Arbeitskampf

Ubisoft: Mitarbeitende in Frankreich sind in den Streik getreten

Mehrere hundert Mitarbeiter der französischen Ubisoft-Niederlassung streiken und machen damit auf die wachsende Unzufriedenheit aufmerksam.

Ubisoft Logo - ©Ubisoft

Über 700 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter der verschiedenen Ubisoft-Studios in Frankreich haben koordiniert gestreikt. Dies stellt eine bedeutende Entwicklung in der Spieleindustrie dar. Der Auslöser für diese organisierte Aktion war das Scheitern der jährlichen Gehaltsverhandlungen, was zu Unzufriedenheit unter der Belegschaft des Unternehmens führte.

Ubisoft ist ein wichtiger Akteur in der Videospielbranche. Das Unternehmen wurde 1986 in Frankreich von den Brüdern Guillemot gegründet und hat seitdem seine Präsenz weltweit mit Studios in verschiedenen Ländern ausgebaut. Zu den herausragenden Titeln des Entwicklers gehören unter anderem Watch Dogs: Legion, Assassin’s Creed Valhalla, Far Cry 6 und Immortals Fenyx Rising. Diese Spiele wurden von vielen Fans positiv aufgenommen. In den letzten Jahren hatte Ubisoft jedoch mit Herausforderungen zu kämpfen. Einige Projekte wurden verzögert oder abgesagt. Dies führte zu einem 10-prozentigen Rückgang des Aktienkurses des Unternehmens.

Über 700 französische Ubisoft-Beschäftigte treten in den Streik

Ubisoft hat Schwierigkeiten mit den Gehältern seiner französischen Mitarbeiter. Am 14. Februar streikten Hunderte von Mitarbeitern in Frankreich, organisiert von der französischen Spielarbeitergewerkschaft STJV. Der Streik erstreckte sich auf die Ubisoft-Studios in Paris, Montpellier, Annecy, Lyon und Bordeaux und wurde durch das Scheitern der jährlichen Gehaltsverhandlungen ausgelöst. Die STJV warf der Geschäftsführung von Ubisoft vor, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren keine angemessenen Gehaltserhöhungen angeboten zu haben und trotz der Rentabilität des Unternehmens Sparmaßnahmen durchgeführt zu haben. Die Diskrepanz zwischen den Gewinnen und der Entlohnung der Mitarbeiter führte zu einer weit verbreiteten Unzufriedenheit unter der Belegschaft. Diese äußerte sich in einem groß angelegten Streik.

Nach dem Streik, an dem über 700 Personen teilgenommen haben, hat die STJV ihre Botschaft bekräftigt und die Solidarität unter den Beschäftigten und externen Unterstützern betont. Sie hat ein klares Signal an die Unternehmensleitung gesendet, dass eine faire Behandlung und Entschädigung der Beschäftigten wichtig ist. Es ist bemerkenswert, dass dies nicht der erste Fall von Unzufriedenheit unter den Angestellten von Ubisoft ist. Im Jahr 2021 forderte die von Angestellten geführte Organisation ABetterUbisoft Veränderungen innerhalb des Unternehmens. Die Forderung erfolgte aufgrund einer unzureichenden Reaktion auf Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens.

Die Botschaft an das Management von Ubisoft ist sehr deutlich, in einem Unternehmen, in dem der CEO einst mit der Aussage herumstolzierte, dass “wenn eine Gewerkschaft zu Ubisoft kommt, ich gehen werde”.

Herausforderungen für die Spieleindustrie

In den letzten Jahren hat die Spieleindustrie eine Zunahme der Herausforderungen für ihre Mitarbeiter erlebt. Diese sind insbesondere durch eine erhebliche Entlassungswelle gekennzeichnet. Vor allem Microsoft hat vor kurzem seine Entscheidung bekannt gegeben, 1.900 Stellen abzubauen, vor allem innerhalb des Activision-Blizzard-Konglomerats. Die wachsende Besorgnis in der Branche wird durch die abrupte Entlassung von 60 Mitarbeitern bei Ubisoft im vergangenen Jahr ohne vorherige Ankündigung unterstrichen. Fachkräfte in der Spieleindustrie sehen sich mit eskalierenden Problemen konfrontiert, sei es in Bezug auf Gehälter oder Arbeitsplatzsicherheit. Es ist wichtig, diese Herausforderungen aktiv anzugehen. Dadurch kann ein stabileres und gerechteres Umfeld für alle Beteiligten geschaffen werden.

Mehr zum Thema