Die etwas anderen Geisterjäger
Ich wusste nicht worauf ich mich hier einlasse. Denn Banishers: Ghosts of New Eden war absolut nicht auf meinem persönlichern Radar. Das Spiel wurde mir in meine täglichen News gespült und da war es plötzlich. Dann wurde es von mir bekannten Streamern, denen ich sehr gerne zusah, namentlich genannt als ihr nächstes Game auf welches sie sich freuen. Und ich dachte mir so “naja, dann sollte ich mir das vielleicht mal ansehen”. Meldete mich also für eine Review zu einem Game an, von dem ich außer dem Namen und ein paar Newsartikeln nicht wirklich etwas wusste.
Banishers: Ghosts of New Eden macht kein Geheimnis aus dem Bösen welches es zu bezwingen gilt. Auch wenn es anfangs so wirkt als müssten wir erst erkunden und entdecken “WAS” New Eden plagt. So zeigt der Alptraum sehr schnell nicht nur ihr Gesicht. Sondern auch ihre unbändigbare Kraft. Ihre Wut. Und auch die Gnadenlosigkeit. Denn die Protagonistin Aneta Duarte wird vom Alptraum eiskalt umgebracht. Während sie ihren Protégé und geliebten Red Mac Raith in die See wirft. Und das ist der Anfang des Spiels. Oder sagen wir so, der Aufbau um langsam an den Anfang des Spiels zu gelangen.
Und hier sind wir bereits an dem Punkt wo mich persönlich das Spiel auf dem falschen Fuß erwischt. Oder vielleicht auch nur zur falschen Zeit. Denn diese Story braucht nicht nur eine gefühlte Ewigkeit um anzulaufen, sondern ist schwer. Damit meine ich sie ist tief, sie ist voller Emotionen, sie ist tragisch und trägt das gesamte Spiel. Trotz der interessanten Mechaniken zu denen ich nocht komme. Ist es weder das Kampfsystem, noch die Grafik oder Audio. Es ist die Story die dieses Game zur Gänze trägt. Und für so ein Story-Schwangeres Spiel war ich gerade nicht in Stimmung. Es waren also teilweise sehr mühsame Test-Tage, aber ich versuche objektiv zu bleiben.
Nachdem Red aus den Fluten des Meeres gerettet wird von einer Fremden und in einer Höhle aufwacht, dauert es auch nicht lange bis wir feststellen, dass Red heimgesucht wird vom Geist seiner verstorbenen Geliebten und Lehrerin Aneta. Und da es sich hier nicht um zwei gewöhnliche Menschen handelt, sondern Banisher. Sind sie sehr vertraut mit der Welt der Toten die an das Diesseits gefesselt sind. Denn Banishers suchen und finden Seelen die keine Ruhe finden und sie entweder bitten zu gehen, oder eben mit Gewalt verbannen.
Nun kann man im Spiel das wissen der Banisher verbinden mit den neuen Fähigkeiten der untoten Aneta und den sehr realen Fähigkeiten von Red. Was zu einer spannenden Dynamik zwischen Mensch und Geist führt. Und es verlangt uns innerhalb der Geschichte eine schwerwiegende Entscheidung ab. Immer und immer wieder. Denn es gibt einen Weg Aneta wieder zum Leben zu erwecken mittels eines alten mächtigen Banisher Rituals. Allerdings kostet dies die Lebensenergie von lebenden Menschen. Nicht die von Geistern. Aber wer verdient den Tod? Diese Entscheidung gilt es zu treffen. Immer wieder.
Nun gilt es Schuld zu sprechen. Wer ist schuldig? Wer hat den Tod verdient? An dieser Stelle entwickelt sich (aus meiner Perspektive) der eigentliche Kern des Games. Das Lösen von Krimi Geschichten. Die Seelen die noch im Diesseits feststecken, wurden oft gewaltsam aus dem Leben gerissen. Mord und Todschlag. Aber wer ermordete die Person und warum? Das muss man durch das Sammeln von Beweisen und Lesen von Erinnerungs-Echos herausfinden. Um dann anhand dieser Beweise eine Entscheidung zu treffen. Lässt man die geplagte Seele aufsteigen. Verbannt man diese Gewaltsam. Oder hat etwa hier der oder die Lebende ihr Recht verwirkt weiter auf der Welt zu weilen.
Die Kämpfe gegen Geister und Bosse sind nämlich alles Andere als spannend. Auch wenn diese Kämpfe in Banishers angepriesen werden und in den Trailern präsent sind, so fühlen diese sich einfach nicht so cool an. Im Gegenteil. Sie beginnen mich persönlich schnell zu nerven. Weil ich eigentlich in dem jeweiligen Fall den ich gerade untersuche weiter kommen will. Denn ich will wissen welche Konsequenzen meine Entscheidungen über Leben und Tod tatsächlich für die Story des Spiels haben.
Die Grafik des Spiels wirkt auf den ersten Blick sehr gut. Tripple A Qualität würde man sagen. Die Stimmung, die Lichter, die Geister. Es ist alles stimmig. Bis man die ersten Dialoge mit den NPCs hat und plötzlich gar Nichts mehr stimmt. Nicht nur die Lippenbewegungen der einzelnen Figuren, sondern auch die Qualität der NPCs. Die Hauptprotagonisten sind cool und wunderschön ausgearbeitet, aber die NPCs scheint man im schnell-schnell Verfahren einfach reingeklopft zu haben. Aber das könnt ihr euch in den Screenhots ansehen.
Die Audio ansich ist schlicht und gut. Da kann ich kaum etwas dazu sagen außer dass diese Okay ist. Was grundsätzlich positiv im Buche zu Banishers einzutragen ist. Aber diese schwachen NPC Grafiken und vermasselte Lippensynchronität, sind mir persönlich ein recht großer Dorn im Auge. Denn gerade Dialoge sind das Um und Auf eines so Story-Trächtigen Spiels. Somit auch sehr präsent auf meinem Fernseher. Dicker Punkt-Abzug hier von mir.
Das letzte Game dass ich testen durfte und in welches ich tief eingesunken war, war Marvel’s Spider-Man 2. Warum ich das sage? Nun weil es vielleicht erklärt was für einen seltsamen Story Sprung ich gerade hinlegen musste. Von der Energie geladenen und witzigen Blockbuster Story von Spider-Man, zu dem schweren und tragischen Banishers: Ghosts of New Eden. Und da erwischt es mich zur genau falschen Zeit. Ich hätte da irgendwie eine Art “Üebrgangs-Spiel” gebraucht. Um nicht so einen krassen Sprung hinzulegen. Denn die Story von Banishers wirkt wirklich cool und spannend. Und es interessiert mich brennend, welche Auswirkungen meine Entscheidungen haben. Aber zum jetzigen Zeitpunkt, fehlt es mir immer wieder an Motivation wirklich lange weiter zu spielen. Mal ne Stunde hier, ne Stunde da. Aber wenn ich wieder ein Rätsel zu Lösen habe und nicht Random Kämpfe mich nerven. Dann ist es ein cooles Spiel. Es kam bei mir nur leider zur falschen Zeit an.
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