Animal Crossing New Horizons (Nintendo Switch) – Game Review

Die Reise ins Inselparadies hätte keinen besseren Release-Termin bekommen können

Animal Crossing: New Horizons - (C) Nintendo

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Wir sind ein paar Tage zu spät. Zu spät mit unserem Spieletest, der eigentlich schon vor 2 Wochen erscheinen sollte. Der Grund: die Spielemuster gingen am Weg verloren. Unser Flugzeug für die einsame Insel hatte also ein wenig Verspätung. Aber das macht nichts, denn es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als Animal Crossing: New Horizons zu spielen. Die perfekte Flucht aus der Realität.

Europa, Asien, Amerika, auf der ganzen Welt werden Isolationen ausgerufen, Ausgangsbeschränkungen und Quarantäne-Maßnahmen. Wer sich jetzt nicht mit Videospielen wie Animal Crossing beschäftigt, der hat noch einige TV-Serien zum „Abarbeiten“. Oder darf Hilfslehrer für die eigenen Kinder spielen. Oder arbeitet systemkritisch für die Gesellschaft. Ein Danke dafür auch von unserer Seite!

Zurück zum Spiel. Das Spielprinzip ist einfach wie bekannt: Ein kindlicher Mensch befindet sich mitten in der Wildnis. Plötzlich erscheint ein großer Waschbär als Reiseleiter für die einsame Insel. Aber plötzlich hat das Kind die Schulden seines ersten Hauses und muss Käfer und Fische verkaufen, um sich auf der einsamen Insel niederzulassen. New Horizons weicht kaum vom Kerngeschäft von Animal Crossing ab. Es ist eine Niederdruck-Lebenssimulation, bei der man seinen Tagesablauf selbst wählen kann. Wenn man gerne Bäume pflanzt, macht man das. Wenn man Lebewesen sammelt, um sie für das Museum zu spenden, ist das ebenfalls eine Option. Eine Welt, in der die größte Sorge darin besteht, ob die Äpfel und Birnen heute oder morgen für die Ernte bereit sind. Es geht darum, ein neues Zuhause zu finden. Eine entspannte Welt, voller kleiner Abenteuer.

Lagerfeuer und Fruchtcocktails ohne Alkohol

Tom Nook, der berühmte Waschbär, beginnt unseren Besuch auf seiner Insel mit einem Luau mit Fruchtcocktails vor einem lodernden Lagerfeuer. Zufällige Tierdorfbewohner sprechen darüber, wie sie eine Pause von der Welt brauchten und kamen hierher, um etwas Ruhe zu finden.

Gleich am ersten vollen Tag auf der Insel fällt mir diese Symbiose auf. Ich kann den Wind und die Wellen hören, der durch die Bäume rauscht, während der Soundtrack minimale Änderungen vornimmt. Animal Crossing: New Horizons ist das erste Spiel der Serie in HD und das ist ein Wendepunkt, für die Spieleserie. New Leaf für den 3DS war ein tolles Spiel, aber solch schöne Momente hatte man nie. Nun sieht man auch was man fängt und verkauft, Fische und Insekten. Vorher waren es ein paar Pixel. New Horizons bietet selbst bei kleinsten Lebewesen einen viel höheren Detaillierungsgrad. Es hilft der Insel, sich lebendig zu fühlen. Jedes gruselige Tausendfüßlerbein ist sichtbar, sobald es unter einem Felsen hervorkommt, zum Guten oder Schlechten.

Ich bin König, meiner Insel

Trotz der HD-Grafik hat sich das Prinzip nicht viel geändert. In Animal Crossing: New Horizons geht es immer noch darum, jeden Tag aufzuwachen, sich mit lokalen Tierfiguren anzufreunden, Möbel im eigenen Zelt/Haus auszulegen und Fossilien an das nahe gelegene Museum zu spenden. Klingt alles nach einem Spielprinzip das sagt: Mach was du willst, ohne Ziel. Doch es gibt ein Hauptziel: erschaffe verdammt nochmal die beste Insel. Dazu gibt es einen tollen Lebensraum, mit zwei weiteren Inselbewohnern, mit den wir interagieren. Diese haben doch glatt in meinem Obstgarten ein Haus errichtet. Frechheit. New Horizons nimmt enorme Änderungen am Inselbauprozess vor und gibt mir die vollständige Kontrolle über jede wichtige Entscheidung. Ich entscheide den Standort des Wohngrundstücks für jeden neuen Dorfbewohner, bevor er überhaupt einzieht. Ich entscheide, wo das Museum und der Laden gebaut werden. Wenn mir nicht gefällt, wo ich mein Haus ursprünglich platziert habe, kann ich es gegen eine Gebühr umziehen.

Das Maß an Kontrolle ist aufregend, und das noch bevor die viel gepriesene „Terraforming“-Funktion freigeschaltet wird, eine spätere Ergänzung, mit der ich meine eigenen Flüsse, Straßen und Klippen herausarbeiten kann, um meine Insel so zu formen, wie ich es möchte. Es kann einige Wochen dauern, aber irgendwann wird jedes Dorf in Animal Crossing: New Horizons eine echte Repräsentation des Spielers sein, der es geschaffen hat.

Animal Crossing: New Horizons – Besser wie IKEA

Die Anpassung der Insel passt gut zu dem anderen Neuzugang bei New Horizons: der Möglichkeit, meine eigenen Möbel und Werkzeuge herzustellen. Diese Gegenstände wurden den Spielern von freundlichen Dorfbewohnern geschenkt oder in einem Geschäft gekauft. Aber jetzt ist es möglich, ein Bett oder eine Schaufel von Grund auf neu zu machen, vorausgesetzt, ich habe einen Bauplan und die richtigen Ressourcen in der Tasche. Das dauert auch nicht allzu lange bis man alles beieinander hat. Das Sammeln von Ressourcen ist keine Hauptaufgabe, aber eine mühsame Pflichtaufgabe.

Leider fehlt es mir an dem gleichen Nervenkitzel, wenn ich meine eigenen Werkzeuge erstellen muss. Werkzeuge brechen ständig, wenn sie verwendet werden. Ein paar Wochen nach meinem Inselabenteuer benutze ich immer noch Insektennetze und Angelruten, die nach 30 Einsätzen brechen. Also irgendwie gibt es doch einige Wiederholungsprozesse, die mich aufregen. Aber es gibt so vieles, das man erst Wochen nach dem Beginn des Spiels erfahren kann und entdecken wird. Mit regelmäßigen Updates wird das Spiel am Leben gehalten und ich würde mich nicht wundern wenn einige Menschen damit hunderte an Spielstunden verlieren. Immerhin kommen auch immer wieder Gäste und Verkäufer auf meine Insel, diese bringen Mikro-Aufgaben mit, die wiederum neue Gegenstände freischalten. Keine aufregenden Begegnungen, keine Kampfmomente, einfach „chillig“ – wie der Rest auch schon.

Fazit

Die Flucht vorm Alltag die man derzeit benötigt! Animal Crossing: New Horizons ist eine Pause vom aktuellen Zustand der Welt. Ein stimmiges Gesamtbild, tolle Onlinefähigkeiten wie das Besuchen von Freunden oder der Tausch von Obst und Gegenständen, runden irgendwie alles ab. Das Spiel ist wie ein Apfel. Außen knackig, innen schmackhaft und ein starker Kern in der Mitte. Einzig die Ladezeiten im Online-Bereich sind für meinen Geschmack etwas zu lange ausgefallen.

Ihr habt eine Nintendo Switch? Ja, warum habt ihr noch nicht dieses Spiel daheim? Ein Pflichttitel für diese Plattform. Wie sang Peter Cornelius? „Ih bin reif, reif, reif für die Insel“. Das passt.

Das Nintendo Switch-Spiel, Animal Crossing: New Horizons, sorgt für ordentlich Furore! So stellt es einen historischen Rekord auf.

ReviewWertung

10SCORE

Eine entspannte Welt, voller kleiner Abenteuer. Ein Must-Have-Titel für die Nintendo Switch!

Detail-Wertung

Grafik

10

Sound

10

Gameplay

10

Motivation

10

Steuerung

10

Multiplayer

9
Fakten
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