Ein Schuss. Ein Kill. Kenner der Serie wissen was sie bekommen: Action, Stealth und Präzisionsschießen oder Sniper Elite 5 im Test.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Seit Beginn der Sniper Elite-Serie haben wir uns auf eine Reise an alle Fronten des Zweiten Weltkriegs bewegt. Von Berlin, über Deutschland, nach Nordafrika, über Italien und nun in Frankreich. Karl Fairburne ist wieder zurück und was sich die letzten 5 Jahre getan hat, könnt ihr im Sniper Elite 5-Test lesen.
Karl Fairburne durchkreuzt wieder einmal die Pläne des Dritten Reiches. Wieder einmal. Doch die Sniper Elite-Spiele sind nicht für ihre ausgeprägt gute Story bekannt, sondern eher für die Kill-Cam. Die Kampagne umfasst 9 Missionen samt einer Vorbesteller-Bonusmission, bei der Adolf Hitler ermordet werden muss. Gleich vorweg: Das Spiel blendet nicht mit Neuheiten, die man zuvor gesehen hat. Das Konzept bleibt dasselbe: Unser Agent Karl landet auf einer ziemlich großen Map, auf der eine Reihe von Zielen erfüllt werden muss. Die wichtigsten Ziele reichen aus, um die Mission abzuschließen. Alles andere muss erst gefunden werden.
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Wie man die Feinde ausschaltet ist eigentlich egal. Hauptsache leise. Sonst kommen immer mehr. Oder man geht den Rambo-Weg, aber dafür muss man schon ein ziemlich guter Schütze sein. Oder den Schwierigkeitsgrad herunterschrauben. Dieser ist auch ein Thema, da Wind auch die Flugbahn der Kugel beeinflusst. Desto schwieriger man es sich macht, desto realistischer wird es.
Karl muss wieder ran! Sniper Elite 5 bietet 9 verschiedene Missionen. Für Vorbesteller gibt es sogar eine 10te Mission. – (C) Rebellion
Viele neue Dinge gibt es gegenüber den Vorgängerspielen nicht zu erkunden, aber es gibt einige neue Features. Zunächst können wir unseren Charakter viel mehr anpassen als je zuvor. Waffen haben verschiedene Rüstteile, die wir ändern können. Schalldämpfer, Visieroptik, Griffe, Magazine und Munitionstyp werden das Verhalten unserer Waffen radikal verändern. Um neue Rüstgegenstände freizuschalten muss man Werkbänke aufsuchen, die überall auf den verschiedenen Maps zu finden sind. Das kann ziemlich hilfreich sein, wenn man seine Waffe an die vorgegebenen Missionsziele anpasst.
Und wer sagt das wir immer bei der selben Waffe bleiben müssen? Wenn Gegner erledigt werden kann man sich ihrer Waffen bedienen. Einfach aufheben. Das Problem an der Sache: Man muss immer die richtige Munition dabei haben. Dafür gibt es auch immer wieder Überraschungen, wenn ein Feind plötzlich modifizierte Waffen hat. Damit erspart man sich auch die Werkbank.
Sniper Elite 5 ist wohl einer der besten Scharfschützen-Simulatoren die es derzeit am Markt gibt. – (C) Rebellion
Neben den klassischen Feuerwaffen gibt es natürlich auch noch mehr „Arsenal der Zerstörung“. Granaten, Panzerabwehrminen, TNT und natürlich auch leere Flaschen, um Feinde anzulocken. Auf den Maps findet man auch verschiedene Gesundheitskits, um Karl auch wieder fit für das nächste Gefecht zu machen.
Jede Mission bringt uns Erfahrungspunkte, mit der wir unseren Charakter stärker machen können. Skill-Punkte können für Combat, Equipment und Body vergeben werden. Damit bekommt man einen größeren Lebensbalken, eine sich schneller stabilisierende Herzfrequenz (für das genaue Zielen) sowie mehr Munitionsvorrat.
Was natürlich bei Sniper Elite 5 im Test aufgefallen ist: die Kill-Cam. Diese wird jederzeit ausgelöst, wenn man es möchte, aber irgendwann hat man sich davon sattgesehen. Diesmal ist nämlich nicht nur das Scharfschützengewehr ein Alleinstellungsmerkmal für die Kill-Cam, sondern für alle Waffen. Jetzt können wir auch verfolgen wie sich Pistolen- oder Sturmgewehrfeuer auf die Körper unser feindlichen Soldaten auswirkt.
Wer schon immer wissen wollte was mit dem menschlichen Hirn passiert wenn eine Kugel darauf einschlägt. Anatomie-Kurs mit Sniper Elite 5. – (C) Rebellion
Die Kill-Cam hat natürlich auch eine kleine Evolution durchgemacht. Unterschiedliche Effekte je nach verwendeter Munition. Was zum Beispiel neu ist, dass man neue Kill-Cam-Punkte freischalten kann. Diese muss man erst finden, bevor man sie sieht. Damit soll der Titel einen Wiederspielwert erhalten. Mich hat es jetzt nicht sonderlich gejuckt, aber für „Kill-Cam-Enthusiasten“ ist es sicherlich die Mühe wert. Wenn man nämlich alle 9 Missionen bis in den letzten Winkel durchsuchen möchte benötigt man sicherlich 30 Spielstunden (oder mehr).
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Das Gameplay macht Spaß – für einige Stunden – aber wer einen Shooter im Jahr 2022 spielt möchte auch eine dementsprechende Optik präsentiert bekommen. Technisch gesehen ist der Titel in die Jahre gekommen, dafür läuft er auch noch auf älteren Rechnern sehr gut. Die Grafik scheint trotzdem etwas verstaubt und wirkt eher wie ein anfängliches Xbox One- bzw. PS4-Spiel.
Die Gesichtsmimik ist gerade etwas über Goldeneye 007 (Nintendo 64). Die Animationen ist starr und ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. Alles im allem mehr man, worauf sich die Entwickler von Rebellion konzentriert haben: Auf ein erstklassiges Scharfschützen-Spiel und das ist Sniper Elite 5 auch.
Genre-Fans werden es lieben, aber für Shooter-Freunde mit Hang zur perfekten Optik ist es eher nichts. Diesmal versuchte Rebellion auch etwas mehr Wiederspielbarkeit einzubauen, was sicherlich für manche Spieler funktioniert. Wenn die Kampagne doch etwas seicht ist, kann man sich in den neuen Invasionsmodus bewegen, der etwas frischen Wind bringt. Ansonsten weht nur ein Hauch Revolution. Die vom Entwicklungsstudio eingebrachten Neuheiten bringen wenig Frisches, dass die Impulse bringen würde, damit Sniper Elite 5 im Test mehr Punkte verdient hätte.
Sniper Elite 5 ist seit dem 26. Mai 2022 für PS4, PS5, Xbox Series X/S, Xbox One und Windows PC verfügbar.
Test-Hardware: Intel Core i7 10700K, 8x 3.80GHz; ASUS TUF GAMING Z490-PLUS, S. 1200 Motherboard, NVIDIA GeForce RTX 3080 10GB; 64GB Ballistix RAM DDR4-3600; Gespeichert auf NVMe M.2.