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Die Top 5 Spider-Man-Filme, die du nicht verpassen darfst!

Spider-Man kann mittlerweile auf zehn Solo-Filmabenteuer zurückblicken. Doch welcher Film ist eigentlich der beste?

Spider-Man: Miles Morales - (C) Insomniac Games

Spider-Man: Miles Morales - (C) Insomniac Games, Marvel, Sony

Miles Morales als Spider-Man in “Spider-Man: Across the Spider-Verse” – (C) Columbia Pictures’ und Sony Pictures Animations – CTMG, Inc. All Rights Reserved

Mit Spider-Man: Across the Spider-Verse startete letzte Woche der mittlerweile zehnte Film mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Auch wenn, sowohl die freundliche Spinne als auch die Nachbarschaft, in den letzten zwanzig Jahren bereits das ein oder andere Mal gewechselt wurden. Und das hat auch einen besonderen Grund. Seit seinem Erstauftritt in Amazing Fantasy 15# im Jahr 1962, hat der wandkrabbelnde Spinnenmann nichts von seiner Faszination verloren. Es gibt kein Medium, durch das er nicht schwingt.

Der schlaksige Hochbegabte, der immer einen lustigen Spruch auf den maskenverdeckten Lippen hat, ist immer noch genau so nahbar, wie er verantwortungsbewusst ist. Auch wenn zahlreiche Onkel Bens (und Mays) in den Jahrzehnten seit seines ersten Solofilms ihr Leben lassen mussten, steht Spider-Man immer noch für genau das, was Superhelden so super macht. Sie sind stark und heldenhaft, müssen aber genau so wie wir ihre Miete zahlen und ihr Liebesleben auf die Reihe kriegen.

Und auch wenn das Spidey-Universum über einen der besten Schurken-Kader und einige der besten Nebenfiguren der Comic-Geschichte verfügt, wurden jene nicht immer ganz so erfolgreich auf der großen Leinwand eingesetzt. (Wir schauen in deine Richtung Amazing Spider-Man) Es gibt also fast so viele “Spider-Man”-Filme, wie ein nicht-arachnomorpher Mensch Finger hat. Doch nicht alle sind auch auf gleich gut. Deswegen haben wir für euch eine Liste mit den fünf besten Filmen zusammengestellt, die die unzusammenhängenden Reihe zu bieten hat. Anmerkung: Hierbei wurden nur Solo-Filme und keine Nebenauftritte gewertet. Avengers: Endgame, du bist also raus!

Spider-Man (2002)

Den Anfang macht der Film, mit dem alles begonnen hat. Sam Raimis Spider-Man aus dem Jahr 2002. Mit Tobey Maguir in der Hauptrolle, stellt der Film für viele den ersten Berührungspunkt mit dem Netzschwinger dar. Logisch also, dass auch die Comic-Verfilmung eine Origin Story darstellt. Immerhin war der Markt noch nicht so Übersättigt, wie das heute der Fall ist. Im Film bekommen wir daher all die einschneidenden Szenen zu sehen, die sich bis heute ins Gedächtnis zahlreicher Fans gebannt haben.

Egal ob es der gewaltvolle Tod des liebenswerten Onkels ist. Seine treffenden Worte, die Spideys gesamten moralischen Kodex ausmachen. Ein teuflischer Williem Dafoe als schurkischer Green Goblin, der von seinem eigenen Größenwahn aufgespießt wird. Oder aber der romantische Kuss mit Mary Jane im Regen, die dank einer charmanten Performance von Kirsten Dunst nicht nur Spider-Man wortwörtlich den Kopf verdreht hat. Regisseur Sam Raimi greift dabei auf all die Tricks zurück, die er in seiner Zeit als Genre-Filmemacher perfektioniert hat. Peter Parkers erster Netzschwung ist hürdenreich und triumphal, wenn er denn klappt. Sonst aber klummsig und unbeholfen. Genau der Held also, den auch wir verkörpern könnten. Wenn wir nur die nötigen Kräfte hätten (und wohl auch die Verantwortung).

Begleitet von der markanten Musik, die sich durch die gesamte Trilogie ziehen wird, ist Spider-Man in diesem Film ein heldenhafter Retter, der seine Probleme, denen der Bürger von New York unterordnet. Dabei ist Maguirs Peter Parker genau so verletzlich, wie wir ihn sehen wollen. Auch wenn wir schon damals nicht davon überzeugt waren, dass 27-Jährige einen Teenager spielen soll. Nichtsdestotrotz ist der erste “Spider-Man”-Film eine unterhaltsame Achterbahnfahrt voller Emotionen und wilder Action, die das Superheldengenre um viele Details ergänzte, die wir heute in den meisten Marvel-Filmen vermissen müssen.

Spider-Man: Homecoming (2017)

Als Spider-Man: Homecoming 2017 in die Kinos kam, stelle der von Tom Holland gespielte Peter Parker, schon die dritte Inkarnation des selben Charakters in nur zehn Jahren dar. Nach Tobey Maguirs Trilogie und Andrew Garfields kurzlebigem “Amazing”-Zweiteiler, war es diesmal ein tatsächlicher Jugendlicher, der in das blau-rote Kostüm schlüpfte. Doch anders als in den Filmen davor, kam dieser Spider-Man nicht alleine.

Denn nach Jahren, in denen der Netzschwinger seine Abenteuer alleine bestreiten musste, erschien Homecoming als Teil der größten, Initiative der Filmgeschichte. Er war nun eine Figur des Marvel Cinematic Universe und somit Bestandteil eines noch viel größeren Geflechts aus hunderten Charaktere aus der Comicwelt. Wenn also Peter Parker in der Schule ein Belehrungsvideo ertragen muss, wird es einem von niemandem geringeren als Captain America vorgestellt. Werden moralische Fragen aufgeworfen, dann nicht mehr von einem erschossenen Onkel, sondern vom exzentrische Tech-Milliardär Tony Stark, a.k.a Iron Man.

Homecoming wirkte frisch und neu, weil Spider-Man zum ersten Mal das volle Potential der Comic-Bücher ausschöpfte. Denn die waren schon immer von großen Events und serienübergreifenden Ereignissen geprägt, die alle Helden des Unversums gegen eine gemeinsame Gefahr zusammentrommelten. Doch anders als viele aktuelle Comic-Verfilmungen, verließ sich der Film nicht zur Gänze auf lustige Cameos und obligatorische Team-Ups. Vielmehr war der Film eine old-school High-School-Komödie, samt besten Freunden, peinlichen Eltern (Tante May ist diesmal jung), Schulausflügen und viel, viel Liebesdrama rund MJ (diesmal vom Disney-Star Zendaya gespielt). Selbst Batman-Urgestein Michael Keaton wagte sich in das Genre zurück und verkörperte den Bösewicht Vulture, der nicht nur gefährlich und böse, sondern auch der Vater der ersten, großen Liebe war. Teenie-Drama vorprogrammiert. Und immer noch einer der besten Twists des MCUs.

Tom Holland überzeugte indes bereits in Captain America: Civil War als sympathischer Peter Parker voll jugendlichem Charme und ausreichend Wortwitz. In Homecoming avanciert er jedoch zum ultimativen Spider-Man, der, so scheint es, für jene Rolle geboren wurde. Und wenn man die eher mauen Filme betrachtet, die er seitdem drehte, dann sollte er sie wohl auch so bald nicht aufgeben.

Spider-Man: No Way Home

Spider-Man: No Way Home ist ein Film, der wohl ohne Into the Spider-Verse (mehr dazu später) nicht möglich gewesen wäre. Der Film war die Kulmination der MCU-Trilogie mit Tom Holland und baute dabei auf nicht nur seinen eigenen Filmen, sondern auf bisher allen veröffentlichten “Spider-Man”-Abenteuern auf. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie viel Gehirnarbeit die Verantwortlichen der beiden Studios Sony und Marvel hinter den Kulissen aufbringen mussten, um so einen studioübergreifenden Deal auf Papier bringen zu können.

Doch das war es wert. Schon der erste Trailer zu No Way Home versprach mehr zu sein als nur der Abschluss der MCU-Trilogie. Vielmehr nahm sich der Film vor, jedem der drei Leinwand-Spider-Men, ein würdiges, multiversales Ende zu bereiten. Und das, indem er sie gegen die größten Bösewichte ihres Universums und das der anderen, kämpfen ließ. Dr. Octopus aus der “Tobey Maguir”-Trilogie kämpfte im MCU gegen Tom Holland. Electro aus den “Amazing Spider-Man”-Filmen kehrte weniger blau zurück. Und der hervorragende Williem Dafoe präsentierte sich erneut als Norman Osborn. So verrückt und wahnsinnig, wie wir es gewohnt waren.

Doch da endete es nicht. Nach Monaten der Spekulation, traten auch Tobey Maguir und Andrew Garfield erneut als Spinnenmänner auf. Als die beiden Helden das erste Mal durch ihre Portale schritten, war das Gefühl im Kinosaal unbeschreiblich. Ein Moment, der  mit den aufregendsten Sequenzen in Avengers: Endgame gleichzusetzen ist. Der Film wusste gekonnt mit der Nostalgie zu spielen, die viele Fans, die Spider-Man ihr Leben lang in all seinen Film-Versionen begleitet haben, empfanden. Er erzählte jedoch trotzdem eine tief-emotionale Geschichte rund um den Protagonisten des Hauptuniversums, der diesmal mit der Enthüllung seiner Geheimidentität und einem von Doctor Strange falsch durchgeführten Zauber, zu kämpfen hatte.

Tom Holland liefert dabei seine beste, schauspielerische Leistung als Peter Parker ab und beweist erneut, dass er authentischste Leinwand-Inkarnation ist. Und selbst Andrew Garfield aus seinen viel gehassten “Amazing”-Filmen, bekommt eine letzte Chance zu zeigen, was seine Filme hätten sein können. Nicht umsonst wurden direkt im Anschluss Stimmen nach einer Fortsetzung laut. Der Film liefert allen drei Spinnenmännern einen würdigen Abschluss und macht trotzdem Lust auf mehr. Denn am Ende des Films finden wir Spider-Man genau dort wieder, wo seine besten Geschichten immer schon stattfanden. Mit einer Geheimidentität, alleine in einem New Yorker Apartment. Und mit all der Verantwortung und der Erfahrung, seine Kräfte richtig einzusetzen.

Spider-Man: Into the Spider-Verse

Das Rennen um den ersten Platz der besten Spider-Man-Filme war hitzig. Und wenn wir uns ehrlich sind, könnten Platz 2 und 1 beliebig ausgetauscht werden und es würde sich nichts ändern. Dass Into the Spider-Verse in unserer Liste “nur” auf Platz 2 gelandet ist, hängt indes nur mit dem persönliches Geschmack zusammen. Denn Fakt ist, dass der erste Leinwandauftritt von Fan-Liebling Miles Morales wohl nicht nur ein hervorragender “Spider-Man”-Film, sondern auch einer der besten Superhelden-Filme aller Zeiten ist.

Warum das so ist, wird auf den ersten Blick klar. Der Film ist ein Meisterwerk der Animationsfilmkunst. Jeder Frame, jede kreative Kameraeinstellung, jeder wunderschöner Panorama-Shot, zeugt von künstlerischer Finesse, die das Genre die Jahre danach geprägt hat. Der comic-hafte Animationsstil war so originell und innovativ, dass sich immer noch zahlreiche Filme (z.B. Der Gestiefelte Kater: Der Letzte Wunsch, Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayehm) bis heute davon inspirieren lassen. Doch der Film besteht nicht nur aus spektakulären Actionsequenzen und bildhübschen Animationen.

Vielmehr erzählt er, trotz seiner multiversalen und ambitionierten Ansätze, eine ganz persönliche Geschichte um den hochbegabten und unterforderten Miles Morales. Nach dem Biss einer radioaktiven Spinne, wird er jedoch in ein größeres Universum geworfen wird. Eigentlich kommt es vielmehr zu ihm. Wirklich hinein, geht es erst in der mindestens genau so eindrucksvollen Fortsetzung. Miles innerer Konflikt mit seinem Vater, dem Zwist mit seinem geliebten, aber verbrecherischen Onkel und seinen neu gewordenen Kräften, ist dabei der Kern jeder guten “Spider-Man”-Story. Darüber hinaus scheut sich Into the Spider-Verse nicht, die komplett absurden Ansätze des Multiversums zu begrüßen. Er schaffte damit bereits 2018 ein Fundament, auf dem die moderne Supderheldenlandschaft seitdem vergeblich versucht aufzubauen. Anders als andere Genrevertreter, verliert sich Into the Spider-Verse jedoch nicht darin, sondern geht erst dann so wirklich auf, wenn wir auf andere Inkarnationen von Peter Parker treffen, die alle in ihrem eigenen, einzigartigen Animationsstil erscheinen.

Ein meisterhafter Film, der uns zeigte, was das Multiversum so kann. Lange noch bevor das Thema bei den Oscars relevant wurde und seitdem kaum mehr wegzudenken ist.

Spider-Man 2 (2004)

Wie bereits angemerkt, hätten Into the Spider-Verse und Platz 1 beliebig ausgetauscht werden können. Aber auch wenn die multiversalen Abenteuer des Animationsfilms einzigartig und spektakulär sind, spielt die perfekte “Spider-Man”-Geschichte für uns immer in einem kleineren Rahmen. Eine freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die einfache Bürger vor einem schurkischen Bösewicht, in ihrer Heimat New York, retten muss. Und kein anderer Film verkörpert diesen Ethos besser als Sam Raimis Fortsetzung, Spider-Man 2.

Erneut schlüpfte Tobey Maguir in die Rolle von Spider-Man und bekämpfte das Verbrechen. Doch erneut lauerte der wahrer Kampf dort, wo er nur als Peter Parker ausgetragen werden konnte. Denn in Spider-Man 2 läuft aber auch so gar nichts gut für den in Geldnot befindlichen Parker, der sich als Pizza-Bote seine mickrige Einzimmerwohnung finanzieren muss. Und zu allem Überfluss scheint ihm auch seine einzig wahre Liebe, Mary Jane, aus den Fingern zu rutschen, da sie sich ausgerechnet mit dem Sohn seines cholerischen Chefs verlobt hat. Doch als er dem genialen Forscher Dr. Otto Octavius vorgestellt wird, scheinen sich seine trüben Wolken endlich zu lichten. Bis natürlich unweigerlich dessen Ambitionen in Größenwahn münden und er permanent mit den tödlichen Metallarmen verschweißt ist, die ihn zum Schurken Doc Ock werden lassen.

Doch was der Film hier macht, bleibt im Genre weitestgehend unerreicht. Er vermenschlicht den Bösewicht, macht ihn zur tragischen Figur, die weniger mit einem Fausthieb als mit einer Umarmung besiegt werden sollte. Auch wenn die von Raimis Horror-Vergangenheit inspirierte Aufwachsequenz zum brutalsten (und beeindruckendsten) gehört, was wir in einem Film dieser Art je zu sehen bekamen. Doc Ock ist weniger Bösewicht als Antiheld. Der perfekte Schurke für einen Helden, dessen größte Stärker ein moralischer Kompass ist.

Heroische, wenn auch von tiefen Unsicherheiten geplagte, Spider-Man-Momente, die im ständigen Austausch mit dem turbulenten Zivilleben Peter Parkers stehen. Dazu noch einen der tiefsten und überzeugendsten Bösewichte des Superhelden-Genres und wir haben den besten “Spider-Man”-Film, den das langjährige Franchise je hervorbrachte.

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