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Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon – Game Review

Nach Abschluss der Trilogie folgt nun ein Sprung in die Vergangenheit. Wer ist Cereza und was hat es mit Cheshire auf sich?

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon

Wer schreibt hier?

Bayonetta. Unglaubliche 8 Jahre haben wir auf Bayonetta 3 gewartet, um die Trilogie rund um die Hexe mit unglaublich langen Haaren zu einem Abschluss zu bringen. Nun schießt Entwickler Platinum Games gleich ein weiteres Spiel hinterher, um die Wartezeit drastisch zu verkürzen. Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon ist ein erster Versuch, unserer geliebten Umbran Witch mehr Hintegrund-Story zu geben. Wer ist sie und wie kam es zu ihrer Geschichte wirklich? In erster Linie nimmt man natürlich an, wie bei allen größeren Franchises, hier will man nur Geld machen. Und dafür macht man ein in der Produktion billigs Spiel, setzt noch ein paar interessante Story-Punkte ein. Doch nicht so bei Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon! Platinum Games bringt neues Gameplay, komplett neue Orte, garniert mit genügend Story.

ACHTUNG: Dieser Artikel beinhaltet Spoiler zu Bayonetta 3! Um Bayonetta Origins vollumfänglich verstehen zu können, ist ein Abschluss von Bayonetta 3 notwendig, als auch entsprechende Kenntnisse der Vorgänger Bayonetta 1 und 2.

Cereza – Getrennt von ihren Eltern

Die Geschichte beginnt damit, dass eine Umbran Witch und ein Luman Sage sich verlieben. Es kommt ein Kind auf die Welt. Dies ist jedoch ein schweres Delikt in der Welt der Umbran Witches. Deswegen wird sie auch in einen Kerker gesperrt und von ihrem Kind getrennt. Das Kind ist ein Mädchen namens Cereza. Sie wächst auf der anderen Seite der Gitterstäbe auf und besucht immer wieder ihre Mutter. Ihre Mutter bastelt ihr aus den wenigen Mitteln, die sie in ihrer Zelle hat eine Plüschkatze. Cereza nennt diese Cheshire.

Eines Tages aber wird entschieden, dass ihre Mutter in einen noch tieferen Kerker gesperrt werden soll. Cereza muss sich ungewollt von ihrer Mutter verabschieden. In letzter Zeit hat sie jedoch immer wieder eine Vision. Sie sieht einen Jungen, er sagt ihr, sie solle einem weißen Wolf folgen. Der Wolf würde sie zu einer Lösung bringen, mit welcher sie ihre Mutter retten kann.

Cereza wächst bei der Hexe Morgana auf. Morgana ist immer streng zu Cereza, sie meint es aber nur gut. Sie will aus Cereza eine starke Umbran Witch machen. Cereza aber ist recht tollpatschig und kommt mit der Magie nicht wirklich klar. Eines Tages entscheidet Cereza, sie macht sich auf den Weg in den verbotenen Avalon Wald, um den Wolf zu finden und ihre Mutter zu retten. So beginnt ein prägendes Abenteuer für Cereza und ihre Plüschkatze Cheshire.

Das erste, was einem natürlich auffällt, Bayonetta hat keine Waffen. Das ist aber auch gut so, denn sie isht noch ein Kind! Hier merkt man schon einmal den ersten, großen Unterschied zu den restlichen Spielen im Bayonetta-Franchise. Möchte ich wirklich ein Spiel spielen wo ich ein Kind steuere? Wir kennen Bayonetta, aka Cereza als furchtlose Hexe, die unglaubliche Monster „bei den Haaren“ herbeizaubern kann und immer ihre coolen Waffen hat. Nun kann sie noch nicht einmal wirklich zaubern und ist eigentlich ein kleines, schwaches Kind mit einer Plüschkatze. Wie bitte?!

Wir übernehmen die Rolle von Cereza zu Beginn und später auch von Cheshire.

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon – (C) Nintendo

Kein Kinderspiel

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon kam erstmals als versteckte Bonuswelt in Bayonetta 3 vor. Hier schien es wie eine Art Traumwelt, dauerte nur ein paar Minuten und dann ging es schon weiter. Doch wenig später würde Platinum Games Boss Hideki Kamiya mit Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon, ein tatsächliches, vollständiges Spiel in dem Format verkünden. Doch ist die Story von Bayonetta interessant genug, um Spieler an ein komplett anderes Format im Bayonetta-Universum zu binden?

Jetzt kommen wir zu den Spoilern, also ihr seid nochmals gewarnt!

Die Antwort auf die Frage ist simpel: JA!

Wenn ihr Bayonetta 3 beendet habt, wisst ihr was ich meine. Das Ende war eine mega Überraschung. Bayonetta 3 machte schon von Beginn an klar, dass es sich um ein Multi-Versum handelt. Doch in keiner Sekunde hatte ich wahrgenommen, dass alle drei bisher erschienen Bayonetta-Games eine unterschiedliche Bayonetta als Protagonistin hatten! So und Bayonetta Origins dreht sich nun um die „echte“ oder „originale“ Bayonetta, Cereza. Sie ist auch die Hauptdarstellerin von Bayonetta 3, die Bayonetta mit den 2 Zöpfen. Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon, ist ihre Geschichte.

Auch ich dachte, als ich die ersten Trailer und Gameplays sah, es wirkt mehr nach einem Kinderspiel im Stile einer Gute Nacht Geschichte. Doch ich sollte bald eines besseren belehrt werden.

Coop in einem Single-Player

Ich denke, auch Platinum Games wird sich dies gedacht haben: „Verstecken wir eine komplett neue Art, Spiele zu spielen in ein komplett simples Design, ohne viel Aufmerksamkeit.“ Sie haben die komplette Branche reingelegt, ohne dass es jemand merkte. Bayonetta Origins hat mich vor komplett neuen Gameplay-Herausforderungen gestellt!

Wie zu Beginn erwähnt, setzt sich das Abenteuer aus Cereza und ihrer Plüschkatze Cheshire zusammen. Wieso ist Cheshire hier nur eine Plüschkatze? In Bayonetta 3 lernen wir die große, monströse und kräftige Katze kennen, welche als Anhänger an Viola´s Samurai-Schwert hängt. Dies ist eine der ersten Fragen, die das Spiel relativ schnell beantwortet. Cheshire begleitet euch eben in Plüsch- und Dämon-Form in den Wald. Nun, man würde annehmen, man steuert dann beide Charaktere einfach der Reihe nach oder eben nur einen. Nein! Ihr steuert beide gleichzeitig!

Tatsächlich ist der linke Stick für Cereza und der rechte für Cheshire! Es ist unglaublich, aber euer Gehrin wird ziemlich herausgefordert! Das bringt das Spiel auf eine komplett neue Ebene. So ist auch die ZL-Taste für den Special Move von Cereza und die ZR-Taste für Cheshire. Dieses Konzept war und ist für mich komplett neu und ich muss sagen, es macht enorm viel Spaß. Man fordert sich als Spieler selbst heraus, ob man diese Steuerung bewältigen kann.

Cheshire als auch Cereza bekommen im Laufe des Spieles verschiedene Fähigkeiten. Ihr findet gewisse Elemente, welche im Wald versteckt sind. Sobald sie damit in Berührung kommen, erhalten sie eine neue Fähigkeit. So kann Cereza dann von Pflanzen gesperrte Wege frei machen oder Cheshire kann Steinhaufen zerstören. Insgesamt gibt es 4 Elemente, welche ihr im Laufe des Spiels finden müsst. Diese ersetzen die bekannten Waffen

Gewohnte Mechaniken

Zu Beginn fühlt man sich wirklich etwas „verloren“, denn es fühlt sich überhaupt nicht wie ein Bayonetta-Spiel an. Sobald man im Wald ist, findet man schnell gewohnte Mechaniken. So gibt es versteckte Bonuswelten, „Tir Na Nog„, nach Bewältigung ihrer sammelt man „Blüten“, welche die Lebensenergie erweitern. Der Wald ist mehrstufig aufgebaut und komplett verzweigt. Man sieht gleich, da gibt es versteckte Wege oder Orte, wo ich erst nach Erhalt gewisser Fähigkeiten weitergehen kann.

Beim Speicherplatz findet ihr einen Spiegel, wo ihr eure und Cheshire´s Moves upgraden könnt. Im Laufe des Spiels sammelt ihr Upgrade-Punkte für beide. Die Welt ist voller Überraschungen! Egal, wo ihr abbiegt, es ist ganz wichtig, die Kamera komplett zu drehen und auch hinter jedem Blatt zu schauen. Viele Kisten sind im Kamerwinkel oder hinter großen Blättern/Bäumen versteckt. Es zahlt sich aus, die „Toten Winkel“ herauszufordern und rein zu gehen. Für den Entwicklungsbaum benötigt ihr neben den Punkten auch Zusatzobjekte. Für Cereza sind dies aus der Bayonette-Reihe bekannten Mondperlen. Cheshire mag die Teufelsfrucht. Diese Items sind jedoch nicht sofort zugänglich und erfordern, dass ihr die Orte erneut besucht.

Auch gibt es Sachen zu Sammeln. So findet ihr Journal-Einträge, die quer durch den Wald verstreut sind. Sie erzählen die Gechichte weiterer Charaktere. Das altbekannte Mixen von Zaubertränken ist ebenfalls dabei. An Speicherpunkten habt ihr die Möglichkeit, neue Mischungen anzugehen.

Eine Welt zwischen Disney und Bayonetta

Die Bildsprache und die Weltgestaltung erinnert mich sehr stark an Kingdom Hearts. Alles ist sehr verspielt und man findet sich an „kindlichen“ Orten wieder, doch eigentlich ist es ziemlich ernst. Der Zeichenstil erinnert sehr stark an Ico. Auch dort hatte man zwei Charaktere, die zusammenarbeiten mussten. Der Avalon Wald ist einfach riesig und da legt man doch schon einige Kilometer zurück, laut Plan. Bei einem Blick auf die Karte stellt man auch fest, wie groß, der Wald ist und wie leicht man sich in diesem verirren kann! Der Avalon Wald ist in mehrere Bereiche unterteilt, in die man der Reihe nach gelangt.

Man kann auch zwischen den Bereichen des Avalon Waldes hin und her gehen. Einige Zeit später wird es dann auch möglich, zwischen den Speicherpunkten schneller zu reisen. Dies ermöglicht dann zuvor geblockte Wege oder versteckte Items zu finden.

Die Karte ist meiner Meinung nach super unübersichtlich. Ich habe einiges an Zeit benötigt, um mich mit dieser Art von Karte zurecht zu finden. Höhenunterschiede sind nicht klar und auch die genauen Orte sind meiner Meinung nach sehr unklar. Ähnlich wie bei anderen Spielen, werden durch das Erledigen von Aufgaben, Bereiche freigeschalten und Items auf der Karte sichtbar gemacht. Bei Bayonetta Origins sind es die Tir Na Nog´s. Sobald ihr eines abschließt, seht ihr, wo sich die wichtigen Items des Abschnittes befinden. Dies bedeutet aber nicht, dass ihr diese schon einsammeln könnt. Bei manchen Items benötigt ihr zuerst einmal gewisse Fähigkeiten. So stellt Platinum Games sicher, dass ihr auch eine Reise zurück tätigt.

Gameplay

Die Kämpfe funktionieren nur im Duo-Pack. Cereza besitzt die Fähigkeit, Gegner mit Pflanzen zu umwickeln und sie damit an Ort und Stelle zu halten. Sie kann keine Schläge ausüben. Da „springt“ dann Cheshire ein. Er zerlegt und zerfleischt die Gegner richt, im kinderfreundlichen Stil natürlich. Im Lauf der Zeit erhalten beide noch weitere Fähigkeiten, mit denen sie auch stärkere Gegner schaffen und auch weitere, neue Bereiche öffnen und finden können.

Die Hauptmissionen fließen wirklich dahin. Das Spiel geht zügig und flüssig voran. Mit der Zeit findet ihr auch auf gewisse Nebenmissionen. Auch diese zahlen sich aus, denn ihr bekommt Gegenstände, welche ihr für eure Upgrades benötigt. Die Karte ist überraschend groß und vielschichtig. Es zahlt sich durchaus aus, mehrmals gewisse Gebiete zu besuchen, denn es sind überall hilfreiche Gegenstände und Fähigkeiten versteckt!

Die Geschichte selbst wird von einer Erzählerin geschildert. Es gibt keine Zwischensequenzen im klassischen Sinne. Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon ist wirklich wie ein Märchenbuch aufgebaut. So blättert ihr die Seiten nach jeder Sequenz.

Fazit

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon ist in meinen Augen ein Überraschungserfolg. Schaut man sich nur die Verpackung oder den Trailer an, wird man sich schnell denken, „das wirkt super langweilig“. Doch sobald man es spielt, kann man es nicht mehr weglegen. Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon dauert zwischen 14-18 Stunden, je nachdem wie gründlich man durch die Welten geht. Auf der Nintendo Switch hat Platinum Games mit dieser Umsetzung wirklich das Meiste herausgeholt. Klar, der geschichtliche Mehrwert innerhalb des Bayonetta Universums ist überschaubar. Gleichzeitig erhalten Fans der Serie ein paar durchaus relevante Informationen über ihre Lieblings-Hexe und ihre Mitstreiter. Die Hintegrundgeschichte wurde optisch als auch spielerisch in eine wirklich schöne Welt gepackt. So macht spielen Spaß!

ReviewWertung

8SCORE

Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon ist eine nette Gameplay-Erweiterung im beliebten Franchise und bringt spielerische Herausforderungen, die einen sofort fesseln.

Detail-Wertung

Grafik

8

Sound

8

Gameplay

9

Story

7

Motivation

8

Steuerung

10

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