Spieletest: Mirror´s Edge Catalyst

Im neuen Teil von Mirror´s Edge Catalyst stürzen wir uns mit Faith in ihr neues Abenteuer. Lest mehr im Test.

Vom Knast in die Wolken

Mirror´s Edge Catalyst ist weder ein Prequel, noch ein Sequel. Es ist ein kompletter Reboot der Story! Wenn ihr euch also nicht mehr erinnert, was vor 6 Jahren in Teil 1 passiert ist, kein Problem, denn das spielt überhaupt keine Rolle.

Das Spiel beginnt mit Faith´s Entlassung aus dem Gefängnis. Wieso war sie im Gefängnis? Gute Frage, um dies zu erfahren müsst ihr ein Comic lesen! Nach eurer Entlassung werdet ihr mit eurer alten Truppe wieder vereint. Alle sind froh, euch wieder im Team zu haben, es sind auch ein paar neue Kollegen dabei. Doch ihr seid wieder auf den Dächern der Stadt und es könnte nicht besser sein. Jedoch gibt es da ein paar Personen, mit denen ihr noch eine Rechnung offen habt und die gilt es nun zu begleichen.

Assassins Creed aus der Ego-Perspektive

Obwohl es schon so lange her ist, fühlt es sich wie gestern an. Sobald ihr die Steuerung übernehmt, die rote Farbe seht und losläuft, seid ihr wieder mittendrin. Das Laufen und Springen über den Dächern ist auch extrem unterhaltsam. Man hat ein wenig das Gefühl, bei Assassins Creed zu sein und dies aus der Ego-Perspektive zu erleben.

Faith ist irrsinnig schnell. Die roten Markierungen zeigen euch immer einen möglichen Weg an. War dies im Vorgänger noch der einzige Weg, habt ihr jetzt die freie Wahl, neue Wege auszuprobieren. Der angezeigte Weg ist nicht immer der kürzeste oder effizienteste. Das macht es auch ein wenig spannend, da ihr selbst entscheiden könnt und nicht blind dem roten Pfad folgen müsst.

Geradlinigkeit adé

Auch Faith wurden eine Open World spendiert. In der Stadt Glass öffnen sich von Zeit zu Zeit die Bezirke. Jeder Bereich beinhaltet neue Nebenmissionen und Sammelobjekte. Ihr könnt euch auch online registrieren und euer eigenes Embelm gestalten. Dieses kann im Spiel über Billboards aktiviert werden, welche ihr hacken könnt.

Über die Karte verteilt habt ihr auch verschiedene Safe Houses, wo ihr euch ausruhen oder vor den bösen KrugerSec, der Polizei von Glass, verstecken könnt. Seid ihr mal weit von diesen Plätzen entfernt, könnt ihr per Karte direkt eine Fast Travel-Option nutzen. Für dies müsst ihr zuerst einen Stützpunkt der Stadt hacken. Diese Stützpunkte sind über die Stadt verteilt.

Es zahlt sich durchaus aus, Zeit mit den Nebenmissionen zu verbringen, denn so sammelt ihr Erfahrungspunkte. Mit diesen könnt ihr “einkaufen” gehen und neue Moves freischalten. Ihr könnt  Lebensenergie erhöhen, eure Kampftechnik erweitern, neue Lauf-Moves lernen oder neue Gears kaufen. Vieles wird auch erst mit der Zeit verfügbar.

Es sind aber mehr als genug Nebenmissionen verfügbar sodass bei einem guten Zeit-Invstemtent die Upgrades ohne Probleme freigeschalten werden können.

Tarzan war gestern

Nach Just Cause, Batman, Assassins Creed und Uncharted reiht sich nun auch Faith als erste weibliche Heldin in die Reihe der Seilschwinger. Sie erhält ein Upgrade und hat mit diesem die Möglichkeit, sich an gewissen Stellen gleich hochzuziehen oder auch von Dach zu dach zu schwingen.

Dies ist eine tolle Erweiterung zum Lauferlebnis, denn es macht das Ganze um noch eine Spur schneller. Für das perfekte Lauferlebnis ist es also extrem wichtig, die Augen offen zu halten und die Umgebung genau zu studieren!

Laufen ist besser als Kämpfen

Einziges wirkliches Manko im Spiel ist das Kampfsystem. Ihr könnt keine Waffen übernehmen, alle Waffen sind per DNA Code an die KrugerSec gebunden. Das ist ja grundsätzlich OK, wer wäre nicht gerne Bruce Lee? Aber Leider seid ihr nicht Bruce Lee. Es gibt kein Anvisieren, ihr kämpft immer blind und müsst mühsam zum Gegner steuern. Ihr habt leichte und starke Attaken, die leichten werden aber immer geblockt, somit müsst ihr immer den starken Angriff verwenden. Nur ist dies ein simpler Schlag und kann im Vergleich zum leichten Schlag nicht zu einer Kombo erweitert werden. Das ist ziemlich nervig, denn somit hüpft ihr herum wie Mario und streckt alle paar Sekunden euer Bein aus um zuzuschlagen! Eine wirkliche Tortur. Auch die Gegner-KI lässt zu wünschen übrig, da sie einfach ihre Angriffe wiederholt. Die Kämpfe sind keine wirkliche Herausforderung, aber aufgrund des schlechten Systems eine wahre Frustration.

Fazit

Mirror´s Edge Catalyst ist grundsätzlich ein guter Reboot. Das Spiel ist solide und seine Hauptaufgabe, nämlich das Lauferlebnis über den Dächern der Stadt, erfüllt es durchaus. Es ist ein wenig fraglich, ob es wirklich notwendig war, eine Open World für dieses Spiel zu haben, es fördert nicht unbedingt den Forscherdrang, hemmt aber auch nicht den Spaß. Einzig das Kampfsystem ist wirklich träge. Die Story ist OK, sie schreitet langsam voran, man kann ein wenig erahnen, aber sie ist gut aufgebaut. Nervig ist aber die Darstellung der Charaktere. Diese wirken komplett emotionslos und kalt. Ich bin mir nicht sicher, ob dies gewollt war, vielleicht ein Nebeneffekt der kalten Stadt, aber man fühlt sich mit ihnen ganz und gar nicht verbunden. Auch scheinen die Entwickler vergessen zu haben, dass es zwar ein Third-Person Runner ist, sie aber die Stadt komplett aus Glas gebaut haben. Wenn also Dialoge stattfinden und Faith eigentlich spricht und ihr seht in den Spiegel, redet sie gar nicht. Sie ist einfach stumm, so als würde sie per Gedankenübertragung sprechen. Dies ist aber nicht der Fall. Wirklich schade. Trotz allem ein solides Spiel, welches für Unterhaltung sorgt.

ReviewWertung

8SCORE

Eine neue Heldin nimmt uns mit in luftige Höhen.

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