Gegenüber dem letzten Quartal haben 200.000 zahlende Kunden Netflix verlassen und weitere 2 Millionen werden erwartet.
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Warum verliert Netflix immer mehr zahlende Kunden und wieso befindet sich die Aktie im freien Fall? Zum Zeitpunkt dieses Schreibens ist die Netflix-Aktie um knapp 37 Prozent gegenüber dem Vortag gesunken! Von 348,61 US-Dollar auf 218,61 US-Dollar pro Stück. Eine Talfahrt, die vor 6 Monaten begann. Im 52-Wochen-Hoch stand die Aktie bei 700,99 US-Dollar. Das Unternehmen musste im jüngsten Quartalsbericht zugeben, dass man 200.000 Abonnenten verloren hat. Das erste Mal seit über einem Jahrzehnt verzeichnet Netflix einen Rückgang seiner zahlenden Abonnenten.
Das letzte Mal verlor Netflix Abonnenten im Oktober 2011. Für das nächste Quartal rechnet man übrigens mit weiteren 2.000.000 Abonnenten, die man verlieren wird. Der Grund dürfte leicht gefunden sein: Bereits im Januar gab es eine Erhöhung des Abonnementpreises. Netflix behauptet auch, dass Covid-19 in Bezug auf seine signifikante Leistungssteigerung im Jahr 2020 „das Bild getrübt“ habe, wie TheVerge berichtet.
Der Streaming-Gigant hat damit begonnen Tests durchzuführen, wie man das Teilen von Passwörtern mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts in Rechnung stellen könnte. Der Test läuft derzeit in Chile, Costa Rica und Peru. Das Unternehmen versucht seine Abonnenten zu steigern, indem es gegen das Teilen von Passwörtern vorgeht. Vielleicht auch ein Mitgrund, warum manche Abonnenten entschiedenen haben, dass sich der Aufwand für ein Netflix-Abo nicht lohnt. Zumindest in den besagten Ländern.
Derzeit hat Netflix rund 222 Millionen Abonnenten. Wenn man dazurechnet wie viele Menschen durchschnittlich in einem Haushalt leben und das viele Konten “geteilt” werden, dann wird das Programm von Netflix von mehr als einer Milliarde Menschen gesehen. Andere Streaming-Riesen wie Amazon Prime und vor allem das aufstrebende Disney+ werden sicherlich auch dazu beigetragen haben, dass Netflix an Zusehern verliert. Trotzdem muss man Netflix anrechnen, wie groß es mittlerweile geworden ist.
Netflix gibt es in drei verschiedenen Tarifen: Basis, Standard und Premium.
Ob sich der aktuelle Aktienkurs auf geplantes Programm auswirken wird bleibt abzuwarten. Vor allem sind wir schon gespannt, wenn Blockbuster wie The Witcher Staffel 3 auf Netflix starten, ob die Abo-Zahlen danach wieder weiter raufgehen. Vielleicht kann der Streaming-Riese auch mit mehr Anime-Programm seine Zahlen steigern, immerhin sieht die Hälfte des Publikums dieses Genre.