„Sword of the Sea“: Plant Sony schon den nächsten großen Indie-Deal?
Sony und Giant Squid haben gemeinsam die Marke Sword of the Sea in Europa angemeldet. Steckt dahinter ein neues Exklusivprojekt für PlayStation?
Markus BauerMarkus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
Ein neues Markenzeichen sorgt derzeit für Aufsehen: Sowohl Sony Interactive Entertainment als auch Giant Squid haben am 07. Oktober 2025 die Marke „Sword of the Sea“ beim europäischen Patentamt eingetragen. Besonders interessant: Beide Unternehmen sind als Eigentümer gelistet.
Das wirft Fragen auf, denn Sword of the Sea wurde bereits am 19. August 2024 für PlayStation 5 und PC (über Steam und Epic Games Store) veröffentlicht und war zum Start direkt im PlayStation Plus Game Catalog enthalten. Entwickelt wurde es vom unabhängigen Studio Giant Squid aus Kalifornien, bekannt durch Abzû und The Pathless.
Steht eine Übernahme bevor?
Dass Sony jetzt gemeinsam mit Giant Squid als Markeninhaber auftritt, lässt auf mehr als nur eine normale Lizenz-Vereinbarung schließen. Möglicherweise hat Sony entweder die Rechte an der Marke Sword of the Sea erworben oder plant sogar, das Studio selbst zu übernehmen.
Ein Nutzer auf Reddit vermutet, dass es sich um eine Exklusiv-Vereinbarung handelt, ähnlich wie bei der Nioh-Reihe: „Da das Spiel nicht auf Xbox oder Switch erhältlich ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine spezielle Exklusivvereinbarung, wie Sony sie bei Nioh hat.“ Ein anderer sieht das ähnlich, denkt aber weiter: „Vielleicht finanziert Sony bereits eine Fortsetzung.“
Vergleich mit Death Stranding
In den Kommentaren ziehen viele Parallelen zu Death Stranding, wo Sony ebenfalls lange die Markenrechte außerhalb Japans hielt. Ein Nutzer erklärt: „Sony besitzt bei Nioh keine Rechte, aber das hier deutet darauf hin, dass sie bei Sword of the Sea die Marke tatsächlich kontrollieren – ähnlich wie früher bei Death Stranding.“
Doch nicht alle sind überzeugt. Das Beispiel zeigt, wie kompliziert Eigentumsrechte bei modernen Spieleprojekten geworden sind und wie unterschiedlich Verträge zwischen Publishern und Entwicklern ausfallen können.
Ideal für Sonys „PlayStation Plus-Strategie“
Viele Spieler loben Sword of the Sea für seine Atmosphäre und den künstlerischen Stil. Allerdings sehen viele auch eine strategische Absicht: „Sony sollte mehr kleine, talentierte Studios übernehmen, die regelmäßig tolle, aber günstigere Spiele liefern – perfekt für PS Plus Extra und Premium“, so User Additional-Mistake32.
Auch wirtschaftlich ergibt das Sinn. Indie-Titel oder AA-Games – also keine Mega-Millionen-Projekte – sind wesentlich günstiger in der Produktion. Sony könnte dadurch kleinere Day-One-Releases anbieten, statt mächtige AAA-Spiele zu verschenken. Das Beispiel sieht man bei Call of Duty, wobei PlayStation den Großteil des Umsatzes ausmacht. Xbox-Spieler bekommen es „geschenkt“. Dafür wurde der Xbox Game Pass zuletzt massiv im Preis erhöht.
Cleverer Schachzug oder Übernahme in Vorbereitung?
Ob Sony nun das Studio Giant Squid übernehmen oder nur die Markenrechte sichern will, bleibt offen. Doch die Richtung ist klar: Sony stärkt seine Indie-Präsenz und nutzt Spiele wie Sword of the Sea, um den PlayStation Plus-Katalog attraktiver zu machen – ganz ohne die finanziellen Risiken teurer Blockbuster.
Fans dürfen sich jedenfalls Hoffnung machen: Vielleicht arbeitet Giant Squid schon an einer Fortsetzung, diesmal mit voller Unterstützung von Sony.
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