ca. 3 Min lesen
Artikel von Markus +

Wenn man an Hideo Kojima denkt, hat man sofort einen der kreativsten Köpfe der Gaming-Branche vor Augen. Er hat mit Metal Gear Solid ein ganzes Genre geprägt und mit Death Stranding bewiesen, dass er immer noch innovativ denkt. Doch nun überrascht der Kult-Designer mit einem ungewöhnlichen Geständnis: Er spielt selbst nur etwa ein Spiel pro Jahr.

Das klingt unglaublich, schließlich leben viele Entwickler fast in der Welt der Games. Doch Kojima sieht das anders. Für ihn liegt die wahre Inspiration nicht auf der Konsole, sondern außerhalb davon.

Werbung

Inspiration statt Dauerzocken

Auf einer Konferenz (via Rollingstone.com) erklärte Kojima, dass er sich seine Ideen aus ganz anderen Quellen holt. Statt die neuesten Blockbuster zu zocken, verbringt er seine Zeit mit Filmen, Büchern, Museen und persönlichen Begegnungen. „Ich spiele nicht so viele Spiele. Ich schaue Filme, lese Bücher, treffe Menschen und gehe in Museen. Ich kopiere nichts aus einem Spiel“, sagte er.

Für Kojima ist es entscheidend, dass Entwickler ihren Blick erweitern. Spiele allein seien nicht genug, um kreativ zu bleiben. „Wir sollten außerhalb der Box denken und uns von allem um uns herum inspirieren lassen“, erklärte er.

Death Stranding 2: On the Beach - Bild: Kojima Productions

Death Stranding 2: On the Beach ist so viel anders als andere Spiele. – Bild: Kojima Productions

Warum nur ein Spiel pro Jahr?

Natürlich liegt die Frage nahe: Warum spielt er so selten, wo er doch selbst Spiele erschafft? Seine Antwort klingt simpel, ist aber tiefgründig. Videospiele kosten unglaublich viel Zeit. Wer wirklich stundenlang in ein Spiel eintaucht, verliert wertvolle Momente, die man in andere kreative Prozesse investieren könnte.

Werbung

„Spiele nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Ich spiele wahrscheinlich nur ein Spiel pro Jahr“, so Kojima. Für ihn ist das keine Schwäche, sondern eine bewusste Entscheidung.

Kojima glaubt, dass die spannendsten Ideen nicht aus der Gaming-Welt selbst kommen, sondern aus der Realität. Er achtet auf gesellschaftliche Entwicklungen, Kultur, Kunst und Technik. Diese Eindrücke fließen in seine Spiele ein und machen sie einzigartig. Bestes Beispiel ist Death Stranding: Das Spiel handelt von Isolation, Verbindung und dem Überwinden von Grenzen. Themen, die er laut eigener Aussage aus Beobachtungen der realen Welt übernommen hat, lange bevor die Covid-19-Pandemie das Thema Isolation global machte.

Kojimas Arbeitsweise: Ideen im USB-Stick

Kojima verriet bereits früher, dass er ständig neue Konzepte sammelt. Er trägt sogar einen USB-Stick mit all seinen Ideen bei sich, den sein Team später nutzen kann. So geht keine Inspiration verloren, egal ob sie beim Filmabend, im Gespräch oder auf einer Reise entsteht. Diese Arbeitsweise zeigt, wie wichtig ihm der kreative Prozess ist. Nicht der ständige Konsum von Spielen macht ihn zu einem der bekanntesten Entwickler, sondern seine Fähigkeit, Beobachtungen aus der echten Welt in virtuelle Welten zu verwandeln.

Für Fans mag es überraschend sein, dass ihr Idol kaum selbst spielt. Doch vielleicht ist genau das der Grund, warum Kojimas Werke so anders sind. Er schaut über den Tellerrand und bringt Ideen in die Branche, die andere gar nicht sehen würden. Während viele Entwickler versuchen, Trends zu kopieren, setzt Kojima bewusst auf eigene Visionen. Das macht seine Spiele manchmal sperrig, aber auch einzigartig. Und genau das schätzen Millionen von Spielern weltweit.

Vielleicht ist das sein Erfolgsgeheimnis: Nur ein Spiel pro Jahr spielen und den Rest der Zeit nutzen, um Welten zu erschaffen, die uns alle überraschen.

Werbung

Hast du Feedback oder spannende Infos entdeckt? - Dann lass es uns wissen!

Kategorie(n)

Mehr zum Titel

Death Stranding

Mehr dazu...

Alle Details zur Fortsetzung, Death Stranding 2, findet ihr ebenfalls bei uns.

Publisher: SonySysteme: PlayStation, WindowsReleasedatum: 08. November 2019

Mehr entdecken

Neu für dich!