Call of Duty: Verkauft Activision mit KI generierte Skins?
Der Entwickler von Call of Duty setzt laut einem aktuellen Bericht möglicherweise generative KI für wichtige Teile der Spielentwicklung ein.
Tim RantzauTim ist seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Nintendo-Fan und hat seine Begeisterung für Spiele mit einem Studium in Game Design vertieft. Beruflich arbeitet er an der Konzeption von Videospielen und kennt dadurch die Branche nicht nur von außen, sondern auch von innen. Seine größte Leidenschaft gilt jedoch dem Spiele-Journalismus, in dem er Trends einordnet, Hintergründe erklärt und mit viel Erfahrung über neue Entwicklungen berichtet.
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Der Call-of-Duty-Macher Activision hat Berichten zufolge ein kosmetisches Element für Modern Warfare 3 verkauft, das mit generativer KI entwickelt wurde. Viele in der Spieleindustrie haben über die möglichen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz als Werkzeug für die Spieleentwicklung gesprochen. Für andere ist sie aufgrund ihres abgeleiteten Charakters aber auch sehr umstritten. Generative KI neigt dazu, Elemente aus bestehenden Werken zu kombinieren, anstatt etwas völlig Neues zu schaffen. Dies führt zu einer ethischen (und möglicherweise rechtlichen) Grauzone für Kreative und Entwickler. Der schnelle Fortschritt in diesem Bereich bedroht auch die Arbeitsplätze von Artists, Designern, Softwareingenieuren usw. in der Games-Branche.
Aus diesen Gründen ist die Implementierung von generativer KI in die Grundlagen der Spieleentwicklung sehr umstritten. Viele Studios und Publisher sind aufgrund dessen noch mit dem Einsatz unentschlossen. Es scheint jedoch, dass eines der größten Unternehmen der Branche, Activision, bereits Künstliche Intelligenz für das 2023 erschienene Call of Duty: Modern Warfare 3 einsetzen könnte. Laut einem neuen Bericht von Wired über die Auswirkungen von KI auf Karrieren und Berufsfelder in der Spieleindustrie hat der Publisher angeblich „ein KI-generiertes Kosmetikprodukt zum Verkauf angeboten“. Es handelt sich dabei um den In-Game-Shop von Modern Warfare 3. Der Bericht gibt leider nicht genau an, um welchen Skin es sich genau handelt.
Activision könnte Spielgrafiken von Call of Duty mithilfe von KI erzeugen
Es heißt jedoch, dass es Teil des Yokai’s-Wrath-Pakets ist, das im Dezember 2023 veröffentlicht wurde und einen Operator-Skin, einen Waffenplan, eine Visitenkarte, einen Waffenaufkleber und einen Ladebildschirm enthält. Es ist derzeit nicht bekannt, wie viel von diesem Paket KI-generiert ist. Die Spekulationen reichen von einem oder zwei kosmetischen Elementen bis hin zu gar nichts. Besagtes Paket war für 1.500 COD-Punkte (an die 14 Euro) gelistet, und im Modern-Warfare-3-Store wurde die mögliche Verwendung von Künstlicher Intelligenz zur Erstellung von Kosmetika offenbar nicht erwähnt. Wired erfuhr außerdem von einem anonymen Activision-Künstler, dass „viele 2D-Künstler“ im Rahmen von Microsofts 1.900 Entlassungen im Januar 2024 entlassen wurden.
Diejenigen, die blieben, seien „gezwungen“ worden, generative KI zur Unterstützung ihrer Arbeit zu verwenden. Obendrein werden sie wohl gedrängt, an Künstlicher-Intelligenz-Schulungen teilzunehmen. Activision scheint also den Einsatz von KI auf vielen Ebenen des Unternehmens zu fördern. Weder Activision noch Microsoft haben sich bisher zu den Vorwürfen geäußert. Viele in der Spieleindustrie haben den Wired-Bericht jedoch nicht gut aufgenommen. Der Einsatz von generativer KI, um Kreative zu ersetzen, war von Anfang an eine der größten Befürchtungen im Zusammenhang mit dieser Technologie. Mehrere Unternehmen, darunter Square Enix, haben die Auswirkungen erkannt und sich in letzter Zeit etwas zurückgezogen. Wenn Activision diese Technologie tatsächlich zur Verdrängung von Künstlern einsetzt, kann man sich nur fragen, wie lange es dauern wird, bis andere Schlüsselpositionen in Gefahr sind.
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