Auf der Jagd nach den verlorenen Erinnerungen.
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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Blue Reflection: Second Light ist der Nachfolger von Blue Reflection, welches 2017 auf den Markt gekommen ist. Der neuste Ableger bietet neue Charaktere und eine neue Story und erschien für PlayStation 4, Nintendo Switch und PC.
Um Blue Reflection: Second Light spielen zu können, muss man laut Entwickler Gust den Vorgänger nicht unbedingt gespielt haben. Allerdings kommen im Spiel die Mädchen aus dem ersten Teil vor, daher sollte man sich über den Vorgänger zumindest etwas informiert haben. Auch Parallelen zum Anime Blue Reflection Ray und zum Mobile Game Blue Reflection Sun, welches noch nicht erschienen ist, sind vorhanden. An sich ist es ja immer ganz schön, wenn Spiele Bezug nehmen auf andere Titel der Reihe, sowie bei Scarlet Nexus. Allerdings ist es Unsinn ein Game zu veröffentlichen, welches wohl auch Parallelen zum Mobile Game hat, welches noch gar nicht auf den Markt gekommen ist.
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Die Story dreht sich um die Schülerin Ao Hoshizaki, die auf dem Weg zum Nachhilfe plötzlich in einer anderen Welt landet. Eine verlassene Schule in der sich noch drei weitere Mädchen befinden, die allerdings sich an nichts aus ihrem Leben erinnern können, als ihren Namen. Die Schule ist von Wasser umgeben, außer den viern befindet sich sonst niemand in der Schule. Kurz nach Aos Ankuft erscheint allerdings ein Weg übers Wasser in eine weitere fremde Welt, in der es von Dämonen wimmelt. Doch die Mädchen haben besondere Kräfte erhalten, welche es Ihnen erlaubt Waffen zu beschwören und sich sogar zu verwandeln. Bald stellen sie fest, dass diese Welt mit einem der Mädchen verknüpft ist. Denn sie finden in ihr Erinnerungsfragmente ihrer Mitstreiterin.
Neben Ao und den anderen drei Mädchen, stoßen nach und nach immer mehr neue Gefährtinnen dazu. Diese haben ebenfalls keine Erinnerung an ihr früheres Leben, mit Ausnahme von Ao. Sie ist die Einzige, die sich an ihr Leben in der realen Welt erinnern kann. So taucht zu jedem Mädchen eine neue Welt auf, die es zu erkunden gibt und in denen man die Erinnerungsfragmente sammeln muss.
Natürlich gibt es in Blue Reflection: Second Light auch Kämpfe. Insgesamt gibt es drei aktive Mitglieder im Team, die am Kampf teilnehmen können. Die anderen Charaktere hingegen dienen als Support, können aber auch eingewechselt werden. Gekämpft wird nach einer Art Timeline. In dieser sammeln die Kämpferinnen Etherpoints, welche dann für Skillattacken genutzten werden können. Diese erhöhen nach jedem Angriff die Geschwindigkeit mit der sich die Etherpoints aufladen und auch wieviele Punkte gesammelt werden können. Erreicht eine Kämpferin das Limit von 3000 Punkten, dann verwandelt sie sich.
Neben dem Kämpfen und den sammeln von Erinnerungsfragmenten können wir auch die Bindungen zwischen Ao und den anderen Mädchen stärken, bis hin zu einer romantischen Beziehung. Wir gehen dafür auf Dates oder erledigen Sidequests, die die Gefährtinnen uns geben. Das Stärken der Bindungen erlaubt uns neue Skills und Fähigkeiten freizuschalten. Man sollte also durchaus versuchen sich die Zeit für ein paar Quests und Dates zu nehmen.
Desweiteren können wir die Schüle auch verschönern. Wir bauen hierzu die verschiedensten Elemente auf dem Hof auf wie z.b. eine Sonnenliege mit Schirm oder einen Eisstand. Das schaltet zudem neue Treffpunkte für eben erwähnte Dates frei. Um die Elemente zu erbauen, benötigen wir Materialien die danach weiterverarbeitet werden können. Die Materialien findet man relativ entspannt in den Heathscapes (Dungeons) der Mädchen. An diesem Punkt dürften sicherlich ein paar Spieler die grobe Ähnlichkeit zu der Synthetisierungs-Mechanik aus der Atelier-Reihe auffallen. Denn auch diese Games sind von Gust entwickelt worden. Allerdings sind diese Systeme in Blue Reflection: Second Light wesentlich unkomplizierter als zum Beispiel in Atelier Ryza.
Die Grafik des Games ist leider auch nichts, worüber es sich zu reden lohnt und eine deutsche Lokalisierung fehlt ebenfalls. Das Spiel kann lediglich mit japanischen Voicer-Over und englischen Untertiteln gespielt werden.
Blue Reflection: Second Light ist ein sehr solides JRPG, welches die Faszination der Magical Girls verwendet um sich vom Rest abzuheben. Das ist allerdings auch das Einzige, was das Spiel etwas von anderen Games des Genres abhebt. Die Grafik ist nicht Besonderes und auch die Mechaniken haben wir irgendwie irgendwo schon einmal gesehen. Das heißt allerdings nicht, dass man mit dem Spiel keinen Spaß hat. Wer die Atelier-Reihe von Gust mag, wird sicherlich auch mit Blue Reflection keinen Fehlgriff machen. Vor allem das Daten der Mädchen untereinander, dürfte für viele Spieler sicherlich ganz spannend sein. Denn gleichgeschlechtliche Liebe sieht man eher selten in Videospielen, vor allem wenn diese aus Japan kommen.