GTA 6-Publisher warnt bereits jetzt vor „Review-Bombing“
Noch nicht einmal am Markt, doch Take-Two nimmt sich dem Thema "Review-Bombing" (auch für GTA 6) bereits an.


Markus BauerMarkus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
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GTA 6 erscheint womöglich – frühestens – in 15 Monaten, doch bereits jetzt warnt der Publisher, Take-Two Interactive, vor „Review-Bombing“. Diese Einschätzung teilte das US-amerikanische Unternehmen kürzlich mit seinen Investoren und machte damit deutlich, wie stark negative Bewertungsaktionen Videospiele von heute beeinflussen können.
Doch was versteht man unter „Review-Bombing“? Die Bezeichnung trifft auf die Praxis zu, Videospiele gezielt mit negativen Bewertungen zu überhäufen, oft aus Protest oder Frustration. Bekannte Beispiele waren hier u.a. The Last of Us Part 2, weil die Protagonisten lesbisch ist. Dadurch entstand zu Beginn ein falsches Bild vom Spiel, weil die Spieler-Wertungen ziemlich niedrig ausgefallen sind. Ein großer Unterschied zur Fachpresse-Meinung, die eindeutig positiv waren. Gerade bei Plattformen wie Steam, Xbox und PlayStation bekommt man die User-Bewertung aufgetischt und entscheidet sich in Sekundenschnelle für oder gegen einen Kauf.
Take-Two bestätigt: Review-Bombing wirkt!
Auch wenn manche von uns die Stirn runzeln, wenn wir dumme Kommentare auf Metacritic, Steam und Co. lesen: Review-Bombing wirkt! Take-Two Interactive hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche solcher Kampagnen erlebt und kann davon ein Lied singen. Oder einen Bericht schreiben. In ihrem neuesten Jahresbericht ging das Unternehmen genauer darauf ein.
In einem detaillierten Abschnitt des 10K-Berichts wurde Review-Bombing festgehalten, wie Gamefile.news schreibt. Laut dem Bericht sind hohe Bewertungen auf Drittanbieterplattformen essentiell, da sie die Sichtbarkeit und den Erfolg eines Spiels erhöhen.

Bis sich GTA 6 Review-Bombing stellen muss wird es noch eine Weile dauern. Take-Two macht sich allerdings schon jetzt darüber Gedanken. – Bild: Rockstar Games
GTA 6-Publisher sieht Konsequenzen
Die negativen Bewertungsaktionen können nicht nur den Ruf eines Spiels schädigen, sondern auch direkte finanzielle Auswirkungen auf das Produkt haben. Spieler können sich natürlich abwenden, was direkt zu Umsatzeinbußen führt. Um diese zu kompensieren muss mehr Geld ins Marketing fließen, um die Auswirkungen von Review-Bombing zu kompensieren. Diese „Diffamierungskampagnen“ könnten natürlich auch Grand Theft Auto 6 das Leben schwer machen, auch wenn es zu bezweifeln ist, dass eine so große Community vollkommen vom GTA 5-Nachfolger abwendet. Ganz auszuschließen ist es allerdings auch nicht, immerhin werden politische Themen immer wieder auf die Schippe in GTA genommen.
Doch man kann auch die andere Seite der Medaille sehen. Im Mai 2024 sah sich Sony Interactive Entertainment (SIE) gezwungen, die PSN-Kontoverknüpfungspflicht für Helldivers 2 zurückzunehmen, nachdem eine Flut negativer Bewertungen auf Steam einging. Gut für die Spieler, die nicht einen weiteren Account anlegen wollten. Doch man kann nicht wirklich wissen wie viele Steam-Spieler deswegen Helldivers 2 nie gespielt haben, weil die Nutzer-Bewertung schlecht ausfiel. Ebenso traf es ein anderes Sony-Spiel für PC, nämlich Ghost of Tsushima.
Das Internet vergisst nicht
Heutzutage ist es viel leichter seine eigene Meinung mit der Welt zu teilen. Ich mach es gerade auch, wenn du diesen Artikel liest. Klar, aber man muss sich der Konsequenzen bewusst sein. Bewerte ich ein Spiel schlechter, weil mich irgendetwas „Unnötiges“ aufregt? Oder bewerte ich ein Spiel deswegen schlecht, weil es einfach wirklich „unspielbar“ oder „unbrauchbar“ ist? Nun, diese Frage sollte sich jeder selbst stellen, vor allem wenn man sich von anderen „Review-Bombern“ emotional anstecken lässt.
Die „Anerkennung“ eines Branchen-Primus wie Take-Two Interactive über die Auswirkungen von Review-Bombing unterstreicht, wie ernst die Branche diese Praxis nimmt. Spieler haben durch Bewertungen eine starke Plattform, aber diese Macht sollte verantwortungsvoll genutzt werden, damit sie im Gleichgewicht bleibt.
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