatoren agieren.
Das A1 Austrian eSports Festival ist mit rund 22.000 Besuchern das größte Gaming-Event Österreichs. Bereits 2024 bewies die Veranstaltung, dass Streaming mehr als nur eine technische Ausstattung ist: Der Festival-Kanal A1eSports auf Twitch übertrug die Finalspiele der A1 eSport League live und erreichte ein wachsendes Publikum – laut Twitch-Kanalbeschreibung folgen über 17.000 Interessierte . Diese Streams boten nicht nur Game-Action, sondern auch Social-Media-Sitzungen mit Chat-Interaktion, Q&A-Sessions und gelegentlichen Fan-Votings. Zusätzlich führte das Festival Team-Turniere für Communitys wie Rocket League und Super Smash Bros Ultimate durch, bei denen Besuchern aktiv teilnehmen konnten.
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Neben den digitalen Highlights sind Meet & Greets mit Streamern ein fester Bestandteil – in den Vorjahren standen beliebte österreichische Persönlichkeiten wie Veni, NoWay oder KatiKati auf dem Programm. Diese Plattformen verbinden Online-Persönlichkeiten direkt mit ihren Zuschauern und fördern ein intensives Gemeinschaftsgefühl.
Streamern wie Veni haben sich längst zu mehr als Entertainern entwickelt. Sie übernehmen Rollen als Moderatoren von Community-Normen, dienen als Vorbilder und greifen gesellschaftliche Debatten auf. Im Umfeld des Festivals zeigt sich dieser Paradigmenwechsel: Live-Bühnenprogramme thematisieren Gaming-Kultur, Ethik und inklusive Atmosphäre. Gleichzeitig fungiert das Festival als Plattform für Charity-Aktionen, Wissenstransfer, aber auch für Kommunikation zwischen Industrie, Politik und Community.
Hierzulande sind es vor allem die Genres Indie- und Let’s-Play-Games (etwa bei Shurjoka oder Chaosflo44), Comedy- und Entertainment-Streaming (wie bei Amar) sowie Poker-Streaming (z. B. Q_Poker, Matthias Eibinger), in denen heimische Streamer sichtbar und erfolgreich sind. Das klassische iGaming-Streaming (Slots, Roulette) hingegen spielt keine prominente Rolle – auch aufgrund der strengen Plattform- und Rechtslage, während die Spieler selbst nach Angeboten suchen können, die keine Einschränkungen haben, sieht das für Streamer anders aus.
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Das Zusammenspiel aus Streaming und analogem Spielen, verbunden mit öffentlichkeitswirksamen Aussagen von Streamern, verankert das Festival im gesellschaftlichen Kontext. Die Technik macht es möglich: Livestreams auf Twitch lassen die Zuschauer aktiv Teil des Geschehens sein, Meet & Greets schaffen Nähe, und interaktive Formate mit Chat-Voting oder Community-Turnieren lassen die Zuschauern aktiv Teil des Geschehens sein.
Rafael „Veni“ Eisler ist einer der prominentesten Streamer Österreichs. Er pflegt auf Twitch eine sechsstellige Reichweite und gilt als eine der sichtbarsten Stimmen der Szene in der DACH-Region. Veni ist auch medial präsent: Gerade erst äußerte er sich deutlich gegen Pauschalisierungen. Er betonte, dass es keine empirischen Belege dafür gebe, dass Gaming Amokläufe verursache, und kritisierte das klischeehafte Bild des „gewalttätigen Nerds“. Gleichzeitig mahnte er Eltern, Politikern und Plattformen zur Verantwortung – Stichwort Alterskontrolle und medienpädagogische Begleitung.
Parallel zum Esports-Festival findet das Spielefest Wien statt – erstmals im Sommer, seit 2024 gemeinsam mit dem Festival, und ebenfalls im Austria Center Vienna angesiedelt. Auf über 30.000 m² stehen 1.000 Spieltische bereit, von Brett- über Karten- bis Retro-Arcade-Games, ergänzt um Indie-Games und Cosplay‑Bereiche. Das A1 Austrian eSports Festival und das Spielefest Wien 2025 zeigen: Gaming-Streaming ist weit mehr als ein Digitaltrend. Es ist eine kulturelle Praxis, die Communitys formt, Identitäten stiftet und öffentliche Debatten beeinflusst.
Dieser Festival-Mix ist ein Musterbeispiel dafür, wie Streaming und Gaming-Events 2025 zur Plattform für Unterhaltung, Popkultur und gesellschaftliche Diskurse werden.